Streichtrio op. 10 (Józef Koffler)
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Inhaltsverzeichnis
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1 Entstehungsgeschichte
Józef Koffler wurde 1896 im galizischen und zu Österreich-Ungarn gehörenden Dorf Stryj geboren, in dem um die Jahrhundertwende fast die Hälfte der Einwohner Juden waren. [1] Er ging 1924 nach Wien um dort Musik zu studieren. Nach dem Studium arbeitete er als Korrepetitor und Dirigent am Wiener Burgtheater sowie als Korrektor bei der Universal Edition. Von 1921 bis 1924 besuchte er die Kurse von Arnold Schönberg in Mödling bei Wien. Dies brachte ihm dessen revolutionärer Methode der Komposition mit zwölf Tönen näher. Danach ging er in das nahe seinem Geburtsort gelegene und inzwischen polnische Lemberg, wo er am Konservatorium der Polnischen Musikgesellschaft Komposition und Musiktheorie unterrichtete. Im Jahr der Entstehung des Streichtrios op.10 erhielt er dort eine Professur für Harmonielehre und atonale Komposition. Dies war damals der einzige Lehrstuhl in Polen an dem die Kompositionsmethoden von Arnold Schönberg und der Zweiten Wiener Schule gelehrt wurde. [2]
Sein Streichtrio op. 10 wurde 1929 von der Universal Edition in Wien publiziert, am 23. Juli 1931 beim Festival der International Society for Contemporary Music (ISCM) uraufgeführt und war Kofflers erster internationaler Erfolg. [3] [4]
Anfang der 1930er-Jahre komponierte Koffler dann Werke wie seine 1. Symphonie op. 11 und die Sonatine op. 12 (1930), die 15 Variationen über eine Zwölftonserie op. 9 (1931) oder das Klavierkonzert op. 13 (1932). Unter dem psychischen Druck durch den sich verstärkenden Antisemitismus sowie den stalinistischen Säuberungen in der Sowjetunion stellte Koffler in den späteren 1930er-Jahren das Komponieren zunehmend ein und bearbeitete in den folgenden Jahren überwiegend Werke anderer Komponisten. [5] Am 17. September 1939 wurde Lemberg von der Sowjetunion annektiert. Im darauf folgenden Jahr wurde Koffler dann wegen Formalismus in seinem Werk von sowjetischer Seite offiziell gebrandmarkt. [6] Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Ostpolen 1941 wurde er samt Frau und kleinem Sohn verhaftet und inb das Ghetto Wieliczka gebracht. Nach der Auflösung des Ghettos 1943 versteckte sich die Familie an unterschiedlichen Orten, wurden 1944 jedoch von der Gestapo aufgespürt und am Rande eines unbekannten Dorfes erschossen. [7]
2 Musik
3 Literatur
4 Weblinks
- Partitur des Streichtios op. 10 auf IMSLP
- Partitur der Einzelstimmen des Streichtios op. 10 auf www.classic-online.ru
- Lukas Haselböck: Józef Koffler / Ein vergessener Pionier der Zwölftonmusik
- Maciej Golab: Auf den Spuren der polnischen Neuen Musik / Eine Hommage an Józef Koffler (1896-1944)
- Jozef Koffler: Matrimonico con Variazioni w Warszawskiej Operze Kameralnej A.D. 2009
5 Audio
- Das Zebra Trio spielt den 1. Satz des Streichtrios op. 10
- Das Zebra Trio spielt den 2. Satz des Streichtrios op. 10
- Das Zebra Trio spielt den 3. Satz des Streichtrios op. 10
6 Einzelnachweise
- ↑ Jozef Koffler: Matrimonico con Variazioni w Warszawskiej Operze Kameralnej A.D. 2009, S. 22
- ↑ Lukas Haselböck: Józef Koffler / Ein vergessener Pionier der Zwölftonmusik
- ↑ Jennifer Ruth Doctor: The BBC and Ultra-Modern Music 1922-1936 / Shaping a Nation's Tastes, Cambridge University Press, 1999, S. 216
- ↑ Maciej Golab: Auf den Spuren der polnischen Neuen Musik / Eine Hommage an Józef Koffler (1896-1944)
- ↑ #composer: Wer war Józef Koffler? auf der Webseite des Jewish Chamber Orchestra Munich
- ↑ Jozef Koffler: Matrimonico con Variazioni w Warszawskiej Operze Kameralnej A.D. 2009
- ↑ #composer: Wer war Józef Koffler? auf der Webseite des Jewish Chamber Orchestra Munich
7 Andere Lexika
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