WPP

WPP plc
	WPP 2020 logo.svg
Unternehmensform	Aktiengesellschaft, Public Limited Company (plc)
ISIN	JE00B8KF9B49
Gründung	1971
Unternehmenssitz	St. Helier, Jersey
Unternehmensleitung	Robert Quarta (Non-Executive Chairman),; Mark Read (CEO),; Andrew Scott (COO)
Mitarbeiter	107.000
Umsatz	13,2 Mrd. GBP (2019, umgerechnet 18,9 Mrd. Euro)
Branche	Werbung
Website	www.wpp.com

Die WPP Group ist ein britischer Konzern und einer der größten Werbe-, PR- und Strategiekonzerne der Welt. WPP ist im Kern eine Holding mit über 3000 Büros weltweit. Mit einem Umsatz von umgerechnet rund 20 Mrd. US-Dollar war WPP im Jahr 2015 die weltweit größte Werbeholding. Als Marke ist WPP weitgehend unbekannt, da der Konzern als Gruppe von Agenturen organisiert ist, die eigene Profile und Auftritte haben und teilweise sogar untereinander konkurrieren.

WPP Group Logo

Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Name und Geschichte

Ursprünglich wurde WPP als Wire and Plastic Products gegründet und war Hersteller von Einkaufskörben und anderen Kunststoffprodukten. Nach zahlreichen Wandlungen und strategischen Neuausrichtungen konzentrierte sich WPP auf den Aufkauf von Werbe-, PR- und Strategieberatungsunternehmen. Diese werden weiterhin als selbstständig agierende Einheiten unter dem Dach der WPP Holding betrieben. Auch der Name blieb trotz der kompletten Veränderung des Geschäftsmodells unverändert.

2 Marktstrategie

Die Agenturen der WPP-Gruppe decken alle Marktsegmente der Kommunikationsindustrie ab. Die Angebote reichen von Beratungsleistungen für Privatpersonen bis hin zu komplexen Kampagnen für Konzerne und Regierungen. WPP setzt dabei generell auf den Aufkauf bestehender Agenturen, meist wenn diese eine noch offene Marktlücke erfolgreich besetzt haben.[1] Die Größe der Agenturen spielen dabei eine untergeordnete Rolle[2] WPP verzichtet auch bewusste auf Synergieeffekte durch die Verzahnung ihrer Agenturen, um diese als eigenständige kreative Einheiten mit eigenem Charakter zu bewahren. Zugleich bietet eine Aufteilung der Dienste auf viele Agentur-Töchter im hoch sensiblen Kommunikationsgeschäft auch die Möglichkeit der Absicherung der Gesamtgruppe gegenüber Skandalen und Gefahren für die Reputation.

Einige Agenturen innerhalb von WPP gründen testweise kleine bis kleinste Start-up Unternehmen, die neue Marktfelder oder neue Kommunikationstechniken unterhalb der Wahrnehmungsschwelle ihrer Mitbewerber im "real life" testen sollen. Teilweise sind diese Projekte unkonventioneller und hoch experimenteller Natur, so dass WPP sich offiziell von diesen distanziert, insbesondere solange sie keinen Erfolg zeitigen. Eine weitere Besonderheit ist der Aufbau von oder die Kooperation mit kleinen lokalen Mittelständlern, um von der Reputation und lokalen Verwurzelung dieser profitieren zu können. Die zuständige "große" Agentur bleibt in diesen Fällen quasi unsichtbar und erleichert sich so den Markteintritt in lokale oder Nischenmärkte. Auch das Generieren von künstlichen Graswurzelbewegungen ("Astroturfing") und andere moderne Methoden der Steuerung der öffentlichen Meinung durch kleine bis sehr kleine Unternehmungen sind Experimentierfelder mancher WPP-Töchter.[3]

3 Kritik

Die WPP-Gruppe sieht sich regelmäßig Vorwürfen ausgesetzt, etwa aufgrund der angeblichen Arbeit für Regierungen, die jedoch in der Regel unhaltbar sind.^[2] Der bekannteste angebliche Skandal war die von der WPP-Tochter Hill+Knowlton genutzte "Brutkastenlüge". Damit wurde die über längere Zeit als Tatsache verbreitete Lüge bezeichnet, dass irakische Soldaten bei der Invasion Kuwaits im August 1990 Frühgeborene getötet hätten, indem sie sie aus ihren Brutkästen geholt und auf dem Boden hätten sterben lassen. Diese Geschichte, die als ein Argument für die den Kuwait-Krieg 1991 diente, sei - so ein oft erhobener Vorwurf - eine reine Erfindung von Hill+Knowlton gewesen. Die Agentur wäre, so die Legende, von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.^[3] Inwieweit diese Behauptung haltbar ist, wird weiter als strittig betrachtet. Manche Kritiker stellen auch Behauptungen auf, WPP-Agenturen würden skrupellos agieren, allerdings finden sich für diese Behauptungen keine validen Belege, auch wenn regelmäßig neue Vorwürfe erhoben werden.^[4]