Machine Head (Album)

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Deep Purple – Machine Head

Veröffentlichung

März 1972

Label

Purple Records/EMI (GB) Warner Brothers (USA)

Format(e) LP und Doppel-CD

Genre(s) Hard Rock und Bluesrock

Anzahl der Titel

7

Laufzeit

LP: 37 Min. 25 Sek. / CD`s: 96 Min. 34 Sek.

Besetzung

Produktion

Deep Purple

Studio(s)

6.-21. Dezember 1971, Montreux, Schweiz


Machine Head ist das im Jahr 1972 veröffentlichte sechste Studioalbum der Hardrock-Band Deep Purple.

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1 Inhalt

Es enthält mit Smoke on the Water, Highway Star, Space Truckin und Lazy einige seitdem zum standardmäßigen Live-Repertoire der Band gehörige Songs und Klassiker der Rockmusik und gilt als eines der wegbereitenden Alben des Hardrock-Genres. Es wird auch heute noch neben Led Zeppelins Led Zeppelin IV und Black Sabbaths Paranoid als "Holy Trinity" [1] des Hardrock bezeichnet und gilt als das "klassische Album" der Band. Machine Head war kommerziell sehr erfolgreich und erreichte z.B. in Großbritannien im Jahr 1972 die erste Position in den LP-Verkaufscharts und verblieb für 20 Wochen in den Top-40. In den USA war nach neun Monaten mit 500.000 verkauften Exemplaren der Goldstatus und im Jahr 1986 mit 2.000.000 Verkäufen Doppel-Platin erreicht.

2 Die Aufnahmen

  • Blackmore, Gillan, Glover und Paice Live im Jahr 1985
    Deep Purple wollten das Album im Dezember 1971 im Casino Barrière de Montreux im Schweizer Ort Montreux, welches jeden Winter wegen Aufräumarbeiten geschlossen wurde, aufnehmen. Die Band kannte das Casiono und den Besitzer Claude Nobs schon von einem Konzert im Mai 1971. Es wurden ein mobiles Aufnahmestudio von den Rolling Stones angemietet und Hotelzimmer gebucht. Obwohl Ian Gillan vom Arzt wegen einer Hepatitis einige Wochen Ruhe verordnet wurde entschloß sich die Band doch zu den Aufnahmen.
  • Die Band traff am 3. Dezember in Montreux ein. Beim letzten Konzert vor der Winterpause, einem Konzert von Frank Zappa am 4. Dezember, schoß ein Fan mit einer Leuchtpistole an die Hallendecke, worauf das Gebüde abbrannte.
  • Claude Nobs vermittelte der Band für die Aufnahmen ein nahegelegenes Theater namens Pavillion. Allerdings beschwerten sich die Anwohner bei der lokalen Polizeistation wiederholt wegen dem mit den Aufnahmen verbundenen Lärm.
  • Schließlich zog die Band für die Aufnahmen in das Grand Hotel am Rande des Ortes um. Die Aufnahmen im Grand-Hotel dauerten vom 6. bis zum 21. September. Die räumlichen Verhältnisse waren dort sehr beengt. Während das mobile Aufnahmestudio am Haupteingang stand befand die Band sich beim Einspielen der Titel in sehr beengten räumlichen Verhältnissen und am Ende eines der Korridore der Hauptlobby. Dies hatte zur Folge dass die Band um sich den weiten Fußweg zu ersparen die Ergebnisse der Aufnahmen nicht so oft anhörte wie gewohnt. Ritchie Blackmore beschrieb dies in einem Interview folgendermaßen:
"Wir hatten das mobile Studio der Rolling Stones draußen im Schnee stehen. Aber um es zu erreichen mussten wir Kabel durch zwei Türen in den Korridor eines anderen Raumes, durch ein Badezimmer und durch einen anderen Raum, von dem es es dann über ein Bett über das Fenster der Veranda geführt wurde, und dann über 100 Meter längs des Balkons ging und durch ein anderes Schlafzimerfenster führte (...) und die Treppenstufen hoch in die Rückseite der Aufnahmeeinheit. Ich meine, dass diese Umstände dazu führten einiges an Spontanität einzufangen. Sobald wir - auch wenn wir dachten dass es keine perfekte Aufnahme war - zum Anhören der Ergebnisse zur Recording-Einheit gingen, sagten wir uns weil wir nicht wieder hin und zurücklaufen wollten: "Ja; das ist gut genug." [2]
  • Während der Aufnahmesitzungen entstand auch der nicht auf dem Album vertretene, allerdings als B-Seite der Single Never Before verwandte Titel When a Blind Man Cries.
  • Das Album wurde dann am 1. März 1972 veröffentlicht.

3 Der Albumtitel

Der Titel des Albums bezieht sich mit der Bezeichnung Machine Head offensichtlich auf auf die am oberen Ende der Gitarre befindliche, im englischen Machine Head genannte Stimmmechanik des Instruments. Für diese Annahme zur Namensgebung des Albums spricht auch das Backcover der LP welches ein Photo eben dieser Stimmmechanik zeigt. [3]

4 Die Songs

  • Die Stimmmechanik (Machine Head) einer Fender Stratocaster-Gitarre
    Die Titel von Machine Head sind alle sehr songdienlich gehalten und mit einfachen und eingängigen Riffs versehen. Die teilweise langen Instrumentalsoli, musikalischen Experimente und psychedelischen Klänge der Vorgängeralben In Rock und Fireball sind hier weggelassen. Das Album grenzt sich auch gegenüber den folgenden Alben wie dem etwas inspirationslos wirkendem Who de we think we are und den wiederum teilweise mit anderen musikalischen Richtungen wie der Funkmusik flirtenden Alben Burn und Stormbringer ab. [4] Es kann somit als das Album eingestuft werden auf dem der "klassische Deep Purple-Stil" am reinsten verwirklicht ist.
  • Die Titel des Albums sind fast ausschließlich durch das Prinzip von Strophe und Refrain (engl. Verse/Chorus) und eventuelle Überleitungen (Bridges) und weniger durch Bluesschemata wie z.B. bei Led Zeppelin geprägt. [5] Sie lassen sich fast immer in 8- bzw. 16er oder 12-er Taktgruppen gliedern.
  • Die Harmonik ist im wesentlichen durch Dreiklänge der leitereigenen Stufen geprägt. Dennoch werden auch erweiterte Akkorde, Akkordrückungen und Tonartwechsel eingesetzt.
  • Die Songs enthalten immer mindestens ein Instrumentalsolo von E-Gitarre und Hammond-Orgel bzw. E-Piano.
  • Jon Lord lässt auf Machine Head seine Hammond-Orgel C3 häufig über Verzerrer laufen und/oder koppelt sie mit einem RMI Electra Piano, wodurch sein Sound oft ähnlich der E-Gitarre von Blackmore ist. [6] Da Lord auch rhythmisch und von den Quintintervallen bzw. Powerchords häufig ähnlich wie Blackmore spielt, sind Tasteninstrumente und E-Gitarren für den Hörer oft kaum voneinander zu unterscheiden. Hilfreich zur Differenzierung ist hier manchmal die Aufteilung der beiden Instrumente auf den linken und rechten Stereokanal. [7]

4.1 Highway Star

Die ersten acht Takte des Deep Purple-Songs Highway Star
Der Up-Tempo-Song Highway Star (hier zum Anhören auf Youtube) wurde einer der poulärsten Songs der Band, war lange Zeit der "Opener" ihrer Konzerte, und ist von vielen Bands des Metal-Genres in meist härteren und schnelleren, aber dadurch nicht unbedingt überzeugenderen Versionen aufgenommen worden. Er verdankt seine Eingängigkeit den über viele Takte durchgehaltenen, gleichbleibenden Powerchords in Achteln und dazu tretenden einfachen Riffs. Im zweiten Teil fallen besonders die von klasischer Musik - besonders von Johann Sebastian Bach - beeinflussten Soli von Blackmore und Lord auf.
  • Der Titel beginnt mit einem achttaktigen auf dem Ton g pumpenden Bass über lang angehaltenen Powerchords G5, F5 und C der Gitarre. Das Schlagzeug begleitet mit Achteln auf den Hi-Hats. Die folgenden 16 Takte des Intros werden dann von gleichbleibenden Quinintervallen bzw. Powerchords der E-Gitarre und einem auf einem dreitönigen, an die ersten drei Töne des Songs Smoke on the Water erinnernden Riff der Hammondorgel bestimmt. Die Snaredrum tritt auf dem zweiten und vierten Taktteil hinzu. Der sukzessive Eintritt der Instrumente ist ähnlich gehalten wie im Titel Smoke on the Water.
  • Orgelsolo mit gebrochenen Dreiklängen ab Takt 9 des Orgelsolos im Deep Purple-Songs Highway Star
    Die folgende 16-taktige Strophe baut auf den Figuren des Intros auf. Sie läuft zweimalig über die Akkorde G - Bb - C - Bb. Darauf folgt ein chromatischer Akkordabstieg F - E - Eb - D und der die Strophe beendende Akkord Am7.
    Nobody gonna take my car, I`m gonna race it to the ground - Wer einmal ein Highway Star werden möchte muss schon früh anfangen zu trainieren
  • Im Refrain singt bzw. schreit Ian Gillan in sehr hohen Tönen über der Akkordfolge Am7 - (3 mal C und D) - F - G - A.
  • An den Refrain schließt sich ein 45 Sekunden andauerndes Orgelsolo an:
  • Es beginnt mit einem über acht Takte stufenlos vom g zum c hochgezogenen Orgelton und einer daran anschließenden viertaktigen Überleitung.
    Auschnitte aus Ritchie Blackmores Gitarren-Solo im Deep Purple-Song Highway Star
  • Darauf folgen gebrochene, der Akkordfolge Am - E - G - D - F - Dm zugehörige Dreiklänge der Orgel.
  • Einige Takte mit sequenziert geführten, spanisch anmutenden Figuren der Orgel leiten dann zur Wiederholung des Gesangsteils über.
  • Darauf folgt eine Wiederholung von Strophe und Refrain.
  • Es schließt sich ein 1:20 Minuten dauerndes Gitarrensolo an, welches von den Lesern der Guitar World auf Platz 15 der 100 besten Gitarrensoli gewählt wurde. [8] Es lässt sich zwecks Analyse in mehrere Teile gliedern:
  • Das Solo beginnt mit einer viertaktigen in drei Anläufen über eine Oktave aufwärts gerichteten Achtelfigur die von einem wieder eine Oktave runterführenden Achtellauf abgeschlossen wird. Eine zweite Gitarre doppelt diese Figuren eine Terz tiefer. Diese vier Takte werden dann wiederholt.
  • Darauf folgen über zwei Takte einige halbtönig hochgezogene Viertelnoten, vier Takte einer abwärts laufenden, und wieder in der Terz verdoppelten Achtelfigur und wiederum zwei Takte der halbtönig hochgezogenen Viertelnoten.
  • Es schließen sich sechs Takte mit einer in gebrochenen Dreiklangstönen in Achteln abwärts geführten Figur an. Diese läuft über den Akkorden d-Moll, harmonisch angepasst über g-Moll, und um eine Stufe nach oben versetzt über C-Dur. Nach zwei eingeschobenen Takte mit Viertelnoten wird diese Figur eine Oktave tiefer wiederholt. Die zweite Gitarre verdoppelt nun in Quinten. Es schließen sich dann die obigen zwei Takte an.
  • Es folgt ein Abschnitt mit schnellen 16-tel-Notenwerten, der mit sechs Takten einer zwei mal nach oben sequnzierten Figur beginnt. Diese sind wiederum von der zweiten Gitarre in Terzen verdoppelt. Dem schließt sich eine zweitaktige 16-tel-Figur an welche den Spitzenton chromatisch vom a zum c# abwärts führt. Diese beiden Figuren werden wiederholt, wobei der chromatisch geführte Abschnitt auf sechs Takte erweitert ist und damit vom a bis zum eine Oktave tiefer liegenden a abwärts läuft. Eine kurze Achtelfigur schließt das Solo dann ab.
  • Der Titel endet dann mit einer Wiederholung von Strophe und Refrain und einem an Live-Konzerte erinnernden Schluß.
  • Im Text besingt der Protagonist in Macho-Manier sein schnelles und unbesiegbares Auto, seine nur ihm gehörende Frau und seinen, teilweise durch Drogenkonsum angeblich gesteigerten ("I got speed inside my brain") und unbeeinflussbaren Geist:
Nobody gonna take my car,
I'm gonna race it to the ground
Nobody gonna beat my car, it's gonna break the speed of sound
Ooh it's a killing machine it't got everything
...

4.2 Maybe I'm A Leo

Das Gitarren-Riff und die Schlagzeuglinie im Intro des Songs von Maybe I`m A Leo.
Der in C-Dur stehende Mid-Tempo-Song (hier zum Anhören auf Youtube) ist der wohl unpopulärste Titel des Albums. Er wird vom Riff des Intros und einigen Powerchords bestimmt. In Konzerten wurde er nur in den frühen 1970er Jahren - zu hören auf Deep Purple in Concert und Live at the Olympia 96 - gespielt.
  • Der Song beginnt nach einem einleitenden, eintaktigen Schlagzeug-Fill mit einem wiederholten viertaktigen Riff der E-Gitarre. Jon Lord doppelt das Riff in Terzen. Interessant ist die auch im weiteren Verlauf des Titels angewandte Schlagzeugbegleitung. Diese bringt Achtel der Hi-Hat im Wechsel mit einer Kombination aus Achteln und drei Sechzehnteltriolen auf wechselnden Taktschwerpunkten. In Takt eins ist dies der vierte, in Takt zwei der zweite und in Takt drei der zweite und vierte Taktschlag.
  • Danach beginnt die achttaktige Strophe über Powerchords und einer leicht variierten Figur des Intro-Riffs. Die Strophe besteht aus einem Viertakter der zuerst in C-Dur, und bei der Wiederholung in F-Dur steht.
  • Ausschnitte aus Ritchie Blackmores Gitarrensolo im Song Maybe I`m A Leo.
    Danach folgt der viertaktige Refrain über Bb und G7 sowie die innerhalb eines Taktes rasch wechselnde Akkordfolge F - Eb - Bb und C im letzten Takt. An den C-Dur-Akkord von Ein eintaktiger C7#9-Akkord leitet dann wieder zum Riff des Intros über.
  • Intro, Strophe und Refrain werden wiederholt.
  • Nun setzt Blackmore mit einem zwölftaktigen Gitarrensolo ein. Der erste Teil des Solos wirkt in Achteln und Vierteln und mit viel Einsatz des Vibratoarms "sich schlängelnd bzw. windend". Im zweiten Teil des Solos dominieren dann schnellere Sechzehntelwerte.
  • Nach dem Gitarrensolo bietet Jon Lord ein ebenfalls 12-taktiges, sehr bluesbetontes Solo auf dem E-Piano. Es ist in den ersten vier Takten eher rhythmisch gehalten, und läuft danach in Achteln und schließlich Sechzehnteln mit vielen Vorschlägen welche die Funktion von Bluenotes haben. [9]
  • Es schließen sich das Anfangsriff und erneut ein Durchgang von Strophe und Refrain an.
  • Nach einem erneuten Gitarrensolo klingt der Song mittels eines Fade-Outs aus.
    Ausschnitte aus Jon Lords E-Piano-Solo im Song Maybe I`m A Leo.
  • Im Text des Songs beklagt der Protagonist dass seine Frau/Freundin ihn verlassen hat weil er sich seiner Meinung nach wie ein Idiot aufgeführt hat und zu gemein zu ihr war:
Peeping round the door I got a big surprise
Couldn't see a thing but open skies
...
I'm hurting oh so bad, I want her now

4.3 Pictures Of Home

Die ersten vier Takte des Intros aus dem Deep Purple-Song Pictures of Home.
Das 5:08 Minuten andauernde Pictures of Home war der einzige Titel der während der Machine Head-Tour im Jahr 1972 nicht gespielt wurde. Der Titel (hier zum Anhören auf www.myvideo.de) gehörte auch danach lange Zeit nicht zum Konzertrepertoire der Band, da Blackmore ihn nicht mochte und sich weigerte ihn zu spielen. Nach dem Einstieg des Gitarristen Steve Morse im Jahr 1994 wurde Pictures of Home in Konzerten wieder öfters gespielt (hier zum Anhören in einer Liveversion von 1999 auf Youtube). Während der Rapture of the Deep-Tour war er sogar der Opener der Show. Blackmore ließ sich zur Melodie und Akkordfolge von einer bulgarischen oder türkischen Radio-Sendung inspirieren. [10] Von besonderen Interesse ist in diesem Titel die sehr eigenständig und relativ hoch gehaltene Basslinie und das Solo des Bass ab 3:44.
  • Der Titel beginnt nach einer fünftaktigen Schlagzeug-Einleitung in Sextolen von Tom-Toms, Snare- und Bassdrum mit einem viertaktigen, außer in den letzten beiden Takten identisch wiederholten Intro über der Akkordfolge Hm - F# - Em - D - G. Bereits in der Einleitung zeigt sich das Spannung schaffende, auch im weiteren Verlauf des Songs beibehaltene Prinzip des Gegensatzes von "geraden" Notenwerten und Triolen. Während die beiden E-Gitarren Viertel- und Achtel-Triolen bringen, und der Bass zwischen Achteln und Achtel-Triolen wechselt, spielt das Schlagzeug durchgehend in normalen Achtelwerten. Melodieführend ist im Intro die erste Gitarre.
  • Nach dem Intro setzt Ian Gillan mit dem Gesang ein. Die wiederholte Strophe und der Refrain gehen hierbei fast nahtlos ineinander über. Die instrumentale Begleitung ist fast identisch mit dem Intro. Allerdings geht Jon Lord nach den ersten acht Takten der "Strophe" die er mit ähnlichen Triolen-Figuren in Quinten wie die E-Gitarre begleitet im "Refrain" zu einer Begleitung in Dreiklängen in halben und ganzen Notenwerten über.
    Auschnitte aus Jon Lord Solo auf der Hammond-Orgel im Song Pictures of Home.
  • Erstes Gitarrensolo:
  • Nach Blackmores Gitarrensolo werden "Strophe und Refrain" wiederholt:
  • Das anschließende Orgel-Solo von Jon Lord ist dreigeteilt:
    Roger Glover - Er spielt ab 3.44 Minuten im Song Pictures of Home ein achttaktiges Bass-Solo.
  • Die ersten 12 Takte sind durch an das Thema angelehnte und teilweise in Quintintervallen gehaltene Triolenfiguren dominiert.
  • Danach folgen über sechs Takte drei chromatisch auf- und absteigende Läufe in 16-tel-Quintolen. Diese wurden von Jon Lord mittels Overdub-Verfahren im Terzabstand verdoppelt. Diese Figuren laufen - nach zwei Takten um eine Quart nach unten versetzt - in insgesamt vier Takten über eine Oktave hoch und runter. In den letzten zwei Takten läuft der chromatische Aufstieg dann vom d im Bass über zweieinhalb Oktaven bis zum g hoch. Nach Aussage von Roger Glover symbolisieren diese Läufe den auf- und absteigenden Wind des Gebirges.
  • Zehn Takte in Achtel- und 16-tel-Figuren beenden dann das Solo von Jon Lord.
  • Bass-Solo von Roger Glover im Deep Purple-Song Pictures of Home.
    Das nun folgende Bass-Solo läuft über einer gleich bleibenden Schlagzeugbegleitung ab. Es besteht in den ersten Takte aus chromatisch aufsteigenden Triolengruppen und im zweiten Teil aus einem von einem tiefen Ton rhythmisch freier gehaltenen, ausgreifenden Auf- und Abstieg.
  • Nach Wiederholung des achttaktigen Intro-Riffs folgt eine anderthalbtaktige, harmonisch aus dem Rahmen fallende unisono-Figur von E-Gitarre, Hammond-Orgel und Bass ohne Beteiligung des Schlagzeugs über den Grundtönen h, dis, g, h und ais. Diesem Einwurf folgt eine eintaktige Generalpause und ein viertaktiger Roll der Snaredrum.
  • Danach schließt sich ein zweites Gitarren-Solo und der Fade-Out des Titels an.
  • Text:
Somebody's shouting
Up at a mountain
...
But there's no worship
Where have they hidden my thrown

4.4 Never Before

Die ersten acht Takte des Songs Never Before.
Der auch als Single zum Album veröffentlichte Song (hier zum Anhören auf Youtube) erinnert mit seinen Funk- und Rock `n` Roll-Elementen und dem an die Musik der Beatles erinnernden Teil ab 1:55 [11] sehr an die Anfangstage der Band in der sie relativ unsicher zwischen Rock und Beatmusik schwankte. Passend dazu dominiert hier eher das E-Piano anstelle der "schweren" Hammond-Orgel.
  • Der Titel beginnt nach zwei Takten Einleitung des Schlagzeugs mit einem langen, 16-taktigen Intro über H7. Das Funk-Feeling wird durch ein immer wieder durch Pausen unterbrochenes Gitarrenriff mit einigen abgedämpften Strokes und die rhythmische Gestaltung der Rhythmusgruppe aus Bass und Schlageug erzielt. Kennzeichnend ist hier die Betonung auf den schwachen Off-Beat-Zählzeiten. So spielt der Bass in Takt 1 drei seiner vier Noten jeweils auf dem zweiten und unbetonten Achtel der vier Taktzeiten. Auch das Schlagzeug setzt analog dazu die Bassdrum außer auf dem ersten Taktschlag jeweils auf die zweiten Achtel der Zählzeiten.
  • In der nun einsetzenden 12-taktigen Strophe ist der Rhythmus wieder "gerader". Das Schlagzeug spielt die Bassdrum auf den ersten Achteln des ersten und dritten Taktschlages und die Snare auf Zwei und Vier. Die Harmoniefolge ist E, D und A aus der Kadenz von E-Dur stammend.
    Gesang und Klavier in den ersten neun Takten des Songs Never Before.
  • Im 12-taktigen, in der Dominante H-Dur stehenden Refrain beschwört die Begleitung des Klaviers in Achtelwerten ein typisches Rock `n`Roll-Feeling. Die 12 Takte können stilistisch wiederum dreigeteilt werden. Während das Schlagzeug in den ersten vier Takten des Refrains mit Achtelnschlägen auf der Hi-Hat begleitet, wird in den folgenden vier Takten das Tempo durch Hi-Hat-Begleitung in Vierteln zurückgefahren. Dafür wechseln die Akkorde in diesen vier Takten jeweils halbtaktig schneller. Die letzten vier Takte kehren dann wieder zur obigen, schnelleren Rock `n´ Roll-Begleitung zurück.
  • Strophe und Refrain werden anschließend wiederholt.
  • Das Schema aus Strophe und Refrain wird nun durch eine 16-taktige Bridge durchbrochen. Diese stellt in mehrfacher Hinsicht einen starken Kontrast zum bisherigen Songverlauf dar. Sie steht harmonisch mit C-Dur in einer im Quintenzirkel um vier Vorzeichen entfernten Tonart. Gitarre und Hammondorgel begleiten in lang gehaltenen Akkorden bzw. Tönen und Intervallen in halben oder ganzen Notenwerten. Auch das Schlagzeug schlägt mit Vierteln in Hi-Hat und Cymbals ein langsameres rhythmische Grundgefühl an. Die Bridge erinnert damit eher an einen Song der Beatles als an einen Rock- oder gar Hardrock-Titel.
  • Die ersten acht Takte des Songs Never Before.
    Nach der Bridge präsentiert Ritchie Blackmore ein kurzes, aber sehr stilsicheres Gitarrensolo im Stil des Rock `n` Roll-Genres.
  • Danach folgt ein dritter Durchlauf von Refrain und Strophe.
  • Ein kurzes, ebenso im Rock `n` Roll-Stil gehaltenes Piano-Solo und ein zweitaktiges Schlagzeug-Break führen zu einem eintaktigen und von der gesamten Band gespielten Abschluss des Titels.
  • Text:
Somebody, somebody
Come to my side
...
Somebody, somebody
Someone must go
...
I never felt so bad before
Never never before

4.5 Smoke on the Water

Das Riff von Smoke on the Water im Intro des Songs von Takt 13 bis 16 inklusive Schlagzeug und unter Weglassung der Hammondorgel.
Der Song (hier zum Anhören auf Youtube) und speziell sein viertöniges Anfangsriff ist eines der poulärsten Riffs bzw. Songs der Rockmusik und seit fast 40 Jahren der abschließende Höhepunkt jedes Konzerts von Deep Purple und auch Rainbow. Ritchie Blackmore meinte zur Entstehung des berühmten Riffs:
"Es ging darum es unglaublich einfach zu halten. Ich erinnere mich wie Pete Townshend zu mir sagte: "Du musst die Dinge einfach gestalten wenn du dein Publikum mitnehmen willst." Und das war sehr tiefgründig. (...) Leute sagen öfters zu mir: "Was meinst du zu Smoke on the Water?" Und dann rümpfen sie die Nase und meinen z.B.: "Es sind nur vier Noten." Aber dann erwähne ich das Beethoven-Ding. [12] Und das überzeugt sie dann ein wenig." [13]
  • Nach der achttaktigen Einleitung mit dem wiederholten nur von der Gitarre gespielten, weltbekannten viertaktigen Riff aus Quartintervallen bzw. umgekehrten Quint-Powerchords auf dem linken Stereokanal, welches ausschließlich auf den Stufen I, III und IV sowie der verminderten V. Stufe aufbaut, steigt das Schlagzeug in den folgenden vier Takten mit 16-teln auf der abwechselnd offenen und geschlossenen Hi-Hat ein. Auch die Hammondorgel verstärkt nun im Stereopanorama rechts das Gitarren-Riff. In den nächsten vier Takten 16 tritt dann die Snaredrum auf dem zweiten und vierten Taktteil hinzu. In den letzten acht Takten des Intros gesellt sich schließlich auch der Bass mit in Achteln pumpenden Akkordgrundtönen und die Bassdrum dazu. Diese 24 Takte des Intros werden mit ihrem sukzessiven Eintitt der Instrumente häufig als Blaupause eines Hardrocksongs gesehen.
  • Danach setzt die 16-taktige Strophe über den zwischen G-Moll und F-Dur wechselnden Akkorden ein. Die Gitarre begleitet mit gebrochenen Quintintervallen in Achteln und die Orgel mit den Dreiklängen der beiden Akkorde. Der Bass spielt dazu fast durchgehende Achtelfiguren, die teilweise an die Figuren der E-Gitarre angelehnt sind. Ian Paice begleitet mit Achtelnoten der Bassdrum auf dem ersten und/oder dritten Taktschlag, Viertelnoten der Snaredrum auf dem zweiten und vierten Taktschlag und durchgehenden Achteln desr Hi-Hats.
  • Der sechstaktige, schlachtrufmäßige Refrain läuft über der Akkordfolge C - Ab - Gm - C - Ab. Er eignet sich perfekt zum Mitgröhlen des Publikums in Konzerten. Deshalb baut die Band Live häufig einen Teil ein in dem Ian Gillan das Publikum nur zur Schlagzeugbegleitung Band zum Singen des Refrains animiert (Mitsingen des Publikums ab 4:40 Minuten beim Auftritt in Montreux im Jahr 2006).
  • Danach folgt wieder über acht Takte das Riff des Intros ohne Gesang.
  • Hieran schließt sich ein dritter Durchgang der Strophe und der Refrain an.
  • Nach wieder acht Takten des Intro-Riffs setzt ein Gitarrensolo von Blackmore ein.
  • Der Text des Titels bezieht sich auf einen Brand während der Aufnahmen zum Album Machine Head. Der Refrain Smoke on the Water meint dabei den Rauch der sich dabei über dem Genfer See ausbreitete. Deep Purple bezogen Quartier in einem Gebäude, welches zum Casino (Gambling House) von Montreux gehörte, um ihr Album mittels des von den Rolling Stones gemieteten mobilen Aufnahmestudios einzuspielen. Während des Anfangs der Aufnahmen gaben Frank Zappa und The Mothers of Invention ein Konzert im Casino, während dessen ein Feuer ausbrach weil angeblich ein Fan (some stupid with a flare gun) mit einer Signalpistole an die Decke des Konzertsaals geschossen hatte. Der gesamte Gebäudekomplex wurde durch den Brand zerstört. Der im Lied erwähnte Funky Claude ist Claude Nobs, der Direktor des Montreux Jazz Festivals, der Besucher aus dem Feuer rettete (Funky Claude was running in and out - Pulling kids out the ground). Deep Purple mussten die Aufnahmen deshalb in ungemütlichen und schlecht geheizten Räumen eines nahegelgenen Hotels abschließen. Der folgende Text des Songs bezieht sich auf diese Ereignisse:
We all came out to Montreux
On the Lake Geneva shoreline
...
Smoke on the water, fire in the sky


4.6 Lazy

Thema des Deep Purple-Songs Lazy zwischen 2:03 und 2:19 Minuten.
Der 7:25 Mintuen lange Titel Lazy (hier zum Anhören auf Youtube) ist ein modern interpretierter und mit manchen Besonderheiten ausgestatteter Blues-Shuffle. Er war bis heute meist im Live-Programm der Band und wurde von ihr in bis knapp über 10 Minuten langen Versionen frei improvisierend in unterschiedlichster Weise interpretiert (ausgedehnte zehnminütige Live-Version von der Machine-Head Tour im Jahr 1972, eine siebenminütige Live-Version aus dem Jahr 1985 und eine ebenso lange Live-Version mit Steve Morse vom Jazz-Festival in Montreux im Jahr 2006). Er besteht aus einer langen Einleitung der Hammond-Orgel, zwei Durchgängen mit Gesang, ausgedehnten Gitarren- und Keyboardsoli, sowie einem Solo von Ian Gillan auf der Mundharmonika. Er wechselt dabei in seinem Verlauf mehrmals die Tonarten.
  • Lazy beginnt mit einem knapp über einem Minute andauernden, unbegleiteten Orgelsolo in freiem Tempo in Ab-Dur, welches verschiedene Stilistiken vermischt. Es beginnt mit vier an klassische Musik erinnernden Takten. Dem folgen vier Takte an rhythmischen Einwürfen und daran anschließen abwärts gerichtete Läufe in Quint- und Quartintervallen auf der nun verzerrten Hammondorgel, die in einem auf- und abwärts laufenden Glissando enden. Daran schließen sich teilweise in Triolen gehaltene Figuren aus der Bluestonleiter an, die stilistisch schon an das bald einsetzende Hauptthema erinnern.
  • Im nun folgenden in F-Dur stehenden Abschnitt setzt, spannungssteigernd gekonnt realisiert, sukzessive die gesamte Band ein. Als erstes steigt das Schlagzeug mit Hi-Hat-Schlägen auf dem zweiten und vierten Taktteil und vereinzelten Schläge der Bass- und Snaredrum ein. Dann folgt die E-Gitarre mit wenigen, sparsam gesetzten Tönen. Der Bass ist bislang noch nicht beteiligt. Danach bringt die Gitarre über der Harmoniefolge F7 - Bb7 - F7 zum ersten mal das Hauptthema des Titels. Dies bedient sich der Bluestonleiter und besteht aus zwei mal vier Takten in welcher Die Melodie erst vom Ton f eine Oktave hoch geführt, und anschließend von diesem höheren f wieder abwärts führt. Es schließt sich noch ein wiederholter Viertakter an. In diesem Teil tritt zum ersten Mal der Bass mit langgehaltenen Grundtönen hinzu. Danach wird das Thema, allerdings als 12-Takter von Gitarre und Hammond-Orgel im Unisono über der Harmoniefolge F7 - C7 präsentiert. Die Hammond-Orgel begleitet mit einem Wechsel zwischen rhythmischen Einwürfen in Dreiklängen und lang ausgehaltenen Akkorden.
  • Erst im nun einsetzenden ersten E-Gitarrensolo spielt die Rhythmusgruppe vollwertig mit. Ian Paice spielt einen durchgehenden Beat und Roger Glover begleitet am Bass in Achteln. Blackmores Solo läuft über folgende dreimal wiederholte 12-taktige Akkordfolge: 4 x F7 - 2 x Bb7 - 2 x F7 - Ab - Eb - F7 und C7#9.
  • Im ersten Durchgang spielt Blackmore nach zwei Takten mit lang ausgehaltenen und viel Vibrato versehenen Tönen Achtel, Achtel-Triolen und ein paar 16-tel.
  • Den zweiten Durchgang dominieren nach einigen staccato gespielten Noten rasche 16-tel-Läufe.
  • Der dritte Durchgang ist dann von dreitönigen, in Achtel-Triolen gespielten sequenzartig versetzten Floskeln geprägt.
  • Danach wird das zwölftaktige Thema von der gesamten Band wiederholt.
  • Es schließt sich ein von Taktanzahl und Harmoniefolge identisch wie das E-Gitarren-Solo gestaltetes Solo der Hammond-Orgel an.
  • Jon Lords Hammondorgel-Solo im Song Lazy - Takt 4 bis 8 des ersten und Takt 1 bis 5 des zweiten 12-Takters.
    John Lord beginnt die ersten acht Takte des ersten Durchgangs mit einem drei mal wiederholten Blues-Lick welches beim vierten Einsatz nach einem halben Takt in Achtel-Triolen über zwei Oktaven nach oben läuft. Danach wird es in dieser hohen Lage und eine Oktave tiefer noch einmal variiert gebracht. Die E-Gitarre begleitet mit einer wiederholten Figur aus Viertel, Achteln und Achteltriolen.
  • Der zweite Durchgang beginnt mit einem ebenfalls mehrmals wiederholten Motiv in Achteln und Achtel-Triolen um dann in den letzten zwei Takten in eine 16-tel-Figur überzugehen.
  • Im dritten Durchgang werden gemischte Notenwerte und viele Vorschläge verwendet.
  • Nun folgt erneut das von der Band vorgetragen Thema. Es ist diesmal allerdings um zwei Takte von 12 auf 14 Takte verlängert. Diese Erweiterung dient der Modulation vom ursprünglichen letzten Akkord C7 des Themas über D7 zum G7-Akkord und damit in die neue Tonart G-Dur.
  • Die folgenden 1.30 Minuten werden dann von Ian Gillan dominiert:
  • Zuerst beginnt er mit einem über zwei mal 12 Takte gehenden Gesangsteil.
  • Danach präsentiert er ein Solo auf der Mundharmonika.
  • Den Abschluss bildet wieder ein Teil mit Gesang.
  • Im letzten Takt des Gesangsteil wird dann über G7 und D7#9 nach A7 moduliert, womit mit A-Dur die vierte Tonart im Verlauf des Titels erreicht ist. Es schließt sich ein weiteres Gitarrensolo an.
  • Der Song wird dann von der Band über ein im Unisono vorgetragenes typisches Blues-Ending über der Akkordfolge E7 - D7 - A - A7 - D7 - Dm - E7 - Bb7 - A7#9 abgeschlossen.
  • Text:
You're lazy just stay in bed
You're lazy just stay in bed
....
You don't want no money
You don't want no bread

4.7 Space Truckin

Intro-Riff von Hammondorgel, Bass und Schlagzeug im Deep Purple-Song Space Truckin
Rock `n`Roll-Riff der E-Gitarre im Deep Purple-Song Space Truckin
Drittes Riff und Double-Time der E-Gitarre im Deep Purple-Song Space Truckin
Ausschnitte aus dem Schlagzeug-Solo von Ian Paice im Song Space Truckin
Der 4:34 Minuten lange Titel (hier zum Anhören auf Youtube) fällt besonders durch den ab der Mitte des Songs zunehmend exaltierter werdenden Gesang Ian Gillans und ein knapp 45 Sekunden langes Schlagzeugsolo von Ian Paice auf. Er basiert auf drei grundlegenden und sich im Laufe des Titels abwechselnden Riffs.
  • Der Song beginnt mit einem viertaktigen von Hammondorgel und Bass im Unisono vorgetragenen Riff. Bei der Wiederholung des Riffs tritt dann das Schlagzeug mit dem rhythmischen Muster des Riffs hinzu. Das Riff wird danach mit einem Hardrock-Grundbeat des Schlagzeugs zweimal wiederholt.
  • Ab Takt 17 setzt dann der Gesang mit der ersten und zweiten Strophe ein. Die E-Gitarre spielt über die Akkordfolge A - C - D typische Rock`n Roll-Figuren. Der Bass begleitet mit den Akkordgrundtönen und die Hammondorgel unterlegt zusätzlich die dazu gehörigen Dreiklänge. In den Takten 9 bis 11 bringt der Bass einen selbständigen melodischen Einwurf. Im vorletzten Takt dieses Abschnitts wird dann die Dominante E-Dur erreicht.
  • Es folgt der Refrain, in dem Ian Gillan auf wenigen hohen Tönen die Worte "Come on, come on, let`sgo space truckin" fast schon rausschreit. Gitarre, Hammondorgel und Bass bringen dazu ein neues, überwiegend halbtönig gestaltetes Riff im Unisono.
  • Danach setzt wieder die Strophe ein. Allerdings wird diese nun instrumental ganz anders begleitet. Blackmore zieht das Tempo an, indem er nun anstatt wie bisher Achtelnoten bringt, sondern in Double-Time 16-tel-Werte auf den abgedämpften Gitarrensaiten. Hammondorgel und Bass unterlegen dies mit dem Riff des Intros. Ab Takt 7 dieses Abschnitts geht Gillans Gesang zunehmend in exaltierte und hohe Schreie über.
  • Danach folgt wieder der Refrain mit dem bekannten Riff aus Notenbeispiel Nummer 3.
  • Ab 2:36 Minuten folgen dann die Instrumental-Soli. Zu Anfang steht ein nur achttaktiges, kurzes Gitarrensolo.
  • Danach folgt ein ungefähr 45 Sekunden dauerndes Schlagzeugsolo dass von wenigen, spärlichen Tönen des Bass begleitet wird. Dieses Solo ist allerdings nicht vollkommen frei gehalten. Ian Paice behält während der ganzen Zeit ein rhythmisches Grundmodell bei, das er mit virtuosen Variationen auf Bassdrum, Snaredrum und den Tom-Toms erweitert.
  • Als Überleitung folgt nun ein achttaktiger Teil der chromatisch über anderthalb Oktaven vom e zum a aufsteigt. Dabei treibt eine rhythmische Beschleunigung des chromatischen Aufsteigs - zuerst in Ganzen, dann in Halben und schließlich in Viertelnotenwerten - den Song vorwärts. Die letzten vier Takte laufen dabei über verminderten Akkorden und einem sehr schnellen Schlagzeugpart in 16-tel-Sextolen der Snare über einem Achtel-Beat der Bass-Drum.
  • Bis zum Ende des Songs wird jetzt das Riff Nummer 3 verwendet. Dazu bringt Ian Gillan einige ekstatische Schreie.
We had a lot of luck on Venus
We always had a ball on Mars
...
They dance around the Borealice
They're Space Truckin' everyday
Come on

In Konzerten spielte die Band den Song sehr frei in bis zu 20-minütigen Versionen (hier zum Anhören Teil 1, 2 und 3 der Live-Version auf Made in Japan). Darin waren meist lange Soli von Blackmore und Lord, sowie ein länger als in der Studioversion gehaltenes Schlagzeugsolo von Ian Paice eingebettet. Häufig wurden auch Teile anderer Titel, wie z.B. von Mandrake Root oder dem "Cello-Solo" aus dem Titel Fools integriert.

5 Rezeption

6 Coverversionen

7 Einzelnachweise

  1. Anm.: Heilige Dreieinigkeit.
  2. Eigene Übersetzung des Pluspedia-Autors nach dem englischen Originaltext: "We had the Rolling Stones' mobile recording unit sitting outside in the snow, but to get there we had to run cable through two doors in the corridor into a room, through a bathroom and into another room, from which it went across a bed and out the veranda window, then ran along the balcony for about 100 feet and came back in through another bedroom window (...) and up the steps into the back of the mobile unit. I think that setup led to capturing some spontaneity, because once we got to the truck for a playback, even if we didn’t think it was a perfect take, we’d go, 'Yeah, that’s good enough.' Because we just couldn’t stand going back again."; nach 100 Greatest Guitar Solos: 15 "Highway Star" (Ritchie Blackmore) auf www.guitarworld.com
  3. Backcover der LP mit der Stimmmechanik (Machine Head) einer E-Gitarre.
  4. Siehe z.B. die vom Funk beeinflussten Songs Sail Away vom Album Burn (Sail Away vom Album Burn auf www.youtube.com) oder You Can't Do It Right vom Album Stormbringer (You Can`t Do It Right auf www.youtube.com).
  5. Dietmar Elflein: Schwermetallanalysen - Die musikalische Sprache des Heavy Metal, transcript Verlag, Bielefeld, 2010, S. 108.
  6. LORD-ALMIGHTY!!!! happy bday Jon Lord auf www.theeblog.blogspot.com
  7. Anm.: Siehe hierzu z.B. den Song Smoke on the Water, in dem zuerst die E-Gitarre in den ersten acht Takten links beginnt und dann die Hammond-Orgel rechts mit demselben Riff einsetzt.
  8. 100 Greatest Guitar Solos - Highway Star
  9. Anm.: Jon Lord bringt hier in der linken Hand zusätzlich rhythmische Einwürfe. Im Notenbeispiel ist nur die rechte Hand wiedergegeben.
  10. Lord, Gillan und Blackmore ab 3:40 Minuten auf www.youtube.com
  11. "With a funky intro that sets up the groove, and a positively Beatlesque midriff, "Never Before" raised Deep Purple`s own performance bar as high as anything they had released so far and, two months before the album was issued, "Never Before" was earmarked not only as the band`s latest single, but also as their first release on the newly formed Purple label."; aus Dave Thompson: Smoke on the Water - The Deep Purple Story, ECW Press, Toronto, 2004, S. 129.
  12. Anm.: Blackmore bezieht sich hier auf das ebenfalls sehr einfache und aus nur wenigen Noten bestehende Anfangsmotiv von Beethovens fünfter Symphonie.
  13. Blackmore zum Riff von Smoke on the Water auf www.youtube.com: "And there was a case of keeping it incredibly simple. I remember Pete Townshend sayin to me: "You gotta keep things simple when you want to take the audience with you." And that was very profound. (...) People would often say to me: "How do you feel about that Smoke on the Water?" And they will come and look down and noses like "it`s just four notes." But then i mention the Beethoven-thing. And than it seems to back off a little bit."


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