Friedensflug von Rudolf Heß

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Der Friedensflug von Rudolf Heß war ein Versuch im Jahr 1941, die britische Regierung zu einem Friedensvertrag mit Deutschland zu bewegen.

Am 10. Mai 1941 gegen 18 Uhr flog Rudolf Heß vom Werksflugplatz der Messerschmitt AG in Haunstetten mit einer Messerschmitt Bf 110 E-1/N (Werks-Nummer 3869)[1] nach Schottland, um in Dungavel Castle (South Lanarkshire) mit Douglas Douglas-Hamilton, den er für den Anführer der britischen Friedensbewegung und Gegner von Premierminister Winston Churchill hielt, über einen Frieden zu verhandeln.[2] Ein Horoskop, das ihm den 10. Mai „als erfolgversprechenden Tag für eine Reise im Interesse des Friedens“ benannte, hatte ihm sein Stabsmitarbeiter Ernst Schulte Strathaus beschafft.[3][4] Heß hatte Douglas-Hamilton 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin kennengelernt. Gegen 23 Uhr[5] sprang er mit dem Fallschirm ab und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Sein Flug wurde von der nationalsozialistischen Regierung in der Öffentlichkeit als Verrat gewertet und Heß für geisteskrank erklärt. Am 13. Mai sprach Hitler zu den Reichs- und Gauleitern über Heß’ Flug. Dabei versuchte er das ursprünglich vermittelte Bild vom „verrückten Heß“ zu korrigieren, indem er dessen Motive erläuterte.[6] In der Bevölkerung kursierte der Witz: „Brauner Wellensittich entflogen. Abzugeben Reichskanzlei“.[7]

1 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Friedensflug von Rudolf Heß) vermutlich nicht.

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2 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hans J. Ebert, Johann B. Kaiser, Klaus Peters: Willy Messerschmitt – Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaues. Eine Biographie. Bernard & Graefe, Bonn 1992, ISBN 3-7637-6103-9, S. 161 f.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Heß#Flug_nach_Großbritannien
  3. Susanne Meinl, Bodo Hechelhammer: Geheimobjekt Pullach. Christoph Links Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-792-2, S. 55 (Google Books)
  4. Joseph Howard Tyson: The Surreal Reich. Bloomington/Indiana 2010, ISBN 978-1-4502-4019-2, S. 279 ff. (Google Books)
  5. Hans J. Ebert, Johann B. Kaiser, Klaus Peters: Willy Messerschmitt – Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaues. Eine Biographie. Bernard & Graefe, Bonn 1992, ISBN 3-7637-6103-9, S. 162.
  6. Franz Graf-Stuhlhofer: Hitler zum Fall Heß … Dokumentation der Knoth-Nachschrift. In: Geschichte und Gegenwart 1999, S. 95–100.
  7. Victor Klemperer: Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten. Tagebücher 1933–1945. Aufbau, Berlin 1995, Bd. 1, S. 594. Zitiert bei Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 388.

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