Limoges
Limoges | ||
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Wappen von Limoges |
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Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département | Haute-Vienne | |
Arrondissement | Limoges | |
Kanton | Limoges-1, Limoges-2, Limoges-3, Limoges-4, Limoges-5, Limoges-6, Limoges-7, Limoges-8, Limoges-9 | |
Gemeindeverband | Limoges Métropole | |
Geographische Lage | Koordinaten: 45° 50′ N, 1° 16′ O
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Höhe | 209–431 m | |
Postleitzahl | 87000 | |
INSEE-Code | 87085 | |
Website | http://www.ville-limoges.fr/ |
Limoges ist eine Stadt in Frankreich mit rund 130.590 Einwohnern (Stand Januar 2020). Sie liegt im nordwestlichen Zentralmassiv, einem Gebirge, das mit einer Fläche von 85.000 km² ungefähr 15 Prozent des Landes einnimmt. Limoges war bisher 13 Mal Etappenort der Tour de France.[1] Die als touristische Attraktion entwickelten Jakobswege haben in Frankreich andere Namen: Die Voie limousine (lateinisch Via Lemovicensis), eine der vier in Frankreich ausgewiesenen Wanderwege, verläuft durch Limoges und wurde nach den Lemoviken, einem Volksstamm der Kelten in Aquitanien so genannt.[2]
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Aus dem römischen Namen Civitas Lemovicum (deutsch „Bürgerschaft der Lemoviken“) entwickelte sich der heutige Name der Stadt. Limoges ist aus zwei nebeneinander gelegenen Siedlungsbereichen entstanden: Im Osten der bourg mit dem Zentrum der Kathedrale St. Etienne und im Westen der ville mit der Place de la Republique als Mittelpunkt, die beide im Verlauf der Straßen noch heute deutlich zu erkennen sind. Im bourg, dem älteren Teil, stand die ursprünglich gallische Stadt mit einem Tempel, auf dessen Fundamenten später die Bischofskirche errichtet wurde. Für die ville war das St.-Martial-Kloster die Keimzelle, in der im 11. Jahrhundert viele bekannte christliche Hymnen entstanden.[3] Bereits im Mittelalter verschmolzen beide Siedlungskerne zu einem einzigen städtischen Gemeinwesen. Limoges wurde Hauptstadt der Vizegrafschaft Limousin. Die Stadt bezog ihren Wohlstand aus der Herstellung von Emaillekunstwerken und später aus der Porzellanmanufaktur. Im Hundertjährigen Krieg (1339 bis 1453) musste die Stadt schwer leiden: Im September 1370 ließ der Schwarze Prinz, der Sohn des englischen Königs Edward II., an einem einzigen Tag 3.000 Bürger, darunter auch Frauen und Kinder, ermorden.
Um 1650 gab es hier eine Niederlassung der Gegenreformation, deren Gebäude - der Orden war 1792 aufgelöst worden - im Jahr 1833 von der Stadt zu Kaserne umgebaut wurde, welche bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Bestand hatte.[4]
Seit 1856 hat Limoges einen Bahnanschluss. Das heutige Rathaus wurde 1883 errichtet. Die Stadt wuchs durch die Industrialisierung, sodass die alten Stadtbefestigungen abgerissen wurden. 1944 wurde die Siedlung von Oradour, 22 km westlich von Limoges, als Racheakt von einer SS-Panzerdivision zerstört und fast alle seine Einwohner getötet (rund 650 Männer, Frauen und Kinder). An die Geschichte der Besetzung und des Widerstands erinnert ein Museum, welches sich in der ehemaligen Kaserne befindet.[4] Seit 1968 besitzt Limoges auch eine Universität.
2 Sehenswürdigkeiten
Die Kathedrale Saint-Étienne in Limoges ist einer der seltenen gotischen Bauten Südfrankreichs und der einzige des Limousin. 1273 wurde mit dem Bau begonnen, der einen romanischen Vorgänger ersetzen sollte, von dem heute nur noch die Krypta und die unteren Teile des Glockenturms zeugen. Der Chor war zwar bereits zu Beginn des folgenden Jahrhunderts fertiggestellt, aber erst Ende des 14. Jahrhunderts standen die beiden ersten Joche des Langhauses. Im Groben war der Bau 1537 fertig, doch endgültig abgeschlossen war er erst zwischen 1876 und 1888. Der Haupteingang befindet sich im nördlichen Querhaus. Das Portal St.-Jean mit geschnitzten Türflügeln, auf denen die Legenden Martials und Stephans dargestellt sind, ist ein schönes Beispiel des Flamboyant. Es wurde zwischen 1516 und 1530 angelegt. Im Inneren überrascht, dass der Raum trotz der überlangen Bauzeit ein weitgehend einheitliches Gesicht hat. Man hielt sich offenbar auch nach dessen Tod an die Vorlagen des Baumeisters Jean Deschamps, der im Norden Frankreichs sein Handwerk erlernt hatte. So stellte auch der Innenraum der Kathedrale St.-Etienne ein getreues Abbild nordfranzösischer Kathedralen mit ihrem dreigeschossigen Aufriß dar. Über der hochgesetzten Arkadenzone liegt das Triforium und darüber geht der lichtdurchflutete Obergaden auf. Im Chor befinden sich die Gräber vieler bedeutender Bischöfe.
Im Süden der Kathedrale schließt sich der bischöfliche Park an. Hier liegt das ehemalige Bischofspalais, in dem heute das Stadtmuseum untergebracht ist. Von den verschiedenen Abteilungen des Museums ist die Sammlung Limoges-Emails als die reichste ihrer Art hervorzuheben. Mehr als 300 Ausstellungsstücke vom kleinen Schmuckstück bis zum großen Reliquienschrein bieten einen lückenlosen Überblick über die Entwicklung der Emaillekunst.
3 Literatur
- Thorsten Droste: Perigord und Atlantikküste, DuMont Kunst-Reiseführer, DuMont Buchverlag Köln, 1981, Seite 74 bis 80
- Rolf Legler: Südwest-Frankreich, DuMont Kunst-Reiseführer, DuMont Buchverlag, Köln 1978, 6. Auflage 1985
4 Andere Lexika
- ↑ Tour de France – Die Etappen im Einzelnen (Archivversion vom 8. Juli 2009)
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Lemoviken
- ↑ Legler: Südwest-Frankreich, Seite 70
- ↑ 4,0 4,1 Info bei Wikipedia
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