Geschichte der Migration in Litauen

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Entwicklung der Bevölkerungszahl Litauens 1960-2010

Die Geschichte der Migration in Litauen erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte. Polen mit 6,5 % sowie Russen mit rund 5 % und Weißrussen mit 1 % waren um 2020 die Minderheiten.

1 Details

  • Im Mittelalter gab es einige Ansiedlungsversuche seitens des Deutschen Ordens. Da sich Litauen und Polen gegen den Deutschen Orden verbündeten, konnten diese Versuche begrenzt werden. Auch eine Missionierung seitens des Christentums war zunächst wenig erfolgreich: nur von 1251 bis 1260 war Litauen formal ein christlicher Staat. Das Großfürstentum Litauen zog viele Einwanderer an. Litauen wurde eines der Zentren jüdischer Kultur in Osteuropa mit eigenen Schulen, einer großen Bibliothek und zahlreichen Bibelschulen.
  • durch die Staatenbildung Polen-Litauen ab dem 17. Jahrhundert kam es auch zu einer Vermischung der Völker. Um 1900 war Vilnius eine der größten jüdischen Städte überhaupt, 41 % ihrer Einwohner waren Juden.[1]
  • Ab 1940 erklärten sich etliche Litauer angesichts des Drängens der Sowjetunion - die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik wurde am 21. Juli 1940 gegründet - und des kommunistischen Terrors entgegen ihrer nationalen Identifikation zu Angehörigen der deutschen Minderheit, die „heim ins Reich“ geholt wurde.
  • Während der Sowjetdiktatur ließen sich viele Russen im Land nieder. Durch Zuwanderung stieg die Einwohnerzahl von rund 2,8 Millionen 1959 bis 1989 um fast eine Million an. Damit war es dann nach 1990 zu Ende.
  • Mitte der 1990er Jahre kam es in Litauen wie auch den anderen Baltischen Staaten zum Phänomen der illegalen Migration und Transmigration. Die Flüchtlinge kamen aus entfernten Gegenden, wie bsp. Afghanistan, Bangladesch, Pakistan oder Sri Lanka. Fast alle ziehen von Litauen weiter nach Westeuropa. Die Gesamtzahl der Einwohner sank von 1990 bis 2017 durch Emigration und die Finanzkrise ab 2007 von 3,7 auf 2,8 Millionen.
  • Litauen hat beschränkende Quoten für die Zuwanderung erlassen. Die Zuwanderung darf 0,1 % der Wohnbevölkerung nicht überschreiten. Im Jahr 1998 durften bsp. 1.500 Personen einwandern.
  • Die Remigration litauischer Bürger aus Estland, Lettland, Russland und der Ukraine unterliegt keiner Beschränkung. Es gibt auch Sonderprogramme zur Rückführung ethnischer Litauer.
  • Eine Untersuchung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) hat ergeben, dass 80 % der illegalen Migration in Litauen von hochkrminellen und professionellen Schlepperbanden durchgeführt wurde.
  • Um die litauische Staatsbürgerschaft zu erwerben muss man mindestens fünf Jahre im Land gelebt haben.

2 Einzelnachweise

  1. Hochspringen Paul Robert Magocsi: Historical Atlas of Central Europe. From the early fifth century to the present. University of Washington Press, Seattle 2002.

3 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Geschichte der Migration in Litauen) vermutlich nicht.

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