HKO Heat Protection Group
HKO Heat Protection | |
---|---|
Unternehmensform | GmbH |
Gründung | 1974 |
Unternehmenssitz | Oberhausen, Deutschland |
Mitarbeiter | ca. 250 |
Branche | Isolierung |
Produkte | Hitzeschutz- und Isolierprodukte |
Website | [1] |
Die HKO Heat Protection Group ist ein Hersteller von Isolierprodukten, Hochtemperaturdichtungen, Produkten für den Hitze- und Brandschutz sowie technischen Textilien. Diese Textilien werden aus Aramid-, Glas-, Calcium-Silikat- und Silikatfasern produziert und zur Wärmedämmung oder im Hitzeschutz eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
1974 gründete Hans Patzer die HKO GmbH zunächst als Handelsgesellschaft Kempchen Oberhausen mbH aus dem oberhausener Traditionsunternehmen Kempchen & Co., Oberhausen.
Die Firma Kempchen & Co. wurde 1889 von Heinrich Kempchen als Zulieferbetrieb der in der Industriealisierung in Oberhausen entstehenden Schwerindustrie gegründet. Unternehmen wie die Gutehoffnungshütte(GHH) zählten ebenso zu den ersten Kunden wie die Zeche Concordia. Die Kautschukverarbeitung und Verstärkung mit verschiedenen Fasern standen von Anfang an im Mittelpunkt der Unternehmenstätigkeit der Firma Kempchen & Co. Schnell wurden weiter Produkte wie Gewebekompensatoren in das Produktportefolio aufgenommen. Heute gehört Kempchen & Co. als Kempchen Dichtungstechnik GmbH zum Klinger-Konzern, Idstein, und beschäfftigt sich auch weiterin mit der Produktion von Hochleistungsdichtungen und Weichstoff-Kompensatoren als Kerngeschäft.
Oberhausen als 'Wiege der Ruhrindustrie' war und ist der ideale Standort für Unternehmen, welche sich auf die Entwicklung von Betriebsmitteln für die Schwerindustrie stützen.
Zunächst war es Asbest, das als „Wunderfaser“ zum wichtigsten Material im Bereich des Hitzeschutzes und der Isoliertechnik avancierte. Ob zur Herstellung von feuerfester Kleidung oder als Wärmeisolation für Dampfmaschinen - die Bandbreite des Einsatzgebietes dieser Faser war äußerst umfangreich. Als in den 1970er Jahren die krebserzeugende Wirkung der Asbestfaser festgestellt wurde, mussten neue Alternativen gefunden werden. Dies war initial, um die HKO mit dem Ziel der Verarbeitung, Veredlung und Vermarktung von E-Glasfaserprodukten als Asbestsubstitut zu betrauen. Die HKO-Gruppe produzierte somit schon frühzeitig Produkte aus Textilglasfasern und beschäftigt sich auch heute noch mit deren Veredelung, um die Substitution von gesundheitsgefährdenen Fasern voranzutreiben.
So fokussierte die HKO-Gruppe ihr Geschäft auf Glasfasern zur Herstellung von Produkten für extreme Temperaturbereiche. [1]
Seit 2008 – im Zuge eines Management-Buy-Outs - leitet Dr. Rolf Machatschke die Geschicke der Firma. Die HKO Gruppe expandierte seit ihrer Gründung weltweit; so wurden Werke in Beuren und China (Wuhan) gegründet, sowie Büros in Frankreich (Villeneuve d'Asq) und in den USA (Williamsville) eröffnet. Um 2014 zählte die HKO-Gruppe bereits ca. 200 Mitarbeiter. [2] [3].
Aus der Produktionsstätte im thüringischen Beuren sind, seit Ihrer Entstehung 1999, mittlerweile zwei Werke zur Herstellung von rein mechanisch vernadelten Fasermatten und deren Veredelung, entstanden.
Im August 2018 wurde die 'HKO Heat Protection Group' durch den französischen Mischkonzern SAINT-GOBAIN übernommen und dem Bereich HPS (High Performance Solutions) zugeordnet. Innerhalb dieses Bereiches gehören die Standorte der HKO nunmehr zur ADFORS, welche die Textilglasfaser an mehreren Standorten weltweit produziert und Produkte, vornehmlich für den Bausektor, vermarktet.
Die 'HKO Heat Protection Group' transformiert seither zu Business Unit Global Thermal Insulation (GTI) innerhalb der ADFORS, mit neuen Vertriebs- und Fertigungsstandorten weltweit. Besonders die Fertigungsstätte der ADFORS in Dublin GA, USA, seit 2020, ist hervorzuheben.
2 Werkstoffe
E-Glas ist ein Aluminium-Bor-Silicat-Glas, dessen typischer Viskositätspunkt (Erweichungspunkt) bei einer höheren Temperatur liegt als der des C-Glases. Der Alkalianteil ist in der Regel kleiner als 1 %, oft auch alkalifrei. E-Glasfasern sind bis ca. 550°C temperaturbeständig. Aus diesem Werkstoff entstehen die Produkte mit dem Handelsnamen 'THERMO-E-Glas', vertreten in Stopffasern, Garnen, Bändern, Schnüren, Packungen, Schläuchen, Geweben und Nadelmatten.
Die Besonderheit vieler E-Glasfaser basierter Produkte liegt in der speziellen Art der Lufttexturierung, welches das Volumen der Faser durch Einschluß von Luft zwischen den Filamenten derart erhöht, dass die besonderen Dämmeigenschaften entstehen.
Als weiteres Asbest-Substitut wurden Keramikfasern verwendet, die aus einer Schmelze aus Aluminiumoxid (Al2O3) und Siliziumdioxid (SiO2) im Schleuderverfahren hergestellt werden. Keramikfasern bedingen zu ihrer textilen Verarbeitung der Beimischung sogenannter organischer Spinnhilfen um 15-20% , sowie Glasfasern oder Chromstahldraht als Verstärkung. Durch diese Verstärkung erhalten die Keramikfasern ihre Temperaturbeständigkeit – 550°C bei Beimischung von Glas und 1000°C bei Beimischung von Chromstahldraht. Infolge der Beimischung von organischen Fasern haben die textilen Keramikfaserprodukte einen Glühverlust von 15–20 %. Doch auch der Einsatz dieser Fasern ist problematisch. Keramikfasern haben eine unkontrollierte Geometrie - ihr Filamentdurchmesser liegt bei < 3 µm. Die Produkte hieraus sind als cancerogen klassifiziert in 2B (IARC), Klasse 2 (NTP). Sobald die Keramikfaser erhitzt wird, bilden sich an der Faseroberfläche kleine Partikel, das sogenannte Cristobalit. Dies ist feinster Staub, welcher extrem lungengängig und somit krebserregend ist.[4] Produkte auf Basis von Keramikfasern werden mittlerweile nicht mehr durch die HKO verarbeitet oder vertrieben.
Daher hat sich die HKO-Gruppe für die Verwendung von Silikatfasern entschieden. [5]
Produkte aus Silikatfasern (SiO2) gehören seit 1990 zum Produktportfolio der HKO. Die Temperaturbeständigkeit der Silikatprodukte liegt bei 1.000°C bis 1100°C. Silikatprodukte werden aus Fasern mit einem Filamentdurchmesser von oberhalb 6 µm hergestellt, die über eine kontrollierte Geometrie verfügen. Nach dem heutigen Stand der Arbeitsmedizin sind Produkte aus Fasern mit einem Filamentdurchmesser oberhalb 6 µm als gesundheitlich unbedenklich anzusehen.
Im Jahr 2002 wurde CMS-Bio (Calcium-Magnesium-Silikat) in die Produktreihe aufgenommen. CMS-Bio-Fasern werden wie die Keramikfaser in einem Schleuderverfahren hergestellt. Wie bei Keramikfasern muss auch bei der Verarbeitung der CMS-Bio-Fasern eine Spinnhilfe verwendet werden. Die Temperaturbeständigkeit liegt im Bereich der Keramikfaser. Obwohl auch die CMS-Bio-Faser eine unkontrollierte Geometrie mit einem Filamentdurchmesser < 3 µm hat, entfällt im Gegensatz zur Keramikfaser eine Gefahrstoffklassifizierung, da die CMS-Bio-Faser eine geringere Biopersistenz hat und somit als nicht krebserregend eingestuft wird.Aufgrund ihrer mechanischen Nachteile und des hohen Glühverlustes finden Produkte aus dieser Faser kaum noch Anwendung bei der HKO, insbesondere, da es über alle Temperaturbereiche entsprechende Glasfaseralternativen gibt.
Auch Produkte aus aromatischen Polyamiden (Aramid) gehören zum Produktprogramm der HKO. Aramid zeichnet sich durch eine sehr gute Abriebsfestigkeit, hohe Zugfestigkeit und ausgezeichnete chemische Beständigkeit gegen die meisten Brennstoffe, Schmiermittel und synthetische Waschmittel aus. Des weiteren ist es korrosionsfest und bietet eine gute Vibrationsdämpfung. Es ist flammfest, selbstverlöschend und schmilzt nicht. Die Temperaturbeständigkeit von Aramid liegt bei 350°C. Dieses Material wird für die Produktion von Geweben, Gewebebändern, Packungen, Schläuchen und Schnüren verwendet.
Bei Temperaturen bis 750°C verwendet die HKO ein Produkt aus Calcium-Silikat-Fasern. Dieses Material wird zu texturierten und gezwirnten Filamentgarnen weiterverarbeitet. Durch die Texturierung und zusätzliche Zwirnung werden Isolierwirkung und Abriebfestigkeit verbessert. Calcium-Silikat-Garne werden für die Fertigung von Zwirnen, Geweben, Gewebebändern, Schläuchen, Schnüren und Packungen verwendet.
So werden die Produkte beispielsweise in der Automobilindustrie, in der Schifffahrt, in der Luftfahrt oder auch im Ofenbau eingesetzt. Die Artikel unterliegen einem hohen Qualitätsstandard, der gesichert wird, indem die Produkte durch unabhängige Institute geprüft und zugelassen werden.3 Hitzeschutzgewebe mit Hochtemperatur-Silikon
Seid dem 1. Januar 2011 hat die HKO Heat Protection Group das Hitzeschutzgewebe mit Hochtemperatursilikon in ihrem Portfolio aufgenommen.
Im Vergleich zu den derzeit erhältlichen Hitzeschutzgeweben mit Silikonbeschichtung, die einer Langzeittemperatur von 250°C standhalten, bleibt das Hochtemperatur-Silikon bis zu einer Langzeittemperatur von 300°C beständig. Kurzzeitig liegt die Temperaturbeständigkeit bei 350°C.
4 Standorte
Werk Oberhausen, Deutschland
HKO Isolier- und Textiltechnik GmbH
Werk I, Deutschland
Beuhko Fasertechnik GmbH, Leinefelde-Beuren
Werk II, Deutschland
Beuhko Fasertechnik GmbH, Leinefelde-Worbis
HKO France
Deltec SAS, Wattignies
Büro USA, Buffalo
Saint-Gobain Adfors America, Inc.
Werk Dublin plant, Georgia
Saint-Gobain Adfors America, Inc.
Werk Tlaxcala plant, Mexico
Saint-Gobain Adfors America SA de CV
5 Literatur
- Petra Knecht (Hrsg.): Technische Textilien Beitrag: Dr. Rolf Machatschke, Britta Doneit: Hochtemperatur Textilien, Deutscher Fachverlag GmbH, Dez. 2005, ISBN 3871508926
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
- ↑ Der Westen, Heiße Ware. Angerufen am 24.Februar 2011.
- ↑ Der Westen, Heiße Ware. Angerufen am 24. Februar 2011.
- ↑ Handelsregister Duisburg. HRB-Nr.11990 Angerufen am 24.Februar 2011.
- ↑ Bayrisches Landesamt. Angerufen am 24.Februar 2011.
- ↑ Robert Ruthenberg: Problematische Kat-Verpackung. In:[http://www.xx1.de/], 16. November 2003. Angerufen am 24.Februar 2011.
8 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Heatprotection angelegt am 25.02.2011 um 12:08,
Alle Autoren: Csn75, Tom md, Heatprotection, Codc
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