Geschichte der Stadt Bremen
Die Geschichte der Stadt Bremen ist von der Weser, der Hanse, vom Handel und der Schiffahrt sowie vom Streben nach Selbständigkeit geprägt. Bereits im 9. Jahrhundert wurde der Ort deutsch Bremen genannt, lateinisch Brema. 937 und danach stand in Urkunden auch der Name Bremun.[1] Während der mittelalterlichen Christianisierung durch Karl den Großen wurde der Missionar Willehad 780 in die Weserregion geschickt. Unter dem Jahr 782 erwähnt seine Lebensbeschreibung im Zusammenhang mit der Erschlagung eines Geistlichen mit Namen Gerwal den Ort in der Vita Willehadi von 838 als Brema.[2] Adam von Bremen schreibt im 11. Jahrhundert von Bremon und danach ist auch breman oder bremin als Name zu finden. 1013 wird in einer Urkunde die lateinische Bezeichnung bremonensis verwendet.[3][4] Die Stiftungsurkunde der Gründung des Bistums Bremen von 788 ist nach Ansicht einiger Forscher eine Fälschung. Bis 1180 gehörte Bremen zum Stammesherzogtum Sachsen und war danach ein reichsunmittelbares Territorium, das nur dem Kaiser des Heiligen Römischen Reich unterstand. 1260 trat die Stadt der Hanse bei. Die vermehrt zu wirtschaftlicher Bedeutung gelangende Stadt schüttelte teilweise die kirchliche Herrschaft des Bistums ab und errichtete als Zeichen ihrer weltlichen Freiheit den Bremer Roland (um 1350)[5] und das Rathaus (das erste wurde bereits 1251 als domus consulum erwähnt) auf dem Bremer Marktplatz.[6] Der hölzerne Roland wurde 1366 im Auftrag des Erzbischofs Albert II. verbrannt. 1404, noch vor dem Baubeginn des neuen Rathauses, ließ der Bremer Rat einen steinernen Roland errichten.[7] Das Linzer Diplom von 1646 bestätigte die Reichsunmittelbarkeit, so dass Bremen zu einer Freien Reichsstadt wurde.
Das Schulschiff Deutschland lag 1948-2021 in Bremen
Wegen der zunehmenden Versandung der Weser wurde ab 1827 die Siedlung Bremerhaven als Außenposten auf einem vom Königreich Hannover angekauften Grund angelegt. Die gemeinschaftlich von der Freien Hansestadt Bremen und den Königlich Hannoverschen Staatseisenbahnen finanzierte Bahnstrecke Wunstorf–Bremen ging 1847 in Betrieb.[8]
Im Zuge der nationalstaatlichen Bestrebungen in Mitteleuropa trat nach dem Deutschen Krieg von 1866 Bremen dem Norddeutschen Bund bei. Durch die Industrialisierung wuchs die Stadt sehr schnell. 1812 hatte Bremen rund 35.000 Einwohner; 1875 wurde die Grenze von 100.000 überschritten, und 1911 hatte die Stadt bereits 250.000 Einwohner.[9]
Bis 1945 war das Stadtgebiet wesentlich kleiner, weil es noch den Landkreis Bremen gab. Im 19. Jahrhundert hatte das Stadtgebiet nur 23,12 qkm und das Landgebiet nahm mit 226,33 qkm die größte Fläche ein - wie die nebenstehende Karte zeigt. Vegesack war eine Hafenstadt[10] und wurde erst 1946 eingemeindet.
Im Zweiten Weltkrieg wurden durch Luftangriffe 62 % der städtebaulichen Substanz zerstört, wobei rund 4000 Menschen ums Leben kamen. In der Nachkriegszeit Deutschlands gehörten Bremen und Bremerhaven zunächst zur Britischen Besatzungszone. Die USA beanspruchten das Gebiet für sich, um Zugang zu den Seehäfen (port of embarkation) zu erlangen. So kamen die beiden Städte 1947 zur Amerikanischen Besatzungszone. Dies erleichterte es Bremen, seine Selbständigkeit gegenüber dem niedersächsischen Umland zu erhalten.
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Schwarzwälder: Das große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
- ↑ Vita Willehadi im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen in Münster I, 228 (saec. XII)
- ↑ Hugo Meyer: Der Name Bremen. In: Bremisches Jahrbuch. Band 1. Bremen 1863, S. 272–284.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_Bremen#Name
- ↑ Konrad Elmshäuser: Der erste Roland und das erste Rathaus von Bremen. In: Bremisches Jahrbuch. Bd. 84, 2005, S. 9–46, hier S. 16–26.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Bremer_Rathaus#Geschichte
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Bremer_Roland#Geschichte
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Bremen#Französische_Besetzung,_Erwerb_Bremerhavens
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Bremen#Industrialisierung
- ↑ Brockhaus Konversationslexikon, 14. Auflage, 1894-1896, Band 3, Seite 490
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