Treffurt

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Treffurt
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Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Wartburgkreis
Höhe: 190 m ü. NN
Einwohner:

5666 (31. Dez. 2009)[1]

Postleitzahl: 99830
Vorwahlen: 036923, (036926)
Gemeindeschlüssel: 16 0 63 076
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstr. 12
99830 Treffurt
Webpräsenz: www.treffurt.de


Treffurt ist eine Stadt im Wartburgkreis in Thüringen. Sie liegt im Tal der Werra im äußersten Westen des Bundeslandes, unmittelbar an der Grenze zu Hessen. Bekannt ist Treffurt für seinen historischen Altstadtkern mit vielen restaurierten Fachwerkbauten, darunter befindet sich mit dem Rathaus auch eines der bedeutendsten Fachwerkgebäude Thüringens. Überragt wird die Stadt von der Burg Normannstein, die ihr weithin sichtbares Wahrzeichen ist. Von Bedeutung ist außerdem die spätromanische Stadtkirche St. Bonifatius.

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1 Geografie

1.1 Geografische Lage

Treffurt liegt im nordwestlichen Wartburgkreis, direkt an der Grenze zu Hessen. Durch die Stadt fließt die Werra, durch die hier einst drei Furten führten, woher sich der Name Treffurt ableitet. Treffurt liegt größtenteils nördlich der Werra, wobei sich die Altstadt am Hang hinauf bis unmittelbar unter die Burg Normannstein zieht. Ab der Staustufe bei Falken (Flusskilometer 0,78) ist die Werra als eine sonstige Binnenwasserstraße des Bundes klassifiziert.

Die Umgebung Treffurts hat die Prägung einer Mittelgebirgslandschaft mit dem Tal der Werra in knapp 200 Metern Höhe. Das Landschaftsbild wird auch durch markante Berge bestimmt, zu ihnen zählen: Adolfsburg, Breitenberg, Töpferberg, Sülzenberg, Sandberg, Kahn und Lindenberg, die teilweise über 400 Höhenmeter erreichen. Sie werden noch übertroffen vom 503 Meter hohen Heldrastein mit dem Turm der Einheit südwestlich der Kernstadt.

Vorherrschende Gesteinsart ist Muschelkalk, in den sich das landschaftsprägende Werratal tief eingefressen hat. Nördlich von Treffurt beginnt das Eichsfeld, östlich erstreckt sich der Hainich, westlich der Schlierbachswald und im Süden der Ringgau. In der Umgebung wechseln Wälder und offene Flächen einander ab, wobei die breiten Talflächen landwirtschaftlich geeignet sind und auf den Höhen der Wald dominiert. Die nächstgelegenen größeren Orte im Werratal sind flussaufwärts Mihla und Creuzburg und flussabwärts Wanfried und Eschwege in Hessen.

1.2 Stadtgliederung

Zur Stadt Treffurt gehören die größeren Dörfer Falken, Großburschla und Schnellmannshausen sowie Häuser umfassende Siedlungen (Hattengehau, Schrapfendorf und Volteroda). Alle Orte wurden 1994 eingemeindet.

Ifta wurde 2019 in die Stadt Treffurt eingemeindet.

1964 ging Treffurt der nördlich der Stadt isoliert liegende Ortsteil Kleintöpfer mit dem Vorwerk Karnberg verloren. Er wurde 1964 als grenznahe Kleinsiedlung aufgegeben und abgerissen und seine Flur mit dem Treffurter Stadtwald wurde kurz darauf nach Wendehausen umgemeindet.

2 Geschichte

768 wurde von Karl dem Großen der Bau des Klosters Homburg bei Bad Langensalza beauftragt. Er setzte die Herren „von Driefurt“ als Vögte über das Kloster ein. Treffurt wurde 1104 erstmals auf einer Urkunde des Erzbischofs Ruthard von Mainz erwähnt. Darin wird beschrieben, dass der Bischof in der „Zelle“ bei Falken einen Altar weiht, wobei ein „Pilgrim de Trifurte“ als Zeuge erwähnt wird.

Durch die Lage an der Kreuzung zweier Handelsstraßen erlangte Treffurt bereits im Mittelalter regionale Bedeutung. Zum Schutze der Furten wurde bereits im 11. Jahrhundert mit der Anlage der Burg Normannstein begonnen. In der Folgezeit entwickelte sich Treffurt rasch zum bedeutenden regionalen Handelsplatz. 1333 durch die Verleihung des Stadtrecht verliehen.

Treffurt war ab 1336 über Jahrhunderte eine Ganerbschaft im Besitz von Kursachsen, Kurmainz und Hessen-Kassel.

1945 wurden die preußischen Gebiete in Nordthüringen dann dem Land Thüringen zugeordnet. 1950 wechselte Treffurt in den Landkreis Eisenach.

Seit Inkrafttreten der Kreisreform Thüringen 1994 gehört die Stadt dem Wartburgkreis an.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 setzte ein rasches Wachstum ein. Es siedelten sich wieder Unternehmen in der Stadt an und der Tourismus begann.

3 Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1825 – 1963
  • 1885 – 1814
  • 1910 – 2406
  • 1925 – 2869
  • 1939 – 3148
  • 1971 – 3265
  • 1994 – 6660
  • 1999 – 6437
  • 2000 – 6433
  • 2001 – 6357
  • 2007 – 5848
  • 2017 – 5058
  • 2018 – 4978
  • 2020 – 5936
  • 2022 – 5834

4 Politik

4.1 Bürgermeister

Der hauptamtliche Bürgermeister Michael Reinz (parteilos) wurde erstmals am 8. Mai 2011 gewählt und zuletzt am 19. März 2023 im Amt bestätigt.

4.2 Partnerschaften

Seit der Wiedervereinigung besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Spangenberg in Hessen. Die beiden Städte verbindet z.B. die Stadtrechte der Stadt Spangenberg wurden 1309 durch die Herren von Treffurt verliehen, die sich dann später Herren von Treffurt-Spangenberg nannten.

Es existiert auch eine Partnerschaft mit dem in Bayern gelegenen Nüdlingen.

5 Kultur und Sehenswürdigkeiten

5.1 Bauwerke

Treffurt ist als „Fachwerkstadt“ bekannt und stellt eine Mischung von thüringischen und hessischen Kultureinflüssen dar. Bedeutendste Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus, ein großer Fachwerkbau aus der Zeit der Renaissance von 1549 mit einem hohen Turm sowie die Burg Normannstein aus der Zeit um 1200 oberhalb der Stadt.

Sehenswert sind darüber hinaus die spätromanische Stadtkirche St. Bonifatius aus dem 13. Jahrhundert, die teilweise erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, die neogotische katholische Kirche St. Marien (1863–1867 erbaut) sowie einige besondere, meist aufwändig restaurierte Fachwerkbauten wie das „Ohrfeigenhaus“ von 1608, der Trottsche Hof, der Sächsische, der Hessische und der Mainzer Hof, die während der Phase der Ganerbschaft zur Verwaltung der Stadt dienten, das Falkenstein-Gefangenenhaus sowie das Fachwerkhaus in der Kirchstraße 31, ältestes Wohnhaus Treffurts von 1546.

Am Stadtrand befindet sich die Normannsteinquelle, die in einem Denkmal eingefasst wurde. Auch der frühere Bahnhof Treffurt und sein ehemaliger Wasserturm stehen unter Denkmalschutz.

Touristisch erschlossen wird die Stadt durch die Deutsche Fachwerkstraße, den Werratal-Radweg und den Barbarossaweg.

5.2 Naturdenkmale

Die Linde am Steinernen Mann und die Linde am Festplatz sind als Naturdenkmale ausgewiesen.

6 Wirtschaft und Infrastruktur

6.1 Wirtschaft

Wichtiger Wirtschaftszweig in Treffurt ist der Tourismus, daneben bestehen aber auch noch mehrere Unternehmen wie beispielsweise die Hetek Hebetechnik GmbH mit 70 Mitarbeitern. Zu DDR-Zeiten wurde in Treffurt die Zigarrenmarke Sprachlos produziert. Nach dem Ende der DDR wurde die Zigarrenfabrik Treffurt vom Dannemann-Konzern übernommen. Das bekannteste Unternehmen ist die Carl Warrlich GmbH, welche unter dem Markennamen FLAMMAT Kohlenanzünder und Grillanzünder herstellt.

6.2 Verkehr

6.2.1 Straße

Treffurt liegt an der Bundesstraße 250, die Eisenach im Südosten mit Eschwege im Nordwesten verbindet. Landstraßen führen zusätzlich nach Nazza und nach Wendehausen.

Treffurt und seine Stadtteile sind mit verschiedenen Buslinien an die umliegenden Gemeinden angebunden. Busverbindungen bestehen unter anderem nach Eisenach, Eschwege und Mühlhausen/Thüringen.

6.2.2 Bahn

Die im Jahr 1902 in Betrieb genommene Bahnstrecke Schwebda–Wartha verband Treffurt mit Wanfried und Eschwege im Westen sowie ab 1907 mit Creuzburg und Eisenach im Süden. Im Jahr 1911 folgte die Eröffnung der Bahnstrecke Mühlhausen–Treffurt, die die Stadt mit Heyerode und Mühlhausen im Osten verband. Wegen der Sprengung der Werrabrücken am Ende des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Grenzziehung war der Eisenbahnverkehr von und nach Treffurt ab 1945 nur noch aus Richtung Mühlhausen möglich. 1952 wurde der Bahnbetrieb ganz eingestellt, da die Strecke westlich von Treffurt ein Stück über westdeutsches Territorium führte.

6.3 Bildung

In Treffurt befinden sich die Staatliche Regelschule Treffurt, eine Grundschule sowie eine Außenstelle der Volkshochschule Wartburgkreis.

6.4 Freizeit

Das Normannsteinstadion in Treffurt ist die Spielstätte der Fußballabteilung des SV Normania Treffurt.

Der Schützenverein Treffurt ist einer der ältesten Schützenvereine Deutschlands.

In der Werraaue südlich der Stadt befindet sich ein Freibad.

7 Persönlichkeiten

7.1 Söhne und Töchter der Stadt

  • Adalbert von Harstall (1737–1814), letzter Fürstbischof von Fulda
  • Christian Muff (1841–1911), Pädagoge
  • Egon Bahr (1922–2015), SPD-Politiker
  • Walter Eichenberg (1922–2018), Komponist, Trompeter, Dirigent und Arrangeur

7.2 Ehrenbürger

  • Robert Klemm, Geheimer Regierungs- und Landrat in Mühlhausen

8 Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)

9 Literatur

10 Weblinks

11 Andere Lexika





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