Bint El Shalabiya (بنت الشلبية)

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Assi Rahbani mit seiner Ehefrau Fairouz
Bint El Shalabiya (بنت الشلبية) ist ein im muslimisch-arabischen Raum populäres Lied.
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1 Entstehung und Einspielungen

Arabischer Text von Bint El Shalabiya
Melodie und Text des Liedes stammend aus dem groß-syrischen Raum. [1] Der Verfasser des Liedes ist unbekannt. Die Melodie existierte dort unter dem Titel Il’ azoubia. In dessen Text geht es um einen jungen Bräutigam, der seine Mutter bittet ihm eine Braut zu suchen. Il’ azoubia gehört zu einem syrischen Musikrepertoire mit dem Namen qudud. Diese manchmal auch qudud Halabia (qudud aus Aleppo) genannten Lieder sind Sammlungen religiöser und volkstümlicher Musik. Der syrische Sänger Sabah Fakhri ist bekannt für seine Interpretation von Il 'azoubia. [2]

Der Komponist Assi Tahbani, der mit der bekannten libanesischen Sängerin Fairouz verheiratet war, arangierte die Melodie Ende der 1950er-Jahre und fügte ihr einen überleitenden Mittelteil hinzu. In dieser Version wurde es in der Einspielung durch Fairouz aus dem Jahr 1957 unter dem Titel Bint El Shalabiya populär. [3]

2 Text

Der Text des Liedes lautet in deutscher Übersetzung ungefähr:

Mädchen aus Shalabiyah / Ich liebe dich von Herzen, oh mein Herz, du meine Augen / Bei der Brücke wartet meine Liebe / Deine Gedanken zu brechen, mein Kind, war nicht meine Absicht / Deine Erscheinung und Bewegungen, aber das Herz ist verwundet / Die Erinnerungen an die Tage kommen und gehen / Unter dem Granatapfelbaum sprach meine Liebe zu mir / Er sang mir Lieder, oh meine Augen, als er mich umwarb

Das Wort Shalabiya meint hier nicht eine reale Stadt. Der Begriff Shalabiya oder Shalabi wird im levantinischen arabischen Dialekt häufig verwendet um etwas oder jemanden von außerordentlicher Qualität oder Schönheit zu bezeichnen. Also ist der Titel des Liedes eher mit Schönes Mädchen zu übersetzen. Das Wort Shalabiya soll angeblich auch der Name einer alten Stadt in Andalusien sein. [4]

Obwohl der Text ursprünglich auf Arabisch gehalten ist, hat das Lied auch außerhalb des arabischen Raums Anziehungskraft ausgeübt und es entstanden Versionen in anderen Sprachen. So existiert unter dem Titel Böyle Gelmiş eine türkische Version [5] und unter dem Titel Kamtar Zan Shaneh eine persische Version. [6]

3 Musik

Transkription von Bint El Shalabiya
Bint El Shalabiya verwendet den maqam nahawand (فرحفزا), welcher der westlichen Harmonischen Molltonleiter entspricht. Vom Ton c als Basis ausgehend umfasst dieser maqam in aufsteigender Richtung die Töne c - d - es - f - g - as - h - c`. In absteigender Form kann der maqam nahawand auch die Töne der Natürlichen Molltonleiter einsetzen, also anstatt dem Ton h das b. [7]

Der Titel beginnt mit (siehe Notenzeile 1 des Notenbeispiels) einer instrumentalen Einleitung. Hier wandert die Melodie im Oktavumfang alle Töne des maqam nahawand aufwärts und erreicht dann nach den Tönen d und h den Spitzenton es`, von dem aus die Melodie wieder den maqam abwärts bis zum c schreitet.

Der Vokalpart beginnt (siehe Notenzeile 2 und 3 im Notenbeispiel) mit einem achttaktigen Abschnitt. Die Melodie führt nach einem repetierten Ton g um diesen eine Pendelbewegung (as - g - f - as - g) in 16-teln aus, steigt dann in Achteln vom g zu c`auf und von dort in 16-teln über die Töne h - as -as - g zum Ton f hinab. Ab Takt 5 sinkt die Melodie dann in Achteln und 16-teln vom as zum c ab und endet dann in den Takten 7 und 8 in einem 16-tel-Lauf. Danach werden die Takte 5 bis 8 von einem Chor wiederholt.

Nachdem das bis dahin vorgetragene wiederholt wird beginnt ein neuer, kontrastierender Abschnitt: Eine viertaktiger Abschnitt (siehe Notenzeile 5 im Notenbeispiel) bringt ein diatonisch aufsteigendes Motiv aus zwei 16-teln, einer Viertel sowie einer anschließenden Achtelpause. Dies Motiv wird drei mal in Form einer Sequenz jeweils um einen Tonschritt nach oben versetzt wiederholt. Daran schließt sich ein einmal wiederholter viertaktiger Abschnitt an, der das vorherige sequenzierte Dreitonmotiv abwandelt. Dabei wird der Viertelwert aus dem vorherigen Motiv zu einer punktierten Achtel abgewandelt und das Dreitonmotiv wird durch zwei diatonisch absteigende 16-tel und Achtelwerte zum Fünftonmotiv erweitert. Dies Fünftonmotiv wird um eine Tonstuge nach unten versetzt wiederholt, und bei der sich daran anschließenden erneuten Sequenzierung über einen 16-tel-Lauf zum Abschluss gebracht.

An einigen Stelle des Vokalteils (siehe die Bezeichnung Inst. Response im Notenbeispiel) werden kurze Teile Gesangmelodie instumental beantwortet bzw. die Vokalmelodie wird forgeführt. Diese Form der instrumentalen Fortführung nennt man in der arabischen Musik lazma (لزمة‎) [8] und in der türkischen Musik saz payi. [9]

4 Weblinks

5 Audio und Video

Der Titel Al Bint El Chalabiya auf der 1971 erschienenen Schallplatte Fairuz in America

6 Literatur

  • The Journal of the Palestine Oriental Society, Band II, Palestine Oriental Society, 1922, Seite 207

7 Siehe auch

8 Einzelnachweise

  1. Anm.: Der Begriff Großsyrien (سوريا الكبرى) war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreitet. Das großsyrische Gebiet, welches historisch schon vor der Aufteilung der Region durch die britischen und französischen Kolonialmächte als Syrien bezeichnet wurde, umfasst den ganzen westlichen Zweig des Fruchtbaren Halbmonds, also neben dem heutigen Staat Syrien auch Israel, die Palästinensergebiete sowie Teile des Irak und Jordaniens.
  2. Einspielung von Il’ azoubia durch Sabah Fakhri
  3. Eintrag auf www.discogs.com
  4. Ronnie Malley: The Essentials - Music Selections for Cultural Learning, S. 4
  5. Das Lied Böyle Gelmiş gesungen von Gönül Akkor
  6. Das Lied Kamtar Zan Shaneh gesungen von Vigen & Pooran
  7. Johnny Farraj und Sami Abu Shumays: Inside Arabic Music - Arabic Maqam Performance and Theory in the 20th Century Middle East, Oxford University Press, 2019, S. 396 und 397
  8. Virginia Danielson: "The Voice of Egypt" - Umm Kulthum, Arabic Song and Egyptian Society in the Twentieth Century, University of Chicago Press, 2008, S. 145 und 203
  9. Kurt Reinhard und Ursula Reinhard: Musik der Türkei, Band I / Die Kunstmusik, Heinrichshofen, 1984, S. 246

9 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Bint El Shalabiya (بنت الشلبية)) vermutlich nicht.




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