Wiege der Zivilisation

Als Wiege der Zivilisation wird in Europa zumeist das Zweistromland Mesopotamien gesehen. Dort entwickelte sich eine der ersten bekannten Hochkulturen, die - im Gegensatz zu den fernöstlichen oder amerikanischen Hochkulturen - auch von Bedeutung für die Entstehung der europäischen Zivilisation war.

Im allgemeinen, nicht eurozentrischen Sinn, ist mit Wiege der Zivilisation eine Region in der Welt gemeint, in der sich - mehr oder weniger gleichzeitig und unabhängig voneinander - die ersten Hochkulturen entwickelten. Nach heutigem Wissensstand sind dies:

das Alte Ägypten
Mesopotamien (Sumer, Babylon)
Elam im heutigen Iran
das heutige Indien (Indus-Gebiet)
China
Mittelamerika
die Oasenkultur in der heutigen Wüste Karakum

1 Bedingungen

Manche Wissenschaftler kamen bezüglich der Zivilisationsentstehung zu dem Ergebnis, dass für das Entstehen von Zivilisation und Kultur keine äußeren Zwänge notwendig sind, etwa feindliche Bedrohung, sondern vielmehr die Sicherheit und Berechenbarkeit des täglichen Lebens. Auf dieser Grundlage entstanden im Laufe der Zeit die Entwicklung von Vorratshaltung, Handwerkskunst, Sprache, Schrift, Religion und andere kulturprägende Elemente. Es gibt auch die Sichtweise, dass gerade in Regionen, die nur durch Planung (z.B. Bewässerung) hohe landwirtschaftliche Erträge brachten, die ersten Hochkulturen entstanden.