Bessarabien

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Bessarabien ist eine historische Landschaft in Südosteuropa, begrenzt vom Schwarzen Meer im Süden sowie den Flüssen Pruth im Westen und Dnister/Dnjestr im Osten. Die Bezeichnung „Bessarabien“ (rumänisch Basarabia, gagausisch Basarabiya) leitet sich vom walachischen Fürstengeschlecht Basarab ab, das dort im 13. und 14. Jahrhundert herrschte. 1812 bekam Russland die östliche Hälfte des Fürstentums Moldau zugesprochen, die westliche blieb im Einflussbereich des Osmanischen Reichs. Ab 1814 wanderten insgesamt etwa 9000 Deutsche ein, die später die Volksgruppe der Bessarabiendeutschen bildeten. Sie gründeten insgesamt 150 deutsche Siedlungen, hauptsächlich im Steppengebiet des Budschak. Die rumänische Sprache wurde zuerst aus der Verwaltung entfernt. Ab 1842 wurde die rumänische Sprache in den Gymnasien durch Russisch ersetzt und ab 1860 wurde auch der rumänische Unterricht in den Grundschulen eingestellt. Da in Bessarabien nicht die sonst üblichen Verbote für Juden in der Landwirtschaft galten, entstanden im Norden 17 jüdische Dörfer, wo 1858 mehr als 10.000 Menschen vom Ackerbau lebten und damit im gesamten Russland eine geduldete Ausnahme darstellten. Bis 1917 gehörte das Gebiet als Gouvernement Bessarabien zum Russischen Kaiserreich. 1918 war Bessarabien als Sowjetrepublik Odessa kurzzeitig unabhängig. Am 9. April 1918 erklärte Bessarabien unter Zustimmung weiter Teile der Bevölkerung den Anschluss an Rumänien. Aus Sicht der Sowjetunion, die den Anschluss an Rumänien nicht anerkannte, handelte es sich dabei jedoch um eine inszenierte Abspaltung von Russland und eine planmäßige Annexion durch Rumänien. Auch die USA kritisierten den Vorgang, so dass das Gebiet weiter umstritten blieb. 1920 wurde der Anschluss Bessarabiens an Rumänien von Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan als rechtmäßig anerkannt. Die Sowjetunion forderte 1924 die Durchführung einer Volksabstimmung in Bessarabien über künftige staatliche Zugehörigkeit, was Rumänien ablehnte. Am Ostufer des Dnjestr, auf dem Gebiet der Ukrainischen SSR wurde daraufhin die „Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik“ (MASSR) gegründet,

Der Deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt 1939 sorgte für eine Neuaufteilung des Gebietes. Im Zweiten Weltkrieg wurde es ab 1940 von der Sowjetunion besetzt. Für den größten Teil des Nordens und der Mitte des Landes entstand die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik (MSSR), der Süden und das Gebiet im Norden um die Stadt Chotyn (Oblast Tscherniwzi) ging an die Ukrainische SSR.

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