Militärflugplatz Emmen
Militärflugplatz Emmen | ||
---|---|---|
Kenndaten | ||
IATA-Code | EML | |
ICAO-Code | LSME | |
Lage | 426 m ü. MSL
| |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 5 km nördlich von Luzern | |
Straße | Autobahn A2 | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1939 | |
Betreiber | Schweizer Luftwaffe | |
Fläche | 117 ha | |
Flug- bewegungen |
12'500 (2010)[1] | |
Beschäftigte | 1400 [2] | |
Start- und Landebahn | ||
04/22 | 3000 m × 40 m Asphalt |
Der Militärflugplatz Emmen (IATA: EML, ICAO: LSME) ist ein Militärflugplatz in Emmen im Kanton Luzern.
Inhaltsverzeichnis
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1 Flugbetrieb
Der Flugplatz Emmen dient vornehmlich der militärischen Nutzung und wird von der Schweizer Luftwaffe betrieben. Diese bezeichnet ihn als Trainings- und Ausweichflugplatz für Jet- und Propellerflugzeuge sowie des ADS-95-Aufklärungssystems. Vor allem Zielschleppflüge mit PC-9 und EKF-Radarstörflüge mit PC-9 und F-5F mit dem VISTA5-Störsender finden ab Emmen statt. Die an beiden Pistenenden vorhandene Fangseilanlage, für F/A-18 und F-5, sind bündig in der Piste versenkbar damit sie kein Hindernis für Kleinflugzeuge darstellen. Das bedeutet, dass in Emmen keine Jetstaffel stationiert ist, der Flugplatz aber trotzdem als Trainings- und Ausweichort benutzt wird. Weiter dient der Flugplatz den folgenden militärischen Nutzungen:[3]
- Standort der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse
- Pilotenschulung der Luftwaffe
- Standort von Zielflug- und Transportstaffeln
- Schulung und Kurse mit Aufklärungsdrohnen
- Trainingszentrum für Simulatoren[4] mit Super Puma, Eurocopter EC 635 und Pilatus PC-21
- Werkflüge der RUAG Aviation im Auftrag der Luftwaffe
- Test- und Erprobungsflüge der Armasuisse
2010 wurden insgesamt 12'576 Flugbewegungen registriert [5], davon waren 2'942 Jetbewegungen.[6]
Nebst der militärischen Nutzung wird der Flugplatz auch in geringem Umfang zivil genutzt. Dabei verwaltet die RUAG Aviation ein Kontingent von insgesamt 1'000 Flugbewegungen pro Jahr für die zivile Nutzung. Nebst der RUAG können von diesem Kontingent auch die Wirtschaftsförderung Emmen sowie die Gemeinde Emmen Anteile beanspruchen.[1] Emmen ist auch die Heimatbasis der drei Armasuisse-Flugzeuge: Pilatus PC-12 HB-FOG, Pilatus PC-6 HB-FCF und der DA42 R-711.
In der sommerlichen Flugpause finden ausnahmsweise von Privaten organisierte, zivile Grossanlässe statt.[7]
2 Geschichte
Nach mehreren Vorprojekten in den 1920er Jahren durch den Bund und die Stadt Luzern beschloss 1938 die Gemeindeversammlung von Emmen einen Beitrag von CHF 200'000 zum Bau des Flugplatzes. Per Bundesratsbeschluss wurde das Eidgenössische Militärdepartement beauftragt, in Emmen einen Militärflugplatz aufzubauen. Nach dem Bau des Flugplatzes erfolgte am 7. Juli 1939 die erste Landung. 1940 wurde eine 600 m lange Hartbelag- und eine 600 m lange Querpiste erstellt. 1942 verlängerte man die Hartbelagpiste auf 700 m, 1946 auf 1'100m.
1949 wurde der Bund zum Bau der neuen Rüeggisingerstrasse verpflichtet. 1951 folgte Verlängerung der Piste in südöstliche Richtung auf insgesamt 1500 m. 1957 begann der Bau der Pistenverlängerung auf beide Seiten hin auf insgesamt auf 2500 m, wodurch die neu erstellte Rüeggisingerstrasse erneut verlegt werden musste.
Auf dem Flugplatz Emmen startet das erste in der Schweiz gebaute Düsenflugzeug, die N-20.2 Arbalète, die heute im Verkehrshaus Luzern ausgestellt ist. Nachdem das Projekt Eidgenössisches Flugzeugwerk N-20 beendet wurde, konnte der in Emmen gebaute N-20.10 Aiguillon, dem ein Erstflug verweigert wurde, nur einige Rollversuche auf der Piste von Emmen durchführen. Der N-20.10 Aiguillon ist heute im Flieger-Flab-Museum in Dübendorf ausgestellt.
1965 konnte mit der Gemeinde Emmen eine Einigung über Massnahmen zur Vermeidung von übermässigem Fluglärm erzielt und in einem 13-Punkteprogramm konkretisiert werden.[8]
3 Nutzungskonflikte
Der Flughafen Emmen liegt inmitten der Agglomeration Luzern mit ihren rund 200'000 Einwohnern. Die Lärmemissionen des Flugbetriebs und insbesondere die besonders lärmintensiven militärischen Jetflüge beeinträchtigen daher grosse Bevölkerungsgruppen. Zudem gab es immer wieder Bestrebungen, den Flughafen vermehrt zu einem zivilen Regionalflughafen auszubauen. Gegen die Lärmimmissionen besteht in einem kleinen Teil der lokalen Bevölkerung Widerstand, welcher sich im Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen organisiert. Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung steht jedoch zum Flughafen Emmen und den damit verbundenen Arbeitsplätzen.
Um den Anliegen Rechnung zu tragen, beschränkt die Luftwaffe die Flugzeiten auf Montag bis Freitag von 8 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr. Im Sommer wird der Flugbetrieb in der Regel für drei bis vier Wochen eingestellt.[9] Der Schutzverband reichte im Sommer 2012 eine Petition mit 5'749 Unterschriften an den Bundesrat für eine sechswöchige Sommerflugspause und eine Begrenzung des Kampfjetlärms ein.[10]
4 Zukunft
Der Militärflugplatz Emmen bleibt auch weiterhin wichtig für die Schweizer Luftwaffe, besonders da mit der Aufgabe des militärischen Jetflugbetrieb in Sion ab 2016 nur noch Meiringen und Payerne als Jetflugplätze nebst Emmen verbleiben. Auch die RUAG und die Pilatuswerke sind für den Export ihrer Güter ausserhalb Europas auf Emmen angewiesen. Dennoch bleibt fraglich wie weit die Luftwaffe Emmen nach der Ausmusterung der F-5 Tiger, der Ausmusterung der Pilatus PC-9 sowie dem Wechsel von 24 Stück ADS 95 auf 6 Elbit Hermes 900 wirtschaftlich betreiben kann. Es war vorgesehen von 2016 bis 2020 eine Staffel gemieteter Gripen C/D ab Emmen zu betreiben. Diese Planung wurde mit der Volksabstimmung gegen den Kauf von 22 GripenE hinfällig.
5 Weblinks
- Militärflugplatz Emmen auf der Website der Schweizer Luftwaffe
- Stefan Scheuteri: 70 Jahre Militärflugplatz Emmen und Die Anfangszeit des Militärflugplatzes Emmen (1924 bis 1945). In: Bulletin Flugplatzkommando Emmen, Nr. 1/2009, S. 3–4 (PDF; 1,5 MB).
- Stefan Scheuteri: Aus der Geschichte des Militärflugplatzes Emmen. 1949 bis 1990. In: Bulletin Flugplatzkommando Emmen, Nr. 2/2009, S. 11 (PDF; 1,1 MB).
- Stefan Scheuteri: Aus der Geschichte des Militärflugplatzes Emmen. 1991 bis 2012. In: Bulletin Flugplatzkommando Emmen, Nr. 1/2012, S. 9 (PDF; 1,9 MB).
- Air Base Emmen. Video der Schweizer Armee auf YouTube (20:25 Min.).
- Website des Schutzverbands der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen
6 Vergleich zu Wikipedia
7 Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 [1] (PDF; 144 kB) Gemeinderat Emmen: Beantwortung der Interpellation betreffend Privatjet Landungen in Emmen, 29. Februar 2012 (aufgerufen am 21. Juli 2012)
- ↑ [2] (PDF; 7,1 MB) Emmenmail, Publikation der Gemeinde Emmen (abgerufen am 21. Juli 2012)
- ↑ Archivlink (Archivversion vom 27. Februar 2014) Homepage des Militärflugplatzes Emmen (aufgerufen 29. Mai 2012)
- ↑ Archivlink (Archivversion vom 5. Juli 2010) Schweizer Luftwaffe: Simulatoren
- ↑ Archivlink (Archivversion vom 22. Februar 2016) (PDF; 26 kB) Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen: Protokoll der 10. Mitgliederversammlung
- ↑ [3] (PDF; 78 kB) Regierungsrat des Kanton Luzerns: Antwort auf das Postulat über den Fluglärm in der Zentralschweiz, 20. April 2012 (aufgerufen am 29. Mai 2012)
- ↑ [4] (PDF; 52 kB) Gemeinderat Emmen: Beantwortung der Interpellation betreffend lärmintensive Veranstaltungen durch Private auf dem Flugplatz Emmen (aufgerufen am 29. Mai 2012)
- ↑ Archivlink (Archivversion vom 7. April 2014) (PDF; 827 kB) Schweizer Luftwaffe 2009: Auszug aus der Chronik – Entstehung und Entwicklung des Militärflugplatzes und Waffenplatzes Emmen seit 1924 (aufgerufen am 29. Mai 2012)
- ↑ Archivlink (Archivversion vom 5. Oktober 2012) Schweizerische Luftwaffe: Flugbetriebszeiten und Belegungsplanung Flpl Kdo Emmen (aufgerufen am 29. Mai 2012)
- ↑ [5] (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: mementoweb.org, archive.org)nicht überprüft Neue Luzerner Zeitung, 15. Mai 2012 (aufgerufen am 29. Mai 2012)
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