Orientierungsstufe
Die Orientierungsstufe (kurz OS) ist eine eigene Schulform für die Klassenstufen 5 und 6. Aufgabe der Orientierungsstufe ist es, die Schüler nach der vierjährigen Grundschule in diesen zwei Jahren intensiv in ihrem Lernverhalten zu beobachten, um sie dann an die für sie geeignete weiterführende Schule zu verweisen. Dadurch findet die Differenzierung der Schüler in die drei Schultypen des dreigliedrigen Schulsystems in Deutschland (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) nicht nach der 4. Klasse, sondern erst nach der 6. Klasse statt.
1 Geschichte
1959 veröffentlichte der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen einen „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des öffentlichen Schulwesens“, in dem er die Einführung einer „Förderstufe“ in den Klassen 5 und 6 empfahl, das Wort „Orientierungsstufe“ gab es damals noch nicht. In Hessen wurde bereits 1969 eine „Förderstufe“ eingeführt, die in etwa der Orientierungsstufe entspricht, ohne dass jedoch dieser Name verwendet wird. Das Bundesverfassungsgericht musste sich im Jahr 1972 mit der Frage beschäftigen, ob die geltende hessische Regelung, wonach der Besuch einer Förderstufe für alle Schüler verpflichtend ist, verfassungskonform ist. Im „Bildungsgesamtplan“ der Bund-Länder-Kommission von 1973 wurde die bundesweite Einführung der Orientierungsstufe empfohlen. Allerdings war schon damals klar, dass diese Empfehlung nicht bundesweit umgesetzt werden würde, da sich die fünf damals von der CDU bzw. CSU regierten Bundesländer dagegen aussprachen. Die Orientierungsstufe wurde zunächst nur in einigen SPD-regierten Ländern eingeführt, so etwa 1972 in Hamburg und Niedersachsen und 1977 in Bremen.
2 Andere Lexika
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.