Stolpersteine

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Stolpersteine in Frankfurt am Main

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln aus Messing sollte urspünglich an das Schicksal von Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Es sind damit aber auch viele Juden sowie einige Emigranten gewürdigt worden, die frühzeitig flüchteten oder aus Protest das Land verließen.[1]

Der Text orientiert sich grundsätzlich an folgender Beschreibung:

„Stolpersteine

HIER WOHNTE 1933 - 1945

EIN KUNSTPROJEKT FÜR EUROPA
GUNTER DEMNIG


Ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung
und Vernichtung der Juden, der Zigeuner,
der politisch Verfolgten, der Homosexuellen,
der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer
im Nationalsozialismus lebendig erhält.“

[2]

In Deutschland hatte Gunter Demnig 1992-2010 an 415 Orten solche Stolpersteine verlegt.[3] In Gesamteuropa sind in über 500 Orten Stolpersteine verlegt worden. Insgesamt gab es im Juli 2017 rund 61.000 Stolpersteine.

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1 Kritik

Der italienische Dirigent Arturo Toscanini bekam den Ehrenring der Stadt Wien verliehen am 8. Dezember 1935, fehlt jedoch in den erhaltenen Listen der Preisträger. Vermutlich wurde der Name des weltberühmten Trägers, der später Gegner des Nationalsozialismus wurde, nach dem Anschluss Österreichs aus den offiziellen Listen gestrichen und Toscanini die Auszeichnung aberkannt. Dies wurde nach dem Krieg nicht rückgängig gemacht, jedoch trug Toscanini noch 1952 den Ring sichtbar an seiner Hand.[4] Im August 2020 wurden durch den Künstler Gunter Demnig vor dem Haus für Mozart in Salzburg mehrere Stolperstein, davon auch einer für Arturo Toscanini verlegt.

Am 6. August 2011 wurden in Berlin-Lichtenberg mehrere Stolpersteine mit einer dickflüssigen Substanz übergossen.[5] 2013 wurde die Errichtung von Stolpersteinen in Bad Soden abgelehnt.

2 Weblinks

 Commons: Stolpersteine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

3 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg zeigte sich Arturo Toscanini angetan von Benito Mussolini, den er Anfang 1919 bei einer Versammlung in Mailand erlebte, als dieser noch mit einer radikal sozialistischen Rhetorik auftrat (siehe Harvey Sachs: The Straight Path. In: Sachs: Arturo Toscanini from 1915 to 1946. Art in the Shadow of Politics. EDT. Musica, Turin 1987, S. 1–20, auf S. 5) Bei der Parlamentswahl in Italien 1919 kandidierte Toscanini sogar auf der Liste von Mussolini. Für Toscanini wurde in Österreich als Erinnerung ein Stolperstein gesetzt
  2. Text auf der Startseite von "stolpersteine.com"
  3. "stolpersteine.com: Verlegeorte in Deutschland"
  4. Der Ehrenring der Stadt Wien. Abgerufen am 19. April 2022. (de-de)
  5. "www.bz-berlin.de - B.Z. Ullstein GmbH: Proteste gegen NPD-Plakataktion"

4 Andere Lexika





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