Carcassonne

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Dieser Artikel behandelt die Stadt in Südfrankreich. Zu weiteren Bedeutungen siehe Carcassonne (Begriffsklärung).
Carcassone (Carcassona)
Carcassonne (Frankreich)
Red pog.png
Region Okzitanien
Département Aude
Arrondissement Carcassonne
Kanton Carcassonne-1
Carcassonne-2
Carcassonne-3
Gemeindeverband Carcassonne Agglo
Geographische Lage
Höhe 110 m (81–250 m)
Postleitzahl 11000
INSEE-Code
Website www.carcassonne.org


Carcassonne (okzitanisch Carcassona) ist eine Gemeinde im Süden Frankreichs und Präfektur des Départements Aude. Sie ist Sitz des Gemeindeverbands Carcassonne Agglo mit über 105.000 Einwohnern. Ihr Wahrzeichen ist die mittelalterliche, auf einem Hügel der Altstadt gelegene, als Cité von Carcassonne bezeichnete Festung.[1]

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1 Geschichte

Der Ursprung von Carcassonne liegt in römischer Zeit: Im Jahr 118 v. Chr. gründete Licinius Crassus mit dem nahegelegenen Narbonne die erste römische Kolonie außerhalb Italiens. Zwischen 43 und 30 v. Chr. wurden die Colonia Julia Carcaso und das Castellum Carcaso gegründet. Nach den ersten Vorstößen der Völkerwanderung wurde im 3. Jahrhundert n. Chr. ein von Türmen flankierter Mauerring zum Schutz der Colonia Carcaso errichtet. Im Jahr 412 wurde die Burgstadt von den Westgoten besetzt. 509 drängte der Frankenkönig Chlodwig I. die Westgoten bis Carcassonne zurück, konnte die Stadt aber nicht einnehmen.

Ab 711 kamen die Araber über die Iberische Halbinsel herein und nahmen 725 Carcassonne. 732 wurden die Araber von Karl Martell bei Poitiers geschlagen und bis Spanien zurück gedrängt. Dennoch behielten sie Carcassonne. Erst 750 wurde die Stadt von Pippin dem Kleinen für die Christen zurück erobert. Ein fränkischer Lehnsherr der Karolinger erhielt das Gebiet von Carcassonne und wurde dessen erster Graf.

Im Jahr 1067 fiel das Lehen von Carcassonne an das Haus Barcelona und ging später an das Haus Trenvacel unter dem Vicomte von Beziers über. 1150 wurde die romanische Kathedrale St. Nazaire eingeweiht. Von hier hatte sich wahrscheinlich über die ganze Grafschaft Toulouse die Lehre der Albigenser ausbreitet, gegen die Papst Innozenz III. ab 1209 zum Kreuzzug aufrief. Am 1. August 1209 belagert Simon von Montfort Carcassonne und zwei Monate später wird die Stadt durch Verrat eingenommen. 1217 holt sich Raimund VII., der Graf von Toulouse, die Stadt zurück. Nachdem Carcassonne kurz darauf wieder verloren geht, belagert Raimund VIII. sie im Jahr 1223 erneut. 1226 besetzt Ludwig VIII. Carcassonne kampflos. Der Großteil der Grafschaft Toulouse fällt an die französische Krone. 1240 belagert Raimund II. Trencavel die Stadt. Die Belagerung wird aber durch die eintreffenden Truppen von Ludwig IX. gebrochen. 1247 lässt Ludwig IX. einen äußeren Mauerring errichten und den inneren Ring verstärken. Die Bauarbeiten werden zwischen 1270 und 1285 unter seinem Sohn Philipp II. fortgesetzt. 1353 setzt Edward, der Schwarze Prinz, die Unterstadt in Brand weicht aber der Burgstadt aus. Um 1300 wurde das heutige Grafenschloss errichtet, der doppelte Mauerring und der Ausbau zur Cité von Carcassonne folgten im Laufe der weiteren Zeit. Im Mittelalter lebten schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Menschen in Carcassonne.

1659 wird Roussillon an das französische Königreich angeschlossen, so dass Carcassonne jetzt nicht mehr Grenzfestung ist. Ihre Wehrbauen sind ab nun nicht mehr von Bedeutung und verfallen. 1844 wird Violler-le-Duc mit der Restauration der Kathedrale St. Nazaire beauftragt. 1850 soll die gesamte Befestigungsanlage geschleift werden. Cros de Mayreveille lässt den Beschluss aber wieder aufheben und Viollet-le-Duc beginnt mit den Restaurationsarbeiten der Wehrbaueten.

Der Canal du Midi führte ursprünglich an der Stadt vorbei, da sich diese nicht ausreichend an den Kosten seines Baus beteiligte.[2][3] Der Bau der für den Handel günstigeren Führung durch die Stadt wurde 1786 begonnen und infolge der Unterbrechung durch die Französische Revolution erst 1810 beendet,[3][4] wobei Tausende österreichischer und preußischer Kriegsgefangener beteiligt waren.

2 Grafenschloss

Das Grafenschloss welches sich der Vicomte von Carcassonne um 1130 errichten ließ war zu dieser Zeit zweifellos das modernste des Abendlandes. Während die Lehnsherren des Nordens sich noch passive Wehrbaueten in Form wuchtiger Wehr- und Fluchttürme errichten ließen, ließ der Baumeister hier die Kenntnisse des Vermessungsingenieurs, des Balistikfachmanns und des Spezialisten für Belagerungstechnik einfließen. Dabei wurde der gallisch-römische Grundriss des vorhandenen Practoriums beibehalten. Das Ergebniss ist ein wirkungsvoller Komplex, vor allem auf den drei Seiten Süden, Osten und Norden, die auf die Burgstadt hinausgehen. Die Westfassade ist auf der vom Steilhang am besten geschützten Seite in den Mauerring integriert, wobei die gallisch-römischen Befestigungen wiederverwendet wurden.

Die Zinnenmauer des Schlosses bildet annähernd ein Rechteck. Der Ostfassade ist eine halbkreisförmige Barbakane vorgelagert, die Ludwig der Heilige im nächsten Jahrhundert anbauen ließ. Der trockene Graben aus dem 12. wurde im 13. Jahrhundert verbreitert. Natürlich gab es keine fixe Brücke. Diese Fassade flankieren fünf mächtige Türme: Der Eckturm St. Paul, der ebenfalls die Südseite schützt, die zwei Türme des Osttors, der Kasernenturm und der Eckturm des Majors, der auch die Nordseite überwacht. Türme und Zwischenmauern waren mit Hurden bestückt, auskragenden Holzgalerien, die die Maschikulis ankündigten. Viollet-le-Duc hat diese Hurden auf dem Schloss teilweise rekonstruiert.

3 Weblinks

 Commons: Carcassonne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


4 Reiseinformationen


5 Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Carcassonne
  2. Reinhard Woltmann: Beyträge zur Baukunst schiffbarer Kanäle - I. Geschichte des 'Canal du Midi', aus dem Französischen, 1802, 3. Kapitel, § 2: "Widerstrebende Privatabsichten" in der Stadt, die nur "mässigen Geld-Betrag" gab.
  3. 3,0 3,1 Christian Friedrich Mylius: Malerische Fussreise durch das südliche Frankreich, S. 174/5 (online
  4. L.T.C. Rolt: From sea to sea. The Canal du midi. Allen Lane, London 1973, ISBN 0-7139-0471-2, S. 152ff

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