Jüdische Gemeinde im Lande Bremen
Die Jüdische Gemeinde im Lande Bremen ist mit rund 1000 Mitgliedern eine der größeren jüdische Gemeinden Deutschlands. Sie bildete bis 2000 wie die Gemeinden von Köln, Frankfurt, Hamburg und Berlin innerhalb des Zentralrats der Juden in Deutschland einen eigenständigen Landesverband, der zunächst nur die die jüdische Gemeinde in der Stadt Bremen vertrat. Seit 2000 vertritt der jüdische Landesverband Bremens auch die Jüdische Gemeinde Bremerhavens, so dass „die Gemeinden in Bremen und Bremerhaven einen eigenen Landesverband bilden“.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Die Geschichte der Juden im Land Bremen ist eng verknüpft mit der Geschichte der Juden in Niedersachsen. Durch den Zuzug von Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion stieg die Zahl der Gemeindemitglieder im Lande Bremen über 1000 Mitglieder. 2004 wurden 1200 Gemeindemitglieder gezählt.[3]
Am 11. Oktober 2001 wurde ein Staatsvertrag zwischen der Freien Hansestadt Bremen und der Jüdischen Gemeinde im Lande Bremen unterzeichnet.[4][5]
1.1 Bremen
Im Jahre 1803 wurde eine Israelitische Gemeinde in Bremen gegründet, als die in Barkhof und in Hastedt befindlichen Schutzjuden und auch der jüdische Friedhof in der Deichbruchstraße in Hastedt in die Stadt Bremen eingegliedert wurden. Hastedt war damals ein zur Landgemeinde Bremen gehörendes Gebiet, das später nach Bremen eingemeindet wurde.
1818 beschloss die Bremische Bürgerschaft „unter keinerlei Art von Bedingung“ Juden aufzunehmen. Eine Judenkommission des Rates beschloss daraufhin im Jahre 1819, den Juden in Bremen eine Verlängerung des Aufenthaltsrechts zu versagen, so dass im Jahre 1826 nur noch zwei Schutzjuden in Bremen lebten, die vom Königreich Hannover übernommenen worden waren.
Im Jahre 1849 war es den Juden wieder erlaubt sich in Bremen niederzulassen. 1863 verlieh man der Israelitischen Gemeinde auch die Körperschaftsrechte. 1876 wurde dann eine Synagoge in der früheren Gartenstraße 6 - heute die Kolpingstraße im Schnoorviertel - erbaut. Seit 1896 hatte die Israelitische Gemeinde wieder einen Rabbiner: Leopold Rosenak (1868-1923). 1925 wurde von der Gemeinde eine Villa in Gröpelingen gekauft, um dort ein Jüdisches Alterwohnheim einzurichten.
Im Jahre 1926 erwarb die Verwaltung der Israelitischen Gemeinde das neben der Synagoge befindliche Wohnhaus und richtete darin das Gemeindehaus, die Religionsschule, ein Gemeindearchiv und eine "kleine Synagoge" für den werktäglichen Gottesdienst, ein. Als es 1927 eingeweiht wurde, benannte man es Rosenak-Haus [6][7] nach dem Rabbiner Leopold Rosenak, der sowohl im Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens als auch im Verein zur Abwehr des Antisemitismus wirkte und den Anti-Anti(semitismus) herausgab. Weiterhin war Rosenak auch im Bremer Komitee für hilfsbedürftige jüdische Auswanderer tätig.[8].
Noch 1933 gab es in der Israelitischen Gemeinde 1.314 Mitglieder. 440 Juden Bremens wurden im November 1941 zu den Konzentrationslagern in Minsk und Riga deportiert. Im Jahr 1942 wurden 114 Bremer Juden zu den Konzentrationslagern in Auschwitz und Theresienstadt gebracht und ermordet. Weitere 165 Juden wurden 1944 zu Arbeitserziehungslagern in Bremen-Farge gebracht. Im Februar 1945 wurden 90 Bremer Juden in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht.
Am 16. August 1945 wurde erneut eine „Israelitische Gemeinde", gegründet, die 1948 als Verein in das Vereinsregiester eingetragen wurde. 1952 erhielt die Israelitische Gemeinde die Körperschaftsrechte. Am 3. August 1961 erfolgte die Einweihung der neuen Synagoge an der Schwachhauser Heerstraße.[9] Die Gemeinde hatte damals noch 150 Mitglieder. Im September 1996 erfolgte eine Umbenennung der Gemeinde. Diese heißt seitdem „Jüdische Gemeinde im Lande Bremen“.
1.2 Bremerhaven
Im November 2000 erfolgte in Bremerhaven die Neugründung einer jüdischen Gemeinde mit 30 Mitgliedern:Jüdischen Gemeinschaft Bremerhaven e.V., Kleiner Blink 6 mit Sitz in Bremerhaven.[10] Sie war somit die erste jüdische Gemeinde Bremerhavens nach 1938. Da die frühere Synagoge an der Schulstraße im Stadtteil Geestemünde 1938 zerstört worden war, richteten diese eine neue Synagoge in der Kirche am Kleinen Blink , einer Kirche der amerikanischen Kaserne ein. Diese wurde am 27.November 2000 mit der Übergabe von Thora-Rollen eingeweiht.[11]
2 Einzelnachweise
- ↑ http://www.gemeinden.judentum.de/bremen/index.htm
- ↑ http://werften.fischtown.de/archiv/juedischegemeinde.html
- ↑ http://www.zentralratdjuden.de/de/article/84.html
- ↑ http://beck-online.beck.de/default.aspx?bcid=Y-100-G-StVBreJuedGemStV
- ↑ http://www.rathaus-bremen.de/sixcms/media.php/13/Juedisches_Konkordat.pdf
- ↑ http://www.schule-ohne-rassismus.org/fileadmin/pdf/flyer_rosenak_haus.pdf
- ↑ http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.1027.html
- ↑ http://www.jungewelt.de/2008/08-26/018.php
- ↑ http://www.st-marien.de/joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=133&Itemid=1
- ↑ http://www.bremerhaven.de/sixcms/detail.php?id=17749
- ↑ [http://werften.fischtown.de/archiv/juedischegemeinde.html
3 Literatur
- Müller-Tupath, Karla: "Die Israelitische Gemeinde in Bremen". In: Lührs, Wilhelm (HG.). Reichskristallnacht in Bremen. Bremen 1988, S. 8-13
- Marssolek, Inge: "Vom Leben der Juden in Bremen unter dem NS-Regime bis 1938". In: Lührs, Wilhelm (HG.). Reichskristallnacht in Bremen. Bremen 1988, S. 27-38
- Marssolek, Inge: "Vom Leben der Juden nach 1938 und im Krieg". In: Lührs, Wilhelm (HG.). Reichskristallnacht in Bremen. Bremen 1988, S. 60-68
- Bruss, Regina: Die Bremer Juden unter dem Nationalsozialismus. Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen. Bd. 49
- Wippermann, Wolfgang: Jüdisches Leben im Raum Bremerhaven. Veröffentlichungen des Stadtarchives Bremerhaven. Bd.5 Dünzelmann, Anne E.: Juden in Hastedt, Bremen 1995
- Albertz,H./Wedemeier,K.: Deportation Bremer Juden nach Minsk, Bremen 1991
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