Chang'an

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Chang'an war eine Großstadt des chinesischen Altertums und diente als Hauptstadt der Westlichen Han- sowie der Xin-, Sui- und Tang-Dynastien. Sie befand sich ursprünglich circa fünf Kilometer nordwestlich des heutigen Xi’an, wurde aber mehrere Male verlagert und neugegründet.

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1 Geschichte der Stadt

Grundriß von Chang`an

Chang'an hatte um das Jahr 650 v. Chr. über 33.000 Einwohner. Zur Zeit der Westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 9 n. Chr.) diente Chang`an als Hauptstadt und war mit circa 120.000 Einwohnern im Maßstab der Zeit eine Weltstadt. Später ging es mit Chang`an bergab, die Stadt wurde in einem Bürgerkrieg zerstört und kurz nach der Zeitenwende wurde Luoyang neue Hauptstadt.

582 erließ Kaiser Yang Jian den Befehl zum Neubau von Chang`an in unmittelbarer Nähe des alten Chang`an. [1] So wurde Chang`an nach einem streng geometrischen Konzept neu errichtet und neue Hauptstadt. Grundlegendes Strukturelement dieses Plans war das Rechteck, mittels dessen die Fläche nach den Prinzipien der Symmetrie und des Parrallelismus gegliedert wurde. Dieser Plan war vermutlich weniger an den funktionellen Bedürfnisen der Einwohner als an den traditionellen chinesischen Vorstellungen von einer harmonischen Weltordnung und der absoluten Machtstellung des Kaisers als Sohn des Himmels ausgerichtet. Der Grundriss der Stadt hatte die Form eines Rechtecks dessen Seiten in Ost-West-Richtung 9.721 und in Nord-Süd-Richtung 8.652 Meter lang waren. Man übernahm dabei das Schachbrettmuster der Wei-Hauptstadt Luoyang. Die von insgesamt 37 Kilometer langen Mauern umfasste Stadt war in 108 - eine heilige Zahl des Buddhismus - quadratische Stadtviertel eingeteilt. Zentral im Norden lag die Kaiserstadt mit den sich weiter nördlich anschließenden Kaiserlichen Gärten. Die Stadt wurde von 14 Ost-West- und 11 Nord-Südstraßen durchzogen. Die größte dieser Straßen - die Magistrale des Roten Vogels - welche von südlichen Stadtende bis zur Kaiserstadt im Norden führte war 5 Kilometer lang und 150 Meter breit. Im Westen und Osten lagen zwei jeweils circa ein Quadratkilometer große Märkte. [2]

Über die ganze Stadt verteilt existierten zahlreiche Tempel der unterschiedlichsten Religionen. In Chang`an lebten mehr als eine Million Menschen in Form eines multikulturellen Völkergemischs: Indische Mönche, persische Priester, armenische Kaufleute, sogdische Kameltreiber, tibetische Prinzen, Händler aus Ceylon, Malaysia und Java, Christen vom Mittelmeer, Juden, Araber, Uighuren, Türken, Mongolen, Gesandte aus Bali, Koreaner und Japaner. Diese verschiedenen Ethnien lebten allerdings nicht wirklich miteinander, sondern waren in separierten und ummauerten Quartieren angesiedelt. Torschlusszeiten regelten die Mobilität und berittene Patrouillen sorgten für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.

2 Literatur

  • Kai Vogelsang: China und Japan / Zwei Reiche unter einem Himmel / Eine Geschichte der sino-japanischen Kulturbeziehungen, Kröner Verlag, Stuttgart, 2020
  • Thomas Thilo: Chang`an / Metropole Ostasiens und Weltstadt des Mittelalters 583 - 904 / Teil 1: Die Stadtanlage, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 1997
  • Thomas Thilo: Chang`an / Metropole Ostasiens und Weltstadt des Mittelalters 583 - 904 / Teil 2: Gesellschaft unhd Kultur, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2006

3 Einzelnachweise

  1. Vorwort aus Thomas Thilo: Chang`an / Metropole Ostasiens und Weltstadt des Mittelalters 583 - 904 / Teil 1: Die Stadtanlage, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 1997
  2. Kai Vogelsang: China und Japan / Zwei Reiche unter einem Himmel / Eine Geschichte der sino-japanischen Kulturbeziehungen, Kröner Verlag, Stuttgart, 2020, Seite 68 und 69

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