Kritik am Zeigen deutscher Flaggen

Die heutige deutsche Flagge wird von vielen Menschen kritisiert

Die Kritik am Zeigen deutscher Flaggen richtet sich gegen verschiedene Symbole. In der Regel wird die heutige deutsche Flagge damit gemeint. Nach einer These der Grünen Jugend fördern deutsche Flaggen an Autos und Balkonen, wie sie speziell bei internationalen Fußballturnieren von vielen Menschen gehisst werden, Schwulenfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit und viele andere Übel. Die Grüne Jugend meint u.a.:

"Der Party-Patriotismus rund um den Fußball läßt sich davon nicht trennen. Er lässt sich auch nicht trennen von der alten Zwangsgemeinschaft Nation. Die Trennung zwischen guten PatriotInnen und schmuddeligen NationalistInnen gibt es nicht; der positive Bezug zum eigenen „Vaterland“ bedeutet immer auch die Abwertung von Anderen, weil sie zum Beispiel AusländerInnen sind oder homosexuell."

Außerdem ist das Hissen deutscher Flaggen nach Meinung der Grünen Jugend auch mitschuldig am Militarismus, den beiden Weltkriegen, dem Holocaust, der Frauenfeindlichkeit und fast allen übrigen Problemen der Welt. Dabei beziehen sich die Jung-Grünen auf eine Studie des Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld.

Ein Kommando Kevin-Prince Boateng ruft im linksextremistischen Internet-Informationsdienst Indymedia dazu auf, die "schwarz-rot-goldenen Lumpen" von Gebäuden zu stehlen und zu zerstören. Davon sind auch viele Migranten betroffen, die sich über die gute fußballerische Leistung von nichtdeutschstämmigen Fußballspielern wie Jérôme Boateng, Mesut Özil, Sami Khedira oder Mario Gomez freuen, und dies auch durch Hissen der deutschen Flagge zum Ausdruck bringen. Das Kommando Kommando Kevin-Prince Boateng leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Störung der Integration von Migranten. Auch andere Linksautonome, die sich sonst eher mit Bombenbau, Hausbesetzungen und dem Anzünden von Autos die Zeit vertreiben, beschäftigen sich anlässlich der EM 2012 mit Diebstahl und Zerstörung deutscher Flaggen. Auf Internetseiten behaupten die Linksextremisten z.B. folgendes:

"Die Deutschlandfähnchen erfüllen tatsächlich einen ganz anderen Zweck, als eine Fanzugehörigkeit auszudrücken: Sie sind ein unübersehbares Symbol der Nation und leisten so ihren Beitrag zur Herausbildung der nationalen Identität. Wenn ausreichend Leute ihre Autos, Kleider oder Gesichter mit den Nationalfarben bemalen und sich so gegenseitig versichern, "deutsch" zu sein, erwecken sie das Nationalbewußtsein - verbunden mit gefährlichem nationalen Schubladendenken. Es geht nicht um Fußball, es geht nicht um Spaß, es geht um die Reproduktion nationalen Denkens!"

Sie rufen auf dieser Seite z.B. offen und mittels detaillierter Anleitungen zu kriminellen Handlungen wie Diebstahl und Sachbeschädigung in Bezug auf die Fahnen auf. Besonders betont wird dabei, das diese strafbaren Handlungen, wie auch das in diesen Gruppen sonst beliebte Anzünden von Autos und die Gewalt gegen Menschen, viel Spaß machen könnten. Besonders pikant ist es, dass die linken Fanatiker bei ihren Flaggenvernichtungsaktionen auch nicht vor Gewalt gegen Migranten zurückschrecken. So wurden in Berlin von Linken zwei überdimensionale, jeweils 500 Euro teure Deutschlandflaggen eines arabischstämmigen Ladenbesitzers gestohlen bzw. beschädigt.

Die hysterischen Ängste mancher Linker wegen den Deutschlandfähnchen schafften es inzwischen auch in das Fernsehprogramm. Bei hart aber fair diskutierten am 25. Juni 2012 in der ARD der FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle, die Sprecherin der Grünen Europäischen Jugend, Terry Reintke, der ZDF-Moderator und Bild am Sonntag-Kolumnist Peter Hahne, der Sportreporter Werner Hansch und der US-amerikanische Buchautor Eric T. Hansen unter dem Motto "Europameister der Herzen oder Europas Schulmeister– was sind wir Deutschen wirklich?" auch das Fähnchenproblem durch. Reintke fand dabei schwarz-rot-goldene Fähnchen auf Fanmeilen problematisch, weil dieser scheinbar so harmlose Patriotismus auch gefährliche Seite wie Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit beinhalte. Die anderen Teilnehmer, mit Ausnahme von Hansch, hielten die Bedenken für abwegig und übertrieben, und plädierten für einen gesunden Patriotismus. Rainer Brüderle meinte z.B.: "Ob in der Wirtschaft oder jetzt beim Fußball – wir haben allen Grund, uns zu freuen. Und tun das auch endlich mal. Wer da sofort wieder Nationalismus wittert, tut Millionen Fans Unrecht."

Peter Hahne sieht im Anbringen der Fähnchen nur einen Patriotismus ohne nationalistischen, ausgrenzenden Größenwahn: "Ich kann durchaus stolz sein auf Deutschland. Denn patriotische Gefühle in Form von schwarz-rot-goldenen Fähnchen müssen nun mal raus. Das schützt vor Nationalismus."

Der US-Amerikaner Eric T. Hansen hatte für die wehleidigen deutschen Bedenken mit den Fähnchen gar kein Verständnis.

2 Siehe auch

• Deutschfeindlichkeit