Krise in Russland 2023

Zu einer Krise in Russland kam es 2023 im Zusammenhang mit einem Aufstand der Gruppe Wagner, einer paramilitärischen Organisation, spätestens ab dem 20. Juni. Hintergrund ist der russische Krieg seit Februar 2022 gegen die Ukraine. Jewgeni Prigoschin, Chef der Gruppe Wagner, kündigte an, Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow aus ihren Ämtern zu entfernen bzw. in einem „Marsch der Gerechtigkeit“ auf Moskau vorzurücken, sollten diese beiden Persomem nicht freiwillig von ihren Machtpositionen zurücktreten. Am 24. Juni besetzte die Gruppe Wagner zunächst Militäreinrichtungen in Rostow am Don und rückte weiter über Woronesch auf Moskau vor. Der russischen Regierung blieb nichts übrig, als leicht bewaffnete Rosgwardija-Verbände, die eigentlich zur Niederschlagung von Protesten und politischer Opposition vorgesehen sind, zur Errichtung eines Verteidungsrings um Moskau zu mobilisieren.

Der russische Präsident Wladimir Putin gab am Morgen eine Erklärung ab, in der er im Fernsehen die aufständischen Bestrebungen als Verrat an Russland verurteilte. In Moskau wurde eine "Anti-Terror-Notlage" erklärt, der Montag (26. Juni 2023) für alle zum arbeitsfreien Tag erklärt und das Gebiet um den Kreml abgeriegelt. Die Versuche der russischen Behörden, die in Richtung Moskau rückende bewaffnete Kolonne von Prigoschin-Söldnern durch LKWs und sonstigen Ad-Hoc-Sperren zu bremsen, wirkten eher hilflos.

Nach Vermittlungen durch Präsident Alexander Lukaschenko von Belarus gab Prigoschin am Abend des 24. Juni bekannt, dass er den Marsch auf die russische Hauptstadt abbrechen werde. Den Aufständischen sei Straffreiheit zugesagt worden; Prigoschin werde künftig nach Belarus ins Exil gehen.^[1] Seine tatsächlichen Pläne legte Prigoschin nicht dar, sondern rechtfertigte sich nachträglich: „Wir sind losgegangen, um Protest zu demonstrieren, nicht um die Obrigkeit im Land zu stürzen.“

Inhaltsverzeichnis

1 Stellungnahmen von deutschen Politikern
2 Weblinks
3 Siehe auch
4 Einzelnachweise
5 Andere Lexika

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1 Stellungnahmen von deutschen Politikern

Am 28.06.2023 nahm Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei seinem offiziellen Antrittsbesuchs in den USA dazu Stellung:^[2] Welche Folgen sich für Russland und für Putin ergeben, ließe sich noch nicht abschätzen.
Am 02.07.2023 waren Ralf Stegner, Norbert Röttgen, Claudia Major, Irina Scherbakowa und Michael Thumann Gäste bei Anne Will. Das Thema der Sendung lautete "Machtkampf in Russland – Chance für die Ukraine?"^[3]