Berühmte deutsche Wissenschafter-Kontroversen
Im Wesentlichen drei Deutsche Wissenschafter-Kontroversen haben für Schlagzeilen über die Universitäts-Grenzen hinaus gesogt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Der Werturteils-Streit
Diese Debatte trug sich anfangs des 20. Jahrhunderts zu. Ihren Kulminationspunkt hatte sie an einer Tagung des Vereins für Socialpolitik 1909 in Wien. Primär Max Weber und der Ökonom Werner Sombart vertraten die eine Seite: Die wissenschaftliche Analyse der Wirtschafts- und Sozialpolitik muss streng werturteilsfrei sein und darf über ihre Ziele nicht selber urteilen, sondern muss sie sich von der praktischen Politik vorgeben lassen. Die Gegenposition, welche eine eigene Zielvorgabe für die Analyse postulierte, wurde vorab von den Ökonomen Gustav Schmoller und E. von Philippovich eingenommen.
2 Der Positivismus-Streit
Er war im wesentlichen eine Kontroverse zwischen dem Philosophen des kritischen Rationalismus, Karl Popper sowie den Vertretern der Frankfurter Schule in den 1960er Jahren. Popper postulierte für die Zwecke der Gesellschaftsanalyse eine möglichst weitgehende Annäherung der sozialwissenschaftlichen Analysemethode an die naturwissenschaftlichen Methoden, hatte also eine ähnliche Position wie oben Max Weber, nur dass es hier um die Analyse der Gesellschaft als ganzes ging. Die Frankfurter unter Theodor W. Adorno als Wortführer in dieser Sache forderten einen stärker politisch orientierten Ansatz: Die wissenschaftliche Analyse solle letztlich ebenfalls der Aufhebung der Klassengegensätze dienstbar gemacht werden.
3 Der Historiker-Streit
Diese Kontroverse wurde in den 1980ern zur Hauptsache zwischen dem Historiker Ernst Nolte und dem Soziologen Jürgen Habermas ausgetragen. Es ging um die "Singularität" des Holocaust, also um die Frage, ob dieser einzigartig in der Weltgeschichte war, oder ob es zumindest annähernd ähnliches bereits gegeben habe. Während Nolte sich vor allem auch auf den Völkermord an den Armeniern durch das Osmanische Reich berief, vertrat Habermas den Standpunkt der Singularität.
4 Literatur
- K. Acham et al. (Hrsg.): Theorie der Geschichte
- H.G. Schachtschabel: Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen
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