Eberhard Czichon

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Eberhard Czichon (* 8. August 1930 in Luckenwalde; † 8. September 2020 in Berlin) ist ein marxistischer deutscher Historiker. Seine Theorie über die Rolle der Großindustrie beim Aufstieg der NSDAP gilt heute teilweise als widerlegt. Eine seiner Veröffentlichungen zu Hermann Josef Abs in der Zeit des Nationalsozialismus wurde in Westdeutschland vom Landgericht Stuttgart 1972 wegen falscher Tatsachenbehauptungen verboten.

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1 Wirken

Czichon lernte 1966 in Köln den Verleger Paul Neuhöffer kennen. Dieser war Leiter des westdeutschen Pahl-Rugenstein-Verlags und überzeugte Czichon, die Vorarbeiten zu seiner Dissertation zusammenzufassen und bei ihm zu veröffentlichen. Das Ergebnis war eine 105 Seiten starke Broschüre Wer verhalf Hitler zur Macht?, die 1967 erschien.[1] Darin versuchte Czichon den Aufstieg der NSDAP durch den Einfluss der Großindustrie zu erklären. Adolf Hitler sei nur der „mühselig hochgespielte und teuer bezahlte politische Kandidat“ einer „Nazi-Gruppe“ von Industriellen, Bankiers und Großgrundbesitzern gewesen. Diese Theorie versuchte der US-amerikanische Historiker Henry Ashby Turner zu widerlegen.[2] Das Buch war besonders in Kreisen der westdeutschen 68er-Bewegung und in Gewerkschaftskreisen verbreitet.[3] Es erschien bis 1989 in sechs Auflagen.

2 Siehe auch

3 Werke (Auswahl)

  • Hermann Josef Abs: Porträt eines Kreuzritters des Kapitals, Union-Verlag VOB, Berlin 1969

4 Weblinks

5 Andere Lexika





6 Einzelnachweise

  1. Sebastian Brünger: Geschichte und Gewinn. Der Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit. Wallstein, Göttingen 2017, S. 162 f.
  2. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. 2. Auflage, Oldenbourg, München 1988, S. 211 f. Hier auch das Zitat nach Eberhard Czichon: Wer verhalf Hitler zur Macht? Zum Anteil der deutschen Industrie an der Zerstörung der Weimarer Republik. Pahl-Rugenstein, Köln 1968, S. 32.
  3. Sebastian Brünger: Geschichte und Gewinn. Der Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit. Wallstein, Göttingen 2017, S. 163.

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