Bristol Bloodhound

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Bloodhound Mk.2

Bloodhound SAM at the RAF Museum.jpg

Allgemeine Angaben
Typ: Langstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffe
Hersteller: Bristol Aircraft Company
Entwicklung: 1958
Technische Daten
Länge: 7,75 m
Durchmesser: 546 mm
Gefechtsgewicht: 1.360 kg
Spannweite: 2.830 mm
Antrieb: 4 Feststoffbooster, 2 Staustrahltriebwerke
Geschwindigkeit: Mach 2,6
Reichweite: 160 km
Ausstattung
Zielortung: INS + halbaktive Radarzielsuche (SARH)
Gefechtskopf: 150 kg Continuous Rod
Zünder: Radar-Aufschlag- und Näherungszünder
Waffenplattformen: Ortsfeste Stellung

Die Bloodhound war eine radargesteuerte Langstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffe aus britischer Produktion. Sie wurde zur Bekämpfung von hoch- und schnellfliegenden Bombern konzipiert. Das System war allwettertauglich.

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1 Technik und Einsatz

Schwedische Rb 68 Bloodhound 2
Britische Rb 68 Bloodhound 2 während der Übung REFORGER 1982

Der Antrieb der Lenkwaffe basierte auf einer Kombination von Feststoffmotor, bestehend aus vier Feststoffboostern, und zwei Staustrahlmarschtriebwerken. Die Feststoffbooster beschleunigten die Lenkwaffe innerhalb von 4,5 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von Mach 2. Nach vier bis acht Sekunden wurden die Booster abgeworfen und die beiden Staustrahlmarschtriebwerke gezündet. Die Marschtriebwerke beschleunigten nun die Lenkwaffe auf rund Mach 2,6. Die maximale Einsatzreichweite lag bei über 160 km. Die Lenkwaffe konnte in einem Höhenbereich von 300 bis 24.500 m eingesetzt werden.

Die Lenkwaffensteuerung erfolgte mittels Radar. Das Ziel wurde vom Feuerleitradar der Lenkwaffenbasis markiert; die Rakete fand durch die reflektierte Radarenergie ins Ziel. Die Rakete flog also auf das vom Boden beleuchtete Ziel und hatte selbst kein aktives Radar. Die Lenkwaffe wurde in Richtung eines angenommenen bzw. berechneten Treffpunkts abgefeuert. Allfällige Kursänderungen wurden durch das Feuerleitradar ermittelt und an die Lenkwaffe gesendet. Kam ein Flugziel in den Ansprechradius des Näherungszünders, wurde der 150 kg schwere Continuous-Rod-Sprengkopf gezündet. Dieser hatte, je nach Zielgrösse, einen effektiven Wirkungsradius von 60 bis 80 m.

2 Varianten

  • Bloodhound Mk.1: Erste halbmobile Version zum Schutz von britischen Bomberbasen. Reichweite 80 km.
  • Bloodhound Mk.2: Standard- und Exportversion. Reichweite 160 km.
  • Bloodhound Mk.3: Version zur Raketenabwehr mit 6-kT-Nuklearsprengkopf. Entwicklung eingestellt. Reichweite über 200 km.
  • Bloodhound Mk.4: Mobile Version. Entwicklung eingestellt. Reichweite 120 km.
  • Bloodhound 21: Vereinfachte, kostengünstigere Exportversion. Entwicklung eingestellt.

3 Verbreitung

Das System wurde von folgenden Staaten eingesetzt:

3.1 Bloodhound in der Schweiz

Die Schweiz plante die Beschaffung 1961 und führte das Bloodhound-System ab 1964 in der Armee ein. Die Schweizer Bezeichnung lautet BL-64. Die sechs fest installierten Bloodhound-Stellungen waren über die Schweiz verteilt und konnten so den gesamten Luftraum über der Schweiz abdecken. Insgesamt wurden 204 Lenkwaffen beim Hersteller bestellt. Im Jahr 1979 wurden fünfzig weitere überzählige Lenkwaffen in Schweden beschafft.[1] Das Bloodhound-System und die dazugehörige Infrastruktur wurden bis 1999 immer wieder modernisiert. Das System wurde 2001 ausgemustert.

Eine BL-64-Stellung bestand in der Schweiz aus einer oder zwei Batterien mit je acht Lenkwaffenwerfern. Dazu kamen je ein Feuerleitradar, eine Einsatzzentrale und diverse Magazine oder Kavernen. Um die Autonomie der Stellung zu gewährleisten, wurde der Stellung weitere Infrastruktur zugeteilt, so z. B. Stromversorgung, Übermittlungseinrichtungen (Richtstrahl, Telefonzentrale) sowie Mannschaftsunterkünfte, Küche und Verpflegungsmagazine.

Stellungen

4 Hersteller

Bristol Aircraft Company, die im Jahre 1960 mit anderen Firmen zu British Aircraft Corporation (BAC) fusioniert ist.

5 Quellen

  • Land-Based Air Defence Edition 1998. Jane's Verlag
  • Brasseys All the World Air-Defense Systems. Brassey Verlag, 1989
  • Das Boden-Luft-Lenkwaffensystem Bloodhound. DTIG – Defense Threat Informations Group, April 2003

6 Einzelnachweise

  1. Trade Register auf sipri.org, abgerufen am 27. Juli 2010

7 Weblinks

 Commons: Bristol Bloodhound – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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