Schweizerisches Militärmuseum Full
Das Schweizerische Militärmuseum Full ist ein aus privater Initiative betriebenes Museum in der schweizerischen Gemeinde Full-Reuenthal, Kanton Aargau, direkt gegenüber der badischen Kreisstadt Waldshut.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte des Museums
Die Ursprünge des Museums gehen auf den "Verein zur Förderung eines wehrtechnischen Museums" zurück, der von Thomas Hug mit Freunden gegründet wurde. In 1989 wurde zunächst das Festungsmuseum Reuenthal eröffnet, das an die Festung Reuenthal erinnerte. Ab 1998 begann der Aufbau des Militärmuseums in Full auf einem ehemaligen Industriegelände.[1] Die Trägerschaft des 2004 eröffneten Schweizerischen Militärmuseums Full ist der Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal (VMFM). Der Verein hatte sein offizielles Domizil bis 2011 in der von ihm seit 1989 als Museum betriebenen ehemaligen Festung Reuenthal. Eine neue Museumshalle wurde im April 2010 eröffnet.
2 Exponate
Das Museum zeigt in mehreren ehemaligen Fabrikhallen vorwiegend Panzer, Artillerie-, Fliegerabwehr- und Panzerabwehrgeschütze der Schweizer Armee und anderer Armeen aus dem 20. Jahrhundert.
Neben zahlreichen historischen Panzern und Geschützen ist im Museum die vollständige Werksammlung des ehemaligen Waffenherstellers Oerlikon-Bührle zu sehen. Sie umfasst vor allem Fliegerabwehr- und Flugzeugwaffen. Auch eine deutsche Flugbombe des Typs V1, ein Reichenberg-Gerät sowie Motoren und Abwehrstände von in der Schweiz abgestürzten oder notgelandeten englischen und amerikanischen Bombern befinden sich im Besitz des Museums.
Neben diesen beiden Museen besitzt der Verein in der Region rund 100 ehemalige militärische Anlagen (z. B. Panzersperren, Geschützbunker, Infanteriewerke, Kommandoposten), die alle wieder restauriert worden sind und als Zeitzeugen aus dem Kalten Krieg für die Nachwelt erhalten werden.[2]
Im April 2010 wurden eine zusätzliche Museumshalle und die neue Mowag-Ausstellung eingeweiht. In der 3000 m² grossen Halle sind gepanzerte Fahrzeuge aus verschiedenen Ländern zu sehen. Präsentiert werden hier auch die Panzer aus schweizerischer Produktion vom Panzer 61 bis hin zum Panzer 68/88. Die Mowag-Ausstellung zeigt gepanzerte Fahrzeuge der Mowag-Werkssammlung, die überwiegend aus Prototypen besteht.
2.1 Fahrzeuge und Waffen (Auswahl)
2.1.1 Schweizer Armee
- Alouette III
- de Havilland Vampire
- ČKD-Praga LT-H
- AMX-13
- Centurion (Panzer)
- Panzer 61
- Panzer 68
- Zielpanzer 68
- Entpannungspanzer 65
- Brückenpanzer 68
- Panzer 87 Leo
- M113
- M548 Munitionstransporter
- Radschützenpanzer 93 Mowag Piranha 8x8
- M109 (Panzerhaubitze)
- Panzerkanone 68
- Mowag Panzerattrappe „Schildkröte“
- Mowag Flugzeugschlepper
- Mowag T1 4×4
- Saurer D 330 N
- Saurer 2DM
- Saurer 2 CM
- Saurer M6
- Saurer MH4
- Rotinoff Super Atlantic
- Berna 2VM
2.1.2 Objekte die nicht im Bestand der Schweizer Armee waren
- Wehrmacht
- Fieseler Fi 103
- Königstiger (wird restauriert)
- Goliath (Panzer)
- Mowag-Sammlung
- Schützenpanzer Mowag Pirat
- Jagdpanzer Mowag Gepard
- Schützenpanzer Mowag Tornado
- Schützenpanzer Mowag 3M1
- Schützenpanzer Mowag Trojan
- Mowag Roland
- Mowag Wotan
- Mowag Puma 6×6
- Schwerer Waffenträger Mowag Shark
- Mowag Spy
- Radpanzer Mowag Piranha IB 4×4
- Radpanzer Mowag Piranha IB 6×6
- Radpanzer Mowag Piranha IIIC 10×10
- Ostblock
- T-72
- FUG
- 2S1 Gwosdika
- Pioniermaschine MDK
- Ural-4320
- GAZ-69
- Trabant (Pkw)
- Westen
2.1.3 Raketen und Fliegerabwehr
- SNORA- und SURA-D-Raketen
- Bristol Bloodhound
- Contraves Superfledermaus
- Oerlikon 35-mm-Zwillingskanone
- 20-mm-Oerlikon-Kanone
- Oerlikon-Contraves Mosquito
- Radar P-18
- RSD 58
2.2 Aussenanlagen
Der Verein hat rund 100 ehemalige militärische Anlagen im Kanton Aargau übernommen, stellte diese wieder instand und macht sie gelegentlich der Öffentlichkeit zugänglich.
Anlage | Zweck | Baujahr | Gemeinde | Koordinaten |
---|---|---|---|---|
A 3829 Rein | Centi Bunker | 1990 | Rüfenach | 659 730 / 262 090 |
A 4263 Reuenthal | Artilleriewerk (AW, Art Wk) | 1939 | Full-Reuenthal | 657 406 / 272 845 |
A 4264 Reservoir | Unterstand Infanteriekanonen | 1943 | Full-Reuenthal | 657 425 / 273 085 |
A 3846 Villiger-Buck | Artilleriebunker | 1939 | Villigen | 658 255 / 263 440 |
A 3847 Schwobeblick | Artilleriebeobachtungsbunker | 1940 | Villigen | 658 200 / 263 400 |
A 3872 Hinterrein | Artilleriebeobachtungsbunker | 1940 | Rüfenach | 659 015 / 261 960 |
A 3868 Überthal | Übermittlungszentrale | 1940 | Bözberg | 652 780 / 261 880 |
A 3869 Rüedacker | Kommandoposten (KP) | 1940 | Bözberg | 652 760 / 261 870 |
A 3934 Sagel | Artilleriegeschützstand | 1941 | Bözberg | 654 490 / 259 480 |
A 4265 Bettlerküche | Infanteriebunker | 1941 | Full-Reuenthal | 657 085 / 272 850 |
T 2244 Bettlerküche | Tanksperre | 1938 | Full-Reuenthal | 657 070 / 272 800 |
A 3908 Ampfere | Sanitätshilfsstelle (San Hist) | 1939 | Mönthal | 651 535 / 263 435 |
A 4232 Koblenz-Tunnel | Infanteriewerk (IW, Inf Wk) | 1937 | Koblenz | 660 060 / 273 060 |
A 4247 Bernau | Infanteriebeobachtungsbunker | 1939 | Leibstadt | 655 310 / 272 075 |
A 4302 Steg | Infanteriebeobachtungsbunker | 1939 | Schwaderloch | 652 690 / 271 160 |
T 2243 Nagelflue | Geländepanzerhindernis (GPH) | 1939 | Full-Reuenthal | 657 250 / 273 050 |
F 5192 Reuenthal-Ost | Atomschutzunterstand (ASU) | 1983 | Full-Reuenthal | 657 640 / 272 770 |
F 5635 Stelli | Atomschutzunterstand | 1973 | Effingen | 651 520 / 259 960 |
3 Veranstaltungen
- Sonderausstellungen und die regulären Öffnungszeiten sind ständig im Programm.
- Besichtigungen der Bunker und anderer Außenanlagen werden für interessierte Gruppen durchgeführt.
- Das Internationale Militärfahrzeugtreffen wird seit 2005 im Zweijahresrhythmus veranstaltet. Neben privaten Organisationen und diversen militärischen Einheiten aus Europa wurde auch von der Schweizer Armee beigetragen.[3][4][5]
4 Siehe auch
5 Literatur
- Robert Vögeli, Willy Marques, Thomas Hug: Festungsmuseum Reuenthal. Verein Festungsmuseum Reuenthal, Zürich 1989.
- Sibilla Bondolfi, 11. Oktober 2013, NZZ: Hinter den Schiessscharten (Portrait des Militärmuseums). Abgerufen am 8. Februar 2018
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
- ↑ Dieter Minder, Aargauer Zeitung, 23. November 2016: Militär- und Festungsmuseum Abgerufen am 8. Februar 2018.
- ↑ Übersicht der Aussenanlagen des Vereins Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal. Verein Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal, 2007.
- ↑ Offizielle Information zum 7. Internationalen Militärfahrzeugtreffen 2017 Abgerufen am 8. Februar 2018
- ↑ Offizielle Teilnehmerliste zum 7. Internationalen Militärfahrzeugtreffen 2017 Abgerufen am 8. Februar 2018
- ↑ Offizielle Teilnehmerliste zum 6. Internationalen Militärfahrzeugtreffen 2015 Abgerufen am 8. Februar 2018
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