Moishe Beregowski

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😃 Profil: Beregowski, Moishe
Persönliche Daten
16. Dezember 1892
Termachovka
1961


Der jüdische Volkskundler und Musikethnologe Moishe Beregowski
Moishe Beregowski (16. Dezember 1892 in Termachovka; gest. vermutl. 1961 in Kiew) war einer der bedeutendsten jüdischen Volkskundler und Musikethnologen der Sowjetunion.
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1 Vita

Beregowski wurde im Jahr 1892 im kleinen ukrainischen Dorf Termachovka geboren, das damals zum Russischen Kaiserreich gehörte. Da er seinen genauen Geburtstag nicht wusste, gab er bei offiziellen Stellen den 16. Dezember an. Seine Eltern zogen schon bald nach seiner Geburt nach Makarov um. Sein Vater war als Musiklehrer und Kantor aktiv.

Über seinen Vater wurde er mit synagogaler Musik vertraut. Im Jahr 1922 heiratete er Vera Sara Isivna Paz.

Ab dem Jahr 1912 spielte er in Orchestern Violoncello, und ab 1915 besuchte er an der Musikhochschule in Kiew eine Klasse für Violoncello. Später studierte er auch in Leningrad Musik. [[Datei:Klezmer-Kapelle aus der Ukraine um 1911.jpg|thumb|380px|Klezmer-Kapelle aus der Ukraine um 1911].

Nach seiner Ausbildung lehrte er selber Musik an jüdischen Schulen in Kiew, und leitete daneben Chöre. Ab 1918 arbeitete er mit der Kulturliga zusammen, die der Bevölkerung jüdische Kultur nahebringen wollte.

Ab 1927 begann er mit dem Sammeln und Erforschen jüdischer Folklore. Er nahm unzählige Musikrollen in über 2.000 Feldaufnahmen auf und notierte jüdische Volksmusikmelodien. Ab 1929 arbeitete er als festangestellter Mitarbeiter an der Ethnomusikologischen Sektion am Institut für Jüdische Proletarische Kultur der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Diese Arbeit setzte er fort bis zur Auflösung der Einrichtung im Jahr 1948.

Beregowski veröffentlichte zahlreiche Bücher und Notensammlungen über und mit jüdischer Volksmusik. 1934 und 1938 verfasste er z.B. zusammen mit der Schriftsteller und Journalisten Itzik Feffer und und dem Musiker Meir Viner unter den Titeln Yidisher Folklor und Yidisher Folkslider zwei Bände mit jüdischer Volksmusik. [1]

1936 leitete er die letzte sowjetische ethnographische Expedition zur Erforschung Jüdischer Musik. [2] Der zunehmende Antisemitismus im stalinistischen Russland verhinderte dann die Erforschung Jüdischer Musik. Ab 1948 waren öffentliche Aufführungen Jüdischer Musik ganz verboten. Beregowski gilt inzwischen als eine der wichtigsten Erforscher der Musik des osteuropäischen Judentums.

Obwohl er vorsichtig war und sich politisch zurückhielt, wurde er von 1951 bis 1955 von dem kommunistischen Terrorregime wegen "antisowjetischer Aktivität" nach Irkutsk verbannt. Im Jahr 1956 wurde er "rehabilitiert". Die letzten fünf Jahre seines Lebens verbrachte er dann in Kiew. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar. [3]

2 Auftritte

3 Weblinks

4 Literatur

  • Elvira Grözinger und Susi Hudak-Lazi: "Unser Rebbe, unser Stalin ...", Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2008, Seite 33 ff.
  • Rita Ottens und Joel Rubin: Klezmer-Musik, Bärenreiter-Verlag, München, 1999, Seite 23 ff.

5 Einzelnachweise

  1. Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, S. 149 und 151
  2. Haya Bar-Itzhak: Pioneers of Jewish Ethnography and Folkloristic in Eastern Europe
  3. Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, S. 149

6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Moishe Beregowski) vermutlich nicht.

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