Geschichte von Marburg

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1 Geschichte

1.1 Vor- und Frühgeschichte

Erste Besiedlungsspuren um Marburg sind für die Würmeiszeit sowohl auf den Lahnbergen als auch im Bereich zwischen den Neuhöfen und der Dammühle, gefunden worden.

1.2 Stadtgründung und Mittelalter

Die ersten Anfänge der Burganlage reichen bis ins 9./10. Jahrhundert zurück. Die erste urkundliche Erwähnung Marburgs ist für 1138/39 belegt.

Große Bedeutung erhielt die Stadt aber erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen Marburg 1228 als Witwensitz wählte. Sie ließ ein Hospital bauen, in dem sie sich bei der Pflege von Kranken und Gebrechlichen aufopferte. Obwohl Elisabeth im Jahr 1231 bereits im Alter von 24 Jahren starb, gilt sie bis heute als die bedeutendste Persönlichkeit, die je in Marburg wirkte.

1.3 Marburg als Wiege Hessens

Zwischen 1248 und 1604 war Marburg – mit einigen Unterbrechungen – Residenz der Landgrafen von Hessen-Marburg. Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1247 sollte die Landgrafschaft zunächst an die Wettiner fallen, aber Sophie von Brabant, die Tochter der Heiligen Elisabeth, ließ ihren Sohn Heinrich 1247 auf der Mader Heide bei Fritzlar zum Landgrafen ausrufen.

Im folgenden hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg (1247–1264) erstritt Sophie für Heinrich die Unabhängigkeit Hessens.

1.4 Reformation, Universität und der Dreißigjährige Krieg

Philipp I. (Hessen) wurde 1504 in Marburg geboren. Da sein Vater gestorben war, übernahm er bereits 13-jährig die Regentschaft. Als Anhänger der protestantischen Lehre wurde er zum Vorkämpfer der Reformation im Deutschen Reich.


1.5 Seit dem Dreißigjährigen Krieg

Darmstadt und Kassel führten über Jahrzehnte hinweg um das Marburger Erbe Krieg gegeneinander, teilweise im größeren Zusammenhang des Dreißigjährigen Kriegs, in dem Kassel mit Schweden, Darmstadt dagegen an der Seite des Kaisers kämpfte. 1623 kam es vorübergehend zur Einnahme der Stadt und Festung Marburg durch die Truppen Tillys. Auch der „Hauptakkord“ von 1627, der das Erbe Darmstadt zusprach, konnte den Streit nicht dauerhaft beenden. Die Kasseler Landgräfin Amalie Elisabeth begann 1645 mit der Belagerung Marburgs den Hessenkrieg, den sie drei Jahre später siegreich beenden konnte. Oberhessen wurde dauerhaft geteilt, Marburg fiel an Kassel, Gießen und das Hessische Hinterland mit Biedenkopf an Darmstadt. Marburgs Bedeutung sank danach zunehmend, es spielte nur noch eine Rolle als Verwaltungssitz und militärischer Stützpunkt.

Ab 1807 wurden die Festungsanlagen des Schlosses im Zuge der Napoleonischen Kriege geschleift. Später wird Marburg Hauptstadt des Departements der Werra als Teil des Königreichs Westphalen unter Jérôme Bonaparte. Auch die Auflösung des Deutschen Ordens in Marburg, der bis dahin einen immensen Einfluss auf die Stadt hatte, fällt in diese Zeit.

1850 wurde die Eisenbahnstrecke Kassel-Marburg eröffnet und ab 1852 bis Frankfurt am Main verlängert (Main-Weser-Bahn). Marburg erhielt dadurch am Ostufer der Lahn einen Bahnhof, der die Stadtentwicklung stark vorantrieb.

Im 1866 von Preußen annektierten Kurfürstentum Hessen war Marburg mit Unterbrechungen von 1821 bis 1868 oberkurhessische Provinzhauptstadt.

1.6 Neuzeit

Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erlebte die Universität einen Aufschwung, der ein schnelles Anwachsen der Stadt zur Folge hatte. Innerhalb weniger Jahrzehnte verdreifachte sich die Zahl der Einwohner, die Zahl der Studenten verzehnfachte sich. Nicht wenige Marburger Bürger vermieteten Zimmer an Studenten.

Mit der Annexion durch Preußen prosperierte die Stadt. Zuerst entstanden Stadtteile außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, jedoch sämtlich östlich der Lahn. Nach 1900 wurden auch die bis dahin ausschließlich landwirtschaftlichen Flächen links der Lahn in Besitz genommen. Zuerst wurden dort Kleingärten angelegt, danach auch Siedlungsbauten. U. a. hatte der 1907 gegründete Marburger Spar- und Bauverein Grundstücke von dem Ökonomen Hoffmann erworben.

Die Verbindung zur anderen Lahnseite stellten die im 13. Jahrhundert errichtete Weidenhäuser Brücke, die 1723 gebaute Elisabethbrücke (später auch Bahnhofsbrücke genannt) und die 1892 erstellte Schützenpfuhlbrücke her. Zudem wurden zwischen den drei kilometerweit auseinanderliegenden Steinbrücken vier Holzbrücken in Marburg errichtet.

1.7 Seit 1930

Während des Zweiten Weltkriegs mussten von Herbst 1939 bis März 1945 in der Stadt Marburg und ihren heutigen Stadtteilen mindestens 3.863 Ausländer Zwangsarbeit leisten. Dies waren etwa zu gleichen Teilen sowohl zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen als auch Kriegsgefangene.

Den Zweiten Weltkrieg überstand Marburg mit relativ geringen Zerstörungen. Alliierte Bomben zerstörten circa 4 % der Stadt, davon 281 Wohnungen.

US-Armee nimmt Marburg am 28. März 1945 kampflos ein.

Im Verlauf des Vormarsches fielen den Amerikanern ein kompletter V2-Raketenzug in die Hände.

Um im Januar 1945 die sterblichen Überreste Paul von Hindenburgs und seiner Frau Gertrud sowie der Preußenkönige Friedrich II. (Preußen) („der Große“) und Friedrich Wilhelm I. (Preußen) („Soldatenkönig“) vor der anrückenden Roten Armee zu schützen, sollten die Särge durch die Wehrmacht in einem thüringischen Salzbergwerk eingelagert werden. Die Amerikaner, die weite Teile Thüringens eroberten, brachten die berühmten Toten nach Marburg, wo Hindenburg mit seiner Frau in der Nordturmkapelle der Elisabethkirche endgültig beigesetzt wurde.

1.8 Entwicklung seit 1949

2 Verwaltungsgeschichte im Überblick

3 Gerichte

4 Garnisonsgeschichte

Marburg war jahrhundertelang Garnisonsstadt. Die Geschichte als Garnison geht bis in die Zeit der Gründung der Stadt zurück.

Mit dem Einzug der preußischen Truppen in Kurhessen im Jahr 1866 wurde Marburg Standort. Im Jahr 1868 wurde die alte Jägerkaserne nahe dem Kämpfrasen im Südviertel gebaut. Weitere Bauten folgten in den Jahren bis 1913, u.a. ein Exerzierhaus, das Offizierkasino und das Bezirkskommando.

Nach dem Ersten Weltkrieg und infolge des Versailler Vertrages wurde ein Ausbildungsbataillon des 15. Infanterieregiments geschaffen. In den 1930er Jahren wurden dann neue Kasernenbauten errichtet, so unter anderem 1937 die neue Jägerkaserne auf dem Kämpfrasen und 1938 die Tannenbergkaserne im Wald bei Ockershausen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten amerikanische Truppen bis 1950 und anschließend bis 1956 französische Truppen die beiden Kasernen. Die Bundeswehr übernahm diese Standorte.

5 Einwohnerentwicklung

Marburg hatte im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur wenige tausend Einwohner, heute 77.845 (2022).

6 Literatur

7 Weblinks

8 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Geschichte von Marburg) vermutlich nicht.




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