Adalbert Kelm

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Adalbert Kelm (* 4. Januar 1856 in Heller bei Landsberg an der Warthe; † 28. Februar 1939 in Kiel) war ein deutscher Architekt sowie Beamter im Bauwesen, der durch den Bau der Marineschule Mürwik bei Flensburg Bekanntheit erlangte.

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1 Leben

Adalbert Kelm wurde 1856 als Sohn eines Maurermeisters in Heller, einem Ort im damals preußischen Landkreis Landsberg geboren. Er besuchte das Realgymnasium und erlangte die Obersekundarreife. Danach erlernte er das Maurerhandwerk und widmete sich gleichzeitig weiter der Schuldbildung. 1875 legte er sein Abitur ab. Nachdem sein Vater starb und daher wohl das väterliche Geschäft aufgegeben wurde, studierte Adalbert Kelm das Baufach. In dieser Zeit arbeitete er auch in der Redaktion Bauwerkszeitung mit. Zudem unterrichtete er an der Gewerblichen Sonntagsschule des Bundes der Bau-, Maurer- und Zimmermeister Berlins. 1880 bestand er schließlich die Bauführerprüfung.

Nach der Prüfung wurde er bei der Militärbauverwaltung in Aurich angestellt und war dort für die Leitung von Kasernenumbauten zuständig. Anschließend übernahm er an der Baugewerkschule in Holzminden eine Lehreranstellung. 1882 bis 1884 betreute er die Erweiterungsbauarbeiten am Königlichen Gymnasium Wilhelmshaven in Wilhelmshaven. Es folgte bis 1887 eine Anstellung beim Magistrat in Mühlhausen in Thüringen. Im besagten Jahr legte er die zweite Staatsprüfung ab, womit er den Status eines Regierungsbaumeisters erlangte. Danach folgten einige Aufträge bei der Militärbauverwaltung. 1891 wurde er Stadtbaurat in Gilwitz.[1]

1904 bewarb er sich in Kiel, wo er als Marine-Indendant und Baurat eingestellt wurde. Im selben Jahre enstand dort der Wasserturm Kiel-Wik. Außerdem gab er beim Bau der Kieler Petruskirche vor, sie nicht - wie bei Kirchen sonst üblich - nach Osten, sondern mit dem Altarbereich nach Norden auszurichten. Kurz vor oder nach seiner Anstellung beschloß man die Verlegung der Marineakademie und -schule von der Kieler Förde an die Flensburger Förde. Danach enstand in den Jahren 1905–1907 die Schützen-Kaserne (heute Sønderborg Kaserne) in Sønderborg nach seinen Plänen und unmittelbar darauf 1907–1910 sein Hauptwerk, die Marineschule im Flensburger Stadtteil Mürwik nach seinen Plänen. Der Bau war von der Marienburg inspiriert.[2] An der Entwurfsplanung der Marineschule Mürwik durfte sich zudem Paul Ziegler beteiligen, der später für eine ganze Anzahl weiterer repräsentativer Gebäude in Flensburg die Pläne entwarf. Gleichzeitg mit der Marineschule enstand im dortigen Vorburgbereich das Marinelazarett Flensburg-Mürwik, das ebenfalls in den Plänen von Adalbert Kelm eingezeichnet war, aber von den Architekten Heino Schmieden und Julius Boethke stammte, so dass wohl eine Abstimmung stattgefunden haben dürfte. Weitere Bauten, die heutzutage von der Institution der Marineschule genutzt werden, beispielsweise die Sportschule, das Gebäude des Stabszugs der Marineschule Mürwik, entstanden wesentlich später und stammen daher nicht von Adalbert Kelmt. Der unter Kelm entstandene Burggebäudekomplex der Marineschule gilt heute als das Hauptwerk des sogenannten Willhelminischen Stils.

Adalbert Kelm fand aber schon kurz nach dem Bau, am 11. November 1911 seine Würdigung durch die Stadt Flensburg, denn man beschloss die Straße, die zur Marineschule führte, sowie einen dortigen Hof nach ihm zu benenen, so dass die besagten beiden Straßen bis zum heutigen Tag, die Namen Kelmstraße und Kelmhof tragen.

In einer Rede zu einem von der Stadt ausgrichteten Festessen erklärte der Stadtpräsident Dr. Löhmann: „[...] daß ihm, Herrn Baurat Kelm, in diesen Tagen die Herzen aller derer entgegenschlagen, die die Stadt Flensburg und ihre schöne Förde lieb hätten. Wohl nie habe ein Bau in dieser Stadt ein so allgemeines Interesse hervorgerufen, wie der von Herrn Baurat Kelm geschaffene, und das mit Recht! ... eine Kaserne sei es nicht geworden. Bewundernd müsse ein jeder zu dem Bau aufsehen, mit einfachen Mitteln sei Großes geschaffen. Herr Baurat Kelm habe sich ein Denkmal gesetzt, das, so hoffe der Redner, die Jahrhunderte überdauern werde. So lange es aber stehe, werde man aber auch dankbar des Erbauers gedenken. [...]” Am Schluß der Rede reimte der Stadtpräsident: „[...] Wer schuf den Bau so stolz vom Grund zum Turm und Helm? – Kelm.”[3]

Kelm veröffentlichte in der Folgezeit mehrere Schriften zum Wohnungs- und Siedlungsbau. Unter der Leitung seines Sohnes wurde 1925–1930 die Marinesiedlung in Kiel gebaut.[4]

2 Werk

2.1 Bauten

2.2 Schriften

  • Der Lehmbau: Ein Mittel zur Bekämpfung der Wohnungsnot, Leipzig 1920

3 Einzelnachweise

  1. In der als Beleg dienenen Quelle (Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Kelmhof, Kelmstraße) ist an dieser Stelle Gleinitz angegeben, ein offenbarer Fehler. Es muß Gilwitz heißen; Vgl. auch z.B. Gliwice na ich drodze: Adalbert Kelm, abgerufen am 26. Dezember 2014
  2. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Marineschule Mürwik
  3. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Kelmhof, Kelmstraße
  4. Rüdiger Kremer: Küstenland Schleswig-Holstein: Leben am und mit dem Meer. Husum 2015, S. 68

4 Weblinks

 Commons: Adalbert Kelm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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