Gutmensch

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Gutmensch
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Slogan Weniger ist mehr.
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Gutmensch ist ein Begriff und ein politisches Schlagwort. Es bezeichnet naive Menschen als Gutmenschen.

Das Wort wird oft ironisch, sarkastisch, gehässig oder verachtend gemeint und richtet sich meist gegen Einzelpersonen. Es entspricht etwa dem früheren Begriff Moralapostel, wird aber eher im politischen Sinn gebraucht. Beide Begriffs werfen einer Person eine betont moralische Grundhaltung vor. Zugleich können damit aber auch ethische und moralische Grundsätze verunglimpft werden. Wenn eine Personengruppe damit bezeichnet werden soll, wird der Begriff „Gutmenschentum“ benutzt. Der Duden definierte im Jahr 2000 Gutmensch als „Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der political correctness verhält.“ Bereits in Nietzsches philosophischen Schriften gibt es verächtliche Äußerungen über den „guten Menschen“. Das heutige Begriffsverständnis entstand etwa ab 1990.[1]

1 Unwort des Jahres

Durch die sprachkritische Aktion 'Unwort des Jahres in Deutschland erhielt das Wort 2011 den zweiten und 2015 den ersten Platz als Unwort des Jahres.[2] Dies begründete die Jury 2011 folgendermaßen:

„Mit dem Ausdruck Gutmensch wird insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren. Ähnlich wie der meist ebenfalls in diffamierender Absicht gebrauchte Ausdruck Wutbürger widerspricht der abwertend verwendete Ausdruck Gutmensch Grundprinzipien der Demokratie, zu denen die notwendige Orientierung politischen Handelns an ethischen Prinzipien und das Ideal der Aushandlung gemeinsamer gesellschaftlicher Wertorientierungen in rationaler Diskussion gehören. Der Ausdruck wird zwar schon seit 20 Jahren in der hier gerügten Weise benutzt. Im Jahr 2011 ist er aber in unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Kontexten einflussreich geworden und hat somit sein Diffamierungspotential als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“ verstärkt entfaltet.“[3]

Im Jahr 2015 lautete die Begründung, dass im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsthema insbesondere auch diejenigen beschimpft würden, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe oder gegen flüchtlingsfeindliche Angriffe in der Bundesrepublik Deutschland einsetzen.[4][5] Die Wahl war beeinflusst durch das Flüchtlingsthema 2015.[6] „Gutmensch“ wurde gewählt, weil der Begriff Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd diffamiere.[7] Die Kritik richte sich nicht nur gegen Rechtspopulisten, sondern auch gegen Journalisten auch von Leitmedien, die das Wort „Gutmensch“ gebrauchen würden.[8]

2 Siehe auch

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