Nahda
Nahda (arabisch نهضة) war im islamischen Raum des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine Bewegung, welche eine „arabische Renaissance“ in den Bereichen Literatur, Theater, Musik, Philosophie, Wissenschaft und Politik zum Ziel hatte. Im politischen Bereich folgte aus der Nahda-Bewegung die arabische Form des den Muslimen bis dahin fremden Nationalismus in Form des Panarabismus. Auch wollten die Nahdisten den Islam mit dem vom Westen abgeschauten wissenschaftlichen Fortschritt verbinden. Den Islam hielten sie für eine mögliche Grundlage einer modernen arabischen Gesellschaft. Mit ihren Zielen ist die Nahda-Bewegung gescheitert: Sie hat nie die Masse des Volkes erreicht und konnte langfristig weder ein frisches kulturelles Leben im islamischen Raum schaffen, noch den Islam mit der Moderne versöhnen. Auch der Panarabismus ist gescheitert und nur noch Geschichte. Heute dominiert in der arabischen Welt der traditionelle bis radikale Islam mit seiner Ablehnung von Demokratie und Wissenschaft. Von einem kuturellen „Revival“ oder gar einem Anknüpfen an die kulturelle Blütezeit des frühmittelalterlichen Islam ist man weiter entfernt denn je. Auch bei der Bildung einer panarabischen Nation sind die untereinander verfeindeten Muslime keinen Schritt weitergekommen.
Literatur
- Yoav Di-Capua: Nahda - The Arab project on enlightment, in The Cambridge Companion to Modern Arab Culture, Cambridge University Press, 2015, Seite 54-74
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