Zerbst (Sachsen-Anhalt)

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Zerbst (Sachsen-Anhalt)
Germany location map.png
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Anhalt-Bitterfeld
Höhe: 67 m ü. NN
Einwohner:

21.470 (31. Dez. 2019)[1]

Postleitzahlen: 39261, 39264[2]
Vorwahlen: 03923, 039243, 039244, 039246, 039247, 039248
Gemeindeschlüssel: 15 0 82 430
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßfreiheit 12
39261 Zerbst/Anhalt
Webpräsenz: www.stadt-zerbst.de


Zerbst ist eine Stadt im Bundesland Sachsen-Anhalt und mit rund 468 km² die nach Fläche fünftgrößte Gemeinde in Deutschland. Sie wurde als Residenzstadt erbaut mit zahlreichen repräsentativen Gebäuden des Adels und der Kaufleute.

Die Zerbster Altstadt war am 16. April 1945 großenteils zerstört worden. Von 1991 bis 2008 wurden 15 Millionen Euro in die Sanierung der Altstadt investiert.

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1 Geschichte

Stadtplan der Residenzstadt Zerbst in Sachsen-Anhalt um 1734
Marktstraße mit Blick auf Marktplatz, Rathaus und Kirche vor 1945
Marktstraße mit Blick auf Marktplatz, Rathaus und Kirche nach 1945

Von 1603 bis 1793 war Zerbst Residenz des Fürstentums Anhalt-Zerbst, zu dessen Gebiet unter anderem auch die Herrschaft Jever gehörte. 1506 kam es zu einem schweren Stadtbrand. Zerbst lag im mitteldeutschen Anhalt und wurde auch „mitteldeutsches Rothenburg“ genannt.[3]

Insgesamt wurden im Zweiten Weltkrieg mit den Wohn-, Kultur- und Industriebauten durch US-amerikanische Luftangriffe rund 80 Prozent der Stadt zerstört. Die Altstadt wurde zu Zeiten der DDR unter wesentlicher Veränderung des Stadtbildes teilweise wieder aufgebaut, aber wie überall im Land verfielen zahlreiche Bauwerke. Eine Reihe von historischen Bauten ist erhalten geblieben oder wiederhergestellt worden.

2 Bauwerke

2.1 Sakralbauten

  • Kirche Sankt Nikolai, eine spätgotische, dreischiffige Hallenkirche, die ab 1430 als Pfarrkirche der Stadt erbaut wurde und noch als Ruine erhalten ist. Seit 1991 finden Sanierungsarbeiten statt, an denen unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt ist.
  • Stifts- und Hofkirche Sankt Bartholomäi
  • Die Trinitatiskirche wurde 1683 bis 1696 nach Plänen des Baumeisters Cornelis Ryckwaert für die Lutheraner als kreuzförmiger Zentralbau im Barockstil errichtet. Am 16. April 1945 brannte sie samt wertvoller Ausstattung aus. 1951 bis 1967 erfolgte der Wiederaufbau unter Verzicht auf die Emporen.
  • Die Bartholomäuskirche war Hofkirche des Schlosses und Grablege der Fürsten. Im Kern geht sie auf eine romanische Basilika aus Bruchstein zurück und wurde um 1215 geweiht. Der Umbau des Langhauses zur dreischiffigen Hallenkirche erfolgte im 15. Jahrhundert, unter Nutzung des Feldsteinmaterials der ursprünglichen Kirche. Kirche und Turm brannten durch Artilleriebeschuss am 18. April 1945 mitsamt der sehr wertvollen Innenausstattung aus.[30] Chor und Querschiff wurden wiederaufgebaut, das Langhaus ist gesicherte Ruine. Der Turm erhielt ein einfaches Zeltdach.
  • Die Kirche St. Marien war die Pfarrkirche der außerhalb der Stadtmauer gelegenen Vorstadt Ankuhn im Norden Zerbsts. Ursprünglich wurde sie als Feldsteinkirche errichtet. Bei dem Luftangriff am 16. April 1945 wurde sie bis auf die Umfassungsmauern zerstört und damit zur Ruine. Nur der Chor erhielt ein Notdach. Er wurde 1991 durch eine Glas-Stahl-Wand vom Kirchenschiff getrennt und danach wieder zu Gottesdiensten genutzt.
  • Alte Synagoge: Zerstört durch Volltreffer am 16. April 1945. Erst 1993 wurde eine Gedenktafel angebracht.

2.2 Weltliche Bauten

  • Residenzschloss der Fürsten von Anhalt-Zerbst, ab 1681 errichtet, eine große dreigeschossige, dreiflügelige Anlage. Weitgehend ursprünglich erhalten ist der Ostflügel des Residenzschlosses
  • Orangerie: Die Ruine diente noch als Freilichtbühne.
  • Das Apostelhaus, ein 1457 oder 1461 errichtetes Fachwerkhaus, gehörte einst auch zu den Kulturdenkmalen.[4]
  • Das Neue Haus: Es ist nur noch das Renaissanceportal erhalten. Das Obergeschoss wurde bei einem Luftangriff am 14. April 1945 zerstört, das übrige Gebäude brannte an den beiden Folgetagen durch Artillerie-Beschuss aus. Die Ruine wurde 1967 abgetragen.
  • Altes Rathaus: Am 16. April 1945 brannte es aus, die Ruine wurde abgetragen.
  • Schlossfreiheit, barocke Kavaliershäuser
  • Das Francisceum ist eine seit dem 16. Jahrhundert in Zerbst/Anhalt betriebene höhere Lehranstalt. Heute befindet sich die Francisceumsbibliothek, eine öffentlich zugängliche wissenschaftliche Fachbibliothek (Präsenzbibliothek), darin.

3 Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Eine Informationstafel vom Zerbster Heimatverein über Friederike Caroline Neuber, Schauspielerin und Mitbegründerin des regelmäßigen deutschen Schauspiels, befindet sich am Haus Mühlenbrücke 60. Der Denkmalbereich des Marktplatzes erstreckt sich über die Hausnummern 2, 4, 6, 7, 8, 9, 11, 13, 14, 15, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 31 und 33.[5]

4 Persönlichkeiten mit Verbindung zu Zerbst

  • Friedrich Ahlfeld (1810–1884), lutherischer Theologe und beliebter volkstümlicher Prediger und Autor
  • Wolfgang Amling (1542–1606), reformierter Theologe
  • Johann Betichius (1650–1722), evangelischer Diakon in Zerbst und Kirchenliederdichter
  • Johann Carl Corthum (1740–1815), Begründer einer bedeutenden Zerbster Handelsgärtner-Familie
  • Gallus Dreßler (1533– um 1585), Kantor und Komponist
  • Andreas Ottomar Goelicke (1671–1744), Mediziner und Hochschullehrer
  • Katharina die Große (1729–1796), Zarin von Russland

5 Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2019, PDF, Fortschreibung (Hilfe dazu)
  2. (Bias, Bornum, Buhlendorf, Deetz, Dobritz, Gehrden, Gödnitz, Grimme, Güterglück, Hohenlepte, Jütrichau, Leps, Lindau, Luso, Moritz, Nedlitz, Nutha, Polenzko, Pulspforde, Reuden, Steutz, Straguth, Walternienburg, Zernitz)
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Zerbst#Zerbst_vor_dem_14._April_1945
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Zerbst/Anhalt#Zerbst/Anhalt_2
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Zerbst/Anhalt#Zerbst/Anhalt
  6. Fachwerkhaus in Giebelstellung von 1668, bei Luftangriff am 16. April 1945 vernichtet

5.1 Weblink

https://www.anhalt-bitterfeld.de/de/museen/museum-der-stadt-zerbstanhalt.html

6 Andere Lexika





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