Satanismus

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Satanismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene religiöse Bewegungen und Rituale, die sich auf Satan bzw. den Teufel beziehen. In der Öffentlichkeit wird Satanismus vor allem als Gegenstand von Schauergeschichten, Sensationsjournalismus und Verschwörungstheorien wahrgenommen. Anton Szandor LaVey (1930–1997) gilt als Begründers des modernen Satanismus.[1]

Viele Menschen bringen mit diesem Begriff die Opferung von Tieren, die Anbetung Satans, Grabschändung oder jegliche Art von Vandalismus in Verbindung. Der Satanismus hat aber mehrere Richtungen mit teilweise grundlegenden Unterschieden. Der klassische Satanismus sieht Satan als Gegen-Gott zum Christentum - also als Antichrist - und verehrt ihn als den Gott der Unterwelt. Verschiedene Rituale entstanden mit der Zeit, welche mehr oder weniger einen Zusammenhang mit dem Satanismus haben. Erwähnt seien nur Dämonenbeschwörung und Ritualmord. Es gibt einige Rituale, welche dem Satanismus einen negativen Ruf beibrachten. Dadurch entstand auch der Zusammenhang mit dem Begriff Schwarze Magie. Ein Bündnis mit dem Teufel wird in der Historia von D. Johann Fausten aus dem Jahr 1587 beschrieben. Der Gnostische Satanismus ruft seine Anhänger nicht dazu auf, Satan als Gott zu sehen, sondern eher als Vorbild sein Leben außerhalb von vorhandenen Dogmen oder religiösen Fesseln zu leben. Im Luziferianismus wird Satan unter dem Namen Luzifer als Lichtgestalt gesehen, welche den Menschen die Wahrheit bringt.

Das hebräische Wort ‘Satan’ bedeutet ‘Anfeinder’ oder ‘Gegner’ und ist schon in literarischen Werken im 17. Jahrhundert erwähnt worden. Satan spielt in den Religionen Islam, Judentum und Christentum bereits eine mehr oder weniger bedeutende Rolle. Im Judentum diente Satan als Ankläger am Richterstuhl Gottes, weshalb er als Sinnbild des Gegners von Gott im Kampf des Guten gegen das Böse diente. Im Buch Ijob zählt Satan als einer der Söhne von Gott, der in der Hierarchie der Engel sehr weit oben steht. Erst in der späteren Mythologie wird von ihm als gefallener Engel gesprochen. Im Christentum steht Satan oder auch Diàbolos (Griechisch für Verleumder), als Gestalt da, die versucht, Menschen zu etwas Bösem anzustiften und gleicht somit der Schlange im Paradies. Durch Ströme in der gnostischen Literatur kommt die Verbindung zwischen Satan und dem Gott Lucifer (“Lichtbringer”). Die Religion des Islam erwähnt nie Satan direkt, sondern Iblis; dieser ist auch ein Widersacher Gottes. Iblis ist nicht allmächtig und so einzig und allein für die Menschheit gefährlich, da er aus dem Feuer geschaffen wurde und versucht die Menschen, die Allah nicht komplett zugewandt sind, gegeneinander aufzuhetzen.

John Milton erwähnte Satan das erste Mal als eine Gestalt, die den Menschen ihre Göttlichkeit und Potentiale bewusst macht. In seiner Dichtung erwähnt er den Satz ‘Better to reign in hell than to serve in heaven’ (Lieber in der Hölle herrschen als im Himmel zu dienen). Lord Byron war einer der bekanntesten Autoren in der Literatur, der sich mit dem Thema befasste.

Luzifer bzw. Lucifer ist eine Personifizierung der Verführung im Paradies, der Adam und Eva dazu brachte den Apfel zu essen, was ihnen wiederum die Erkenntnis des Menschseins bewusst machte. Doch gilt diese Erkenntnis oder Aufklärung als Sündenfall. Der christliche bzw. hebräische Gott schuf das Paradies, doch Luzifer brachte ihnen die menschliche Erkenntnis. Der Christengott stellt sich über alles, veranlasst Gesetze, denen zu folgen ist und dient im Glauben als der Herrscher des Ganzen. Doch dann müsste er auch als derjenige angesehen werden, welcher für Unglücke, Katastrophen und Krankheiten sorgt. Wenn man dies gegenüber einem Christen aussagt, kommt die Antwort, dass man für seine Sünden büßen muss und man den Gott missachtet, wenn man seinen Regeln nicht folgt. Luzifer ist demnach nicht nur ein Gott der Erkenntnis, sondern auch der Hinterfragung, der Erfahrung und Entwicklung.

Die meisten Anhänger Satans gehören heute zum Modernen Satanismus. Sie sind der Meinung, dass der Mensch das Maß der Dinge ist und die Individualität im Vordergrund steht. Der Satanismus gleicht also dem Atheismus, der keinen Gott hat. Die meisten Menschen sehen diese Anhänger als Mitglieder einer Sekte an und halten sich größtenteils von diesen fern.

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1 Beispiele

Die Church of Satan (deutsch „Kirche des Satans“, kurz CoS) wurde von Anton Szandor LaVey gegründet. Er ist ebenfalls der Autor der Satanischen Bibel. Der Hauptsitz der Kirche befindet sich in Manhattan, einem Stadtteil von New York City. Die Leitung der CoS übernehmen jeweils zwei Hohepriester, ein Mann und eine Frau, welche dann dem ‘Order of the Trapezoid’ angehören. Zu diesem Orden gehört ebenfalls das Entscheidungsgremium ‘ Council of nine’. Die CoS vertritt einen atheistischen Standpunkt und sieht Satan eher als Vorbild für den einzelnen Menschen. Sie praktizieren zwar rituelle Magie, diese soll jedoch einen therapeutischen Sinn haben und die eigenen Emotionen und die Wunscherfüllung beeinflussen. Zudem sind sie der Meinung, dass der Christentum aus Heuchelei besteht. „Samstagabends sah ich Männer beim Karneval halbnackten Mädchen hinterherstieren, und sonntagmorgens sah ich dieselben Männer auf der Kirchenbank mit ihren Ehefrauen und Kindern, wie sie Gott baten, ihnen zu vergeben und sie von ihren fleischlichen Sünden zu befreien. Und am nächsten Samstagabend würden sie wieder zurück beim Karneval oder anderen Stätten des Genusses sein. Da wurde mir klar, dass die christliche Kirche auf Heuchelei beruht und des Menschen fleischliche Natur hervortreten wird.“ (Zitat von LaVey) Laut LaVey steht der Mensch nicht über dem Tier, weshalb das Tier oft als wahrer Satanist gesehen wird. Der Mensch könne seinen natürlichen Trieben nicht folgen und ist erst durch den intellektuellen und spirituellen Einfluss zum bösartigsten Tier geworden. Die CoS geht überwiegend von dem Hedonismus aus, welcher dafür steht, dass eine Person ausschließlich nach Lust und Freude strebt.

The Satanic Temple (deutsch „Der Satanische Tempel“, kurz TST) ist eine satanistische Organisation, die 2013 von Lucien Greaves (bürgerlicher Name Douglas Mesner) und Malcolm Jarry (bürgerlicher Name unbekannt) gegründet wurde.[2] Sie gehört zum modernen, atheistischen Satanismus wie auch die Church of Satan, grenzt sich allerdings explizit von okkulten und esoterischen Praktiken ab und vertritt im Gegensatz zum CoS ein humanistisches Menschenbild sowie politischen Aktivismus.

2 Symbole

Das Pentagram - auch Drudenfuß genannt - gilt als das bekannteste Symbol des Satanismus und soll den Kopf des Satans auf dem Körper einer Ziege darstellen. Bekannt ist der Baphomet, welcher als Dämon mit menschlichem Körper dargestellt wird. Er symbolisiert Gegensätze wie Gut und Böse, Menschliches und Dämonisches, Frau und Mann, Tier und Mensch. Zudem wird er mit der altgriechischen Gottheit des Pan verglichen, welcher ein Halbgott war. Grundsätzlich gibt es im Satanismus, im Gegensatz zu vielen anderen Religionen, kein Richtig oder Falsch. Man glaubt lediglich an sich selbst: “Step inside, see The Devil In I”.

3 Andere Lexika




4 Einzelnachweise

  1. Peter Paul Schnierer: Entdämonisierung und Verteufelung. Studien zur Darstellungs- und Funktionsgeschichte des Diabolischen in der englischen Literatur seit der Renaissance. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2011 ISBN 978-3-11-092896-9 S. 185 (abgerufen über De Gruyter Online).
  2.  Anna Merlan: Trolling Hell: Is the Satanic Temple a Prank, the Start of a New Religious Movement -- or Both?. In: Village Voice. 22. Juli 2014 (http://www.villagevoice.com/news/trolling-hell-is-the-satanic-temple-a-prank-the-start-of-a-new-religious-movement-or-both-6716970).

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