Attentat vom 20. Juli 1944
Das Attentat vom 20. Juli 1944 - auch als Operation Walküre bekannt - war der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.[1] Als Voraussetzung für einen Machtwechsel, auch unter dem Gesichtspunkt des „Eides auf den Führer“, galt den Verschwörern die Tötung Adolf Hitlers. Hitler überlebte jedoch die Explosion der am 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierten Sprengladung mit leichten Verletzungen. Etwa 200 Personen wurden kurz nach dem Attentat von Hitlers Gefolgschaft als (vermeintliche) Attentäter oder Mitwisser getötet oder in den Tod getrieben.[2] Die direkt oder indirekt am Attentat Beteiligten wurden im Nachgang alle hingerichtet; dazu gehörten neben Helmuth James Graf von Moltke u.a.:
- Wilhelm Canaris, Chef des deutschen militärischen Nachrichtendienstes (* 1. Januar 1887 Aplerbeck bei Dortmund; † 9. April 1945 KZ Flossenbürg, hingerichtet)
- Roland von Hößlin (* 21. Februar 1915 in München; † 13. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee)
- Ludwig von Leonrod (* 17. September 1906 in München; † 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee)
- Arthur Nebe, Chef der Reichskriminalpolizei
- Rudolf von Marogna-Redwtz (* 15. Oktober 1886 in München; † 12. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee)
- Karl von Thüngen (* 26. Juni 1893 in Mainz; † 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg)
- Erwin von Witzleben, Generalfeldmarschall
Inhaltsverzeichnis
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1 Chronik
Mitte 1942 begann eine Gruppe, für die heute die Namen Henning von Tresckow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg stehen, Pläne zu verwirklichen, die den Tod Hitlers zum Ziel hatten. Ab September 1943 bereitete Stauffenberg Attentat und Putsch vor; er gewann zunächst den jungen Offizier Axel von dem Bussche dafür, ein Selbstmordattentat auszuführen. Nach zwei vergeblichen Versuchen, weil Termine mit Hitler kurzfristig ausfielen, konnte ein schließlich für Februar 1944 geplanter Anschlag nicht ausgeführt werden, weil von dem Bussche Ende Januar 1944 an der Ostfront schwer verwundet worden war. Stauffenberg hatte erstmals selbst ein Attentat für den 26. Dezember 1943 im Hauptquartier Wolfsschanze geplant. Im Februar 1944 trat von Stauffenberg an Ewald-Heinrich von Kleist heran; dieser stellte sich für ein Selbstmordattentat zur Verfügung. Auch dieses Vorhaben scheiterte, weil Hitler einen Termin mehrmals verschob.
2 Siehe auch
3 Literatur
- Marion Gräfin Dönhoff: „Um der Ehre willen“ – Erinnerungen an die Freunde vom 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-532-8
- Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5.
- Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): Spiegelbild einer Verschwörung. Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. Stuttgart-Degerloch 1983, ISBN 3-512-00657-4.
- Christian Graf von Krockow: Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944. Rowohlt, Berlin 2002, ISBN 3-87134-441-9.
- Fabian von Schlabrendorff: Offiziere gegen Hitler. Zürich 1946
4 sonstige Veröffentlichungen
- Marion Gräfin Dönhoff: Zum 1. Jahrestag 1945: Ein Tag wie kein anderer. In: Die Zeit. 2001
- Zum 20. Juli 1944 - Informationen für die Truppe, Hefte für politische Bildung und Führung, herausgegeben vom Bundesministerium der Verteidigung, Bonn 1974
- Walter Kempowski: „Das Wichtigste: Unser Führer lebt.“ Der 20. Juli 1944 – Echo eines Attentats. Ein Zeitbild aus Tagebüchern, Briefen und Erinnerungen. In: Die Zeit, Nr. 29, 2004.
5 Weblinks
- Webseite der Stiftung 20. Juli 1944
- Webseite der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e. V.
- Eckart Thurich: 20. Juli 1944 – Unterrichtsmaterialien der Bundeszentrale für politische Bildung
- Der 20. Juli 1944 - Beiträge und Materialien zum 60. Jahrestag des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944 bei zeitgeschichte online.
- 20. Juli 1944 auf dem Informationsportal zur politischen Bildung, Landeszentrale für politische Bildung, Baden-Württemberg
6 Andere Lexika
7 Einzelnachweise
- ↑ Themenblätter im Unterricht: Nr. 37 – 20. Juli 1944. (Bundeszentrale für politische Bildung). Abgerufen am 20. Juli 2019.
- ↑ Johannes Tuchel: »…und ihrer aller wartet der Strick.«: Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944. Lukas Verlag 2014. ISBN 9783867321785. S. 38.
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