Öffentliche Vorführungen der Schweizer Luftwaffe

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Im Gegensatz zum europäischen Ausland sind in der Schweiz jährliche Flugvorführungen auf Staffel-Flugplätzen keine Regel. Die einzige jährlich stattfindende Anlass ist das öffentliche Fliegerschiessen auf der Axalp. Weitere Vorführungen erfolgen an privat organisierten Flugschauen innerhalb und ausserhalb der Schweiz. Die Auswahl der berücksichtigten Anlässe erfolgt durch das Kommando der Luftwaffe.

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1 Offizielle Vorführteams

1.1 Patrouille Suisse

Das Aushängeschild der Schweizer Luftwaffe bilden die Formationsvorführungen von jeweilen 6 Jets vom Typ F-5E Tiger II. Die Patrouille Suisse bekam ihren Namen im Jahre 1964 während der Vorführungen an der Expo 1964. Schon zuvor waren jeweilen 4 Flugzeuge vom Typ Hawker Hunter als Doppelpatrouille mit 4 Flugzeugen von Berufs-Piloten der Staffel 1 vor geflogen worden. 1992 hatten die Hunter mit Ausnahme der Patrouille Suisse-Flüge den Flugplatz Dübendorf verlassen - ab 1993 flog auch die Patrouille Suisse ihre Trainings ab Emmen.[1]

1.2 PC-7-Team

Das PC-7 Team wurde 1989 in Payerne zum 75-Jahr-Jubiläum der Schweizer Luftwaffe gegründet. Es fliegt mit 9 Propellerflugzeugen des Typs Pilatus PC-7 und tritt auch im Ausland auf.

1.3 F/A-18 Hornet Solo Display

J-5017, das Flugzeug, das von Piloten der Staffel 17 verwendet wird

Die Vorführung der F/A-18 der Schweizer Luftwaffe nennt sich F/A-18 Hornet Solo Display.

Nach der Einführung der McDonnell Douglas F/A-18 bei der Schweizer Luftwaffe waren zwei Piloten für die Jahre 1997 und 1998 für die Displays zuständig. Seit 1999 verfügt das F/A-18 Hornet Display jeweils einen aktiven Display-Piloten, der bei Auftritten im Ausland von einem ehemaligen Display-Piloten mit einer zweiten F/A-18C als Reserve begleitet wird. Im Gegensatz zum Formationsflug auf Sicht und mit Unterstützung eines Kommandanten am Boden wie bei der Patrouille Suisse, wird beim F/A-18 Solo Display nicht auf Sicht als Referenz geflogen, sondern als Programm das auf Zahlen basiert, Triebwerkleistung, Anstellwinkel, Geschwindigkeit Steig- und Sinkrate. Geflogen wird mit F/A-18C (Einsitzer)ohne Aussenlasten, wann immer es möglich ist von der F/A-18 Flottenverfügbarkeit wird die spezielle bemalte Staffelmaschine verwendet. Eine Ausnahme bildete die erste offizielle Flugvorführung im 1997 mit der F/A-18D J-5233 sowie die Flugvorführung an der MAKS 2013 bei Moskau, wo die Flugvorführung mit dem F/A-18D Doppelsitzer J-5232 mit angehängten Flügeltanks geflogen wurde. Bei grossen Airshows wie dem RIAT fliegt das Hornet Solo Display in der Eröffnung der Flugvorführung auch mit dem PC-7 Team, der Patrouille Suisse oder dem Super Puma Display in einer gemeinsamen Formation. Heimatbasis ist der Militärflugplatz Payerne.

1.4 Super Puma Display Team

Vorführung eines Cougar auf der Axalp

Super Puma Display Team ist die offizielle Bezeichnung der Helikoptervorführungen der AS332M1 Super Puma oder AS532UL Cougar der Schweizer Luftwaffe.

Seit der Einführung des Super Puma im Jahr 1989 wurde unter Leitung von Oberstleutnant Charly Bachmann ein Flugprogramm vorgeführt um der Bevölkerung die Leistungsfähigkeit dieses Transporthubschraubers aufzuzeigen. Dazu gehörten auch die Demonstration von Löscheinsätzen. Das heutige Super Puma Display Team führt im In- und Ausland die Typen AS332M1 Super Puma oder AS532UL Cougar vor; für die Fliegerdemonstration Axalp verwendet das Super Puma Display Team jeweils eine Cougar, welche die Vorführung mit dem Abschuss von Infrarot-Täuschkörpern eröffnet. Alle Piloten des Super Puma Display Team sind Berufsmilitärpiloten auf den Typen Super Puma, Cougar oder Eurocopter EC635. Die Grösse des Teams erlaubt es, an verschiedenen Orten gleichzeitig eine Vorführung zu zeigen. Heimatbasis des Super Puma Display Teams ist der Militärflugplatz Dübendorf wo jeweils das Training stattfindet. Bei grossen Airshows wie dem RIAT oder der Air14 fliegt das Super Puma Display Team in der Eröffnung der Flugvorführung auch mit dem PC-7 Team, der Patrouille Suisse oder dem Hornet Solo Display in einer gemeinsamen Formation. Das Super Puma Display ist andererseits diejenige Vorführung, bei welcher das Fluggerät im Gegensatz zu den Flächenflugzeugen immer am Ort der Vorführung am Boden präsentiert werden kann.

1.5 Fallschirmaufklärer Kompanie 17

Bei offiziellen Anlässen werden Fallschirm-Absprünge mit Punktlandung von Fernaufklärern der Fallschirmaufklärer Kompanie 17 demonstriert.

2 Aktuelle Einzelvorführungen

Im Gegensatz zu den oben genannten offiziellen Vorführteams, ist die Vorführung weiterer Luftfahrzeuge der Schweizer Luftwaffe im Ausland nicht üblich.

2.1 PC-21

Die PC-21-Flugzeuge der Schweizer Armee werden bei Anlässen der Luftwaffe durch Daniel "Stampa" Stämpfli vorgeführt (z. B. zur 50 Jahre Helibasis Alpnach Feier 2014). Die Schweizer Luftwaffe ist zurückhaltend mit Vorführungen, da man mit den Pilatus PC-21 Vorführungen des Pilatus Testpiloten Reto Aeschlimann von der Firma Pilatus Aircraft nicht konkurrieren will.

2.2 PC-9

Mit den Pilatus PC-9-Flugzeuge der Schweizer Armee werden bei Anlässen der Luftwaffe das Zielschleppen vorgeführt, je nach Anlass wird dies einfach nur durch die PC-9 mit Schleppsack demonstriert oder in Kombination mit der Oerlikon 35-mm-Zwillingskanone die mit Zerfallsgeschossen auf das Ziel feuert (z. B. an der 75 Jahre Flab Feier auf dem Militärflugplatz Dübendorf)

2.3 Pilatus PC-6 Turbo-Porter

Mit den Pilatus Turbo-Porter Flugzeugen werden bei offiziellen Anlässen Fallschirm-Absprünge von Fernaufklärern der Fallschirmaufklärer Kompanie 17 demonstriert. Im Weiteren gehören die Kurzstart- und Kurzlandeeigenschaften der Maschine auch abseits einer Piste zur Flugdemonstration.

2.4 EC-635

Die Helikopter vom Typ EC-635 werden bei Anlässen der Armee vor geflogen. Es werden Aussenlastentransporte, Löscheinsätze mit dem Bambi Bucket, das Absetzen von Diensthunden und die Windenrettung demonstriert (z. B. 100-Jahr-Feier Flugplatz Dübendorf 2014, an diversen Fliegerdemonstration auf der Axalp). Eher selten wird das Absetzen von Sonderkräften mit dem Fastrope Verfahren gezeigt (z. B. an der 50 Jahre Helibasis Alpnach Feier 2014).

2.5 Super Puma und Cougar

Mit den Aérospatiale AS 332 Super Puma und den Cougar werden Aussenlastentransporte, Löscheinsätze mit dem Bambi Bucket und das Absetzen von Kampfgruppen. Die Leistungsfähigkeit bei Flugmanövern und Kunstflugelemente werden nicht gezeigt, dies wird vom Super Puma Solo Display Team gemacht.

2.6 Beech Kingair

Die Beechcraft King Air der Schweizer Luftwaffe spielt bei der Demonstration von Luftpolizeieinsätzen oft das zu kontrollierende Ziel. (z. B. Air14 2014 in Payerne).

2.7 ADS-95

Die ADS-95 wird meist mit dem Start ab Katapult vorgeführt, je nach Anlass wird das Bild der Drohnen den Zuschauern live auf ein Bildschirm oder auf eine Projektionsfläche übertragen (z. B. am Tag der Öffentlichkeit auf dem Militärflugplatz Emmen).

2.8 KZD 85

Die KZD 85 wird mit Katapultstart vorgeführt. Je nachdem wie die Wetterverhältnisse sind, wird eine Landung am Fallschirm oder eine Gleitlandung auf Gras vorgeführt (Fallschirmlandung z. B. an der Feier 50 Jahre Helibasis Alpnach 2014).

3 Ehemalige Vorführungen

Am 26. und 27. Mai 1956 fand auf den Flugplätzen Kloten und Dübendorf eine gemeinsame Flugschau statt. Die Schweizer Flugwaffe zeigte unter Anderem eine Zwölferformation von Venoms, geflogen von Milizpiloten, und zeigte ein letztes Mal mindestens 4 ihrer P-51 Mustang. Die Schweizer Venom flogen dabei auch Angriffe auf Ziele auf dem Flugplatz Dübendorf, inklusive eines Napalm-Abwurfs. In Kloten konnte am Boden eine Tu-104, eine Noratlas und eine B-47 besichtigt werden. Ein weiterer Programmpunkt war ein Überflug von vier B-47-Bombern, im Weiteren machten zwei Vickers Valiant einen Überflug. Globemaster II Flugzeuge waren sowohl in Kloten als auch Dübendorf gelandet, dasselbe galt für Fairchild C-119-Transportmaschinen. In Dübendorf stand zudem eine Sikorsky H-19B. Weitere Flugdemonstrationen umfassten die Black Arrows auf den damals in der Schweiz noch nicht eingeführten Hawker Hunter, die Patrouille de France mit Mystère-Flugzeugen, die Skyblazers auf F-86 sowie Flugzeuge der Typen F-86D, F-84F, und F-100.

Ab 1959 fanden Flugvorführungen während der Armeeflug-Meisterschaften (AMEF) in Dübendorf statt, ein Wettkampf, welcher an die Tradition der Vorkriegs-Wettfliegen anschloss, welche damals allerdings noch international durchgeführt worden waren. Weitere Gelegenheiten, Flugvorführungen zu sehen, waren die Tage der offenen Türe bei den Fliegersoldaten-Rekrutenschulen. Bei weiteren Anlässen wurden zudem Waffendemonstrationen auf verschiedenen Waffenplätzen geflogen, dazu kamen Überflüge bei militärischen Anlässen wie Defilees oder Wehrschauen. Eine Mischform war im 1982 zu sehen als während der AMEF in Dübendorf die Flugvorführungen auf dem Waffenplatz von Frauenfeld anlässlich der Wehrschau F82 statt fanden.[2] Am 30. und 31. August 1985 fand in Dübendorf die AMEF statt mit Vorführungen, welche gleichzeitig zur Feier des 75-Jahre Jubiläums des Flugplatzes Dübendorf diente.[3]

3.1 Alouette III

Während Jahrzehnten wurde bei Anlässen der Armee ein Duett mit Alouette III vorgeflogen, welches im Jahre 1994 auf eine Viererformation erweitert wurde. Die Viererformation war während etwa 2 Jahren zu sehen, bis die Vorführungen durch die Leitung der Luftwaffe nicht mehr unterstützt wurden.

3.2 Mirage III

Es wurden in der Schweiz sowohl die Mirage-Aufklärerversion Mirage III RS als auch die Jagd-Mirage Mirage IIIS vorgeflogen. Zur Vorführung gehörte oft auch ein zweites Flugzeug, das einen JATO-Start zeigte. Im Jahr 1989 wurde letztmals der SEPR-Raketen-Antrieb der Jäger auf dem Flugplatz Payerne demonstriert. Besondere Bekanntheit erreichte der jeweils erste Überflug durch zwei Mirage-Aufklärer zur Eröffnung des Programms auf der Axalp, wobei das führende Flugzeug zusammen mit den Zuschauern jeweils vom zweiten Flugzeug fotografiert wurde.

3.3 Pilatus P-3

Vor der Einführung des Turbo-Trainers Pilatus PC-7 im 1983 wurde ein Kunstflug-Programm auf dem Trainingsflugzeug Pilatus P-3 geflogen, wobei auch Vorführungen mit zwei simultan fliegenden Flugzeugen gezeigt wurden.[4]

3.4 Venom

Die DH-115 Venom wurden während AMEF-Vorführungen während der Flugabwehr-Demonstrationen eingesetzt, wobei die Geschütze des Skyguard-Systems Zerfallsmunition verschossen. In früheren Jahren waren bei Waffendemonstrationen auf Armeeschiessplätzen, aber auch auf dem Waffenplatz Frauenfeld und sogar auf dem Flugplatz Dübendorf Napalm-Bombenabwürfe durch Venom-Flugzeuge vorgeführt worden.

4 Weblinks

5 Einzelnachweise

  1. Bulletin Flugplatzkommando Emmen 1-2014 (Archivversion vom 25. September 2015)
  2. Allgemeine schweizerische Militärzeitschrift, Band 148 (1982), Heft 7–8, Seite 399
  3. Allgemeine schweizerische Militärzeitschrift, Band 151 (1985), Heft 5, Seite 273
  4. Die Geschichte des PC-7 TEAM, Homepage PC-7 Team

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