The House of Blue Light

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The House of Blue Light ist das zwölfte, Anfang des Jahres 1987 veröffentlichte Studioalbum der englischen Hard-Rock-Band Deep Purple. Es ist das zweite Album in der wiedervereinigten Mark-II-Besetzung.


Bereits in den Wintermonaten 1986 hatten sich Ian Gillan und Roger Glover getroffen um erste Songs zu schreiben. Ritchie Blackmore verwarf diese Ideen allerdings. Im Mai 1986 traf man sich dann für drei Monate in einem Studio in Stowe in Vermont. Die Stimmung in der Band scheint denkbar schlecht gewesen zu sein. Nachdem Blackmore abgereist war trafen sich Gillan und Glover in Greenwich um noch vier Songs fertig zu stellen. Die Endabmischung fand dann im September 1986 in den Münchner Union Studios statt.

Das am 12. Januar 1987 erschienene Album verkaufte sich in Europa noch besser als ihr vorangegangenes Debütalbum Perfect Strangers. In Deutschland klettert es sogar auf Platz 1 der Albumcharts. Anders sieht es in den USA aus, wo es nur für Platz 34 reicht.

Nach Roger Glover sollte es die Band wieder zu ihren progressiven Wurzeln aus dem Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre zurück führen, und "die radikalste Veränderung in der musikalischen Entwicklung der Band" sein:

"Ich vertrat die Auffassung, daß wir, wenn wir uns selbst als progressive Band betrachteten, das nicht nur dem Namen nach tun sollten. Wir waren uns selbst gegenüber zu nachgiebig. In meinen Augen waren wir nicht selbstdiszipliniert genug." [1]

Das Ergebnis war ein Album, dass sich "streckenweise in einem galanten, behutsam modernisierten Klanggewand präsentiert, auf das ein paar farbige Tastenreigen gezeichnet waren." [2] Das Album erfuhr positive wie negative Bewertungen: Die einen bemängelten eine zu stark an kommerziellem AOR und Blackmores ehemaliger Band Rainbow ausgerichtete Musik sowie eine abgeblich zu wenig drucklose und höhenlastige Produktion. Andere dagegen lobten das Album als beste Produktion der Band seit den 70er-Jahren und mindestens so gut wie das Vorgängeralbum Perfect Strangers. Deep Purple habe mit The House of Blue Light ein überzeugenden Schritt in Richtung eines modernen, zeitgemäßen Sounds gemacht.

Ritchie Blackmore setzte auf dem Album zu ersten mal in seinem Leben im Studio ein Gitarrensynthesizer (Roland Guitar Synthesizer) und Ian Paice bringt auch elektronisches Schlagzeug (Vince Gutman's Marc System) zur Anwendung.


Zu den Songs:

Bad Attitude: Nach Jon Lords klassischem Orgelintro setzt Ian Paice mit knochentrockenem Schlagzeug ein. Der wuchtige Mid-Tempo-Song überzeugt besonders mit seinem melodischen einprägsamen Refrain.

Unwritten Law: In diesem Song setzt Ian Paice das elektronische Schlagzeug ein, was dem Titel ein moderneres, für Deep Purple neuartiges Klangbild verleiht. Der Refrain ist wieder melodisch überzeugend.

Call of the Wild: Der Song ist Deep Purples Versuch in den Charts zu landen. Folgerichtig ist er stark am AOR-Mainstream ausgerichtet. Der Refrain ist ausgesprochen catchy.

Mad Dog: Mit dem Up Tempo-Song Mad Dog und den folgenden drei Titeln geht dann richtig die Hard Rock-Post ab. Der Titel hat das gehörige Maß an Power und Agressivität und Ritchie Blackmore liefert ein erstklassiges Slide Guitar-Solo ab.

Black and White: Dieser Titel überzeugt durch Roughness und mittels Einsatz der Mundharmonika einem gehörigen Touch Blues-Feeling.

Hard Lovin’ Woman: Der schnelle Song vermittelt Rock`n`Roll-Feeling und Jon Lord steuert passend dazu hämmende Einwürfe auf dem Piano bei.

The Spanish Archer: Auch hier wird das Gaspedal durchgedrückt. Der Titel hat ein wenig orientalisches Feeling und Ritchie Blackmore spielt sich mit verzerrte Solo-Einwürfen zunehmend in Exstase.

Strangeways: Mit dem fast sechsminütigen Strangeways wird Deep Purple progressiv und modern. Verfremdete mehrstimmige Vokaleinwürde, ein an manche Titel von Led Zeppelin erinnerndes arabisches Feeling und viele effektvolle Sound-Effekte auf Jon Lords Synthesizern und Ritchie Blackmores über Gitarrensynthesizer gespielter Stratocaster eregeben einen der interessantesten Song der Band seit vielen Jahren.

Mitzi Dupree: Ein Mid-Tempo-Song mit viel Bluesrock-Feeling über in den 1980er-Jahren in Nordamerika sehr bekannte Tänzerin Mitzi Dupree mit vielen schlüpfrig-erotischen Anspielungen in den Lyrics.


Bücher: Jürgen Roth und Michael Sailer: Deep Purple - Geschichte einer Band, Verlagsgruppe Koch GmbH, 2005, Seite 346 bis 250
Internet:
- Rezension in Rock Hard
- Rezension auf Udiscover
Quellen:

  1. Jürgen Roth und Michael Sailer: Deep Purple - Die Geschichte einer Band, Verlagsgruppe Koch GmbH, Höfen, 2005, Seite 347
  2. Jürgen Roth und Michael Sailer: Deep Purple - Die Geschichte einer Band, Verlagsgruppe Koch GmbH, Höfen, 2005, Seite 347

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