Armin Pfahl-Traughber
Armin Pfahl-Traughber (* 1963 in Schwalmstadt) ist ein deutscher Soziologe und Politikwissenschaftler. Seit 2004 ist er Professor an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u. a. die politische Ideengeschichte, der politische Extremismus, Terrorismus und die Judenfeindlichkeit (Antisemitismus). Von 1994 bis 2004 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referatsleiter in der Abteilung für Rechtsextremismus im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV).
Inhaltsverzeichnis
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1 Kritik
Wolfgang Gessenharter warf Pfahl-Traughber 1998 methodischen Schematismus vor: Bei Phänomenen wie der Neuen Rechten differenziere er nicht hinlänglich: „Pfahl-Traughber behält bei seinen Untersuchungen prinzipiell den Blickwinkel des Verfassungsschutzes bei.“[1] Hans-Helmuth Knütter meinte 1995 zu Pfahl-Traughbers Definition von Neue Rechte: „Hier wird im Sinne eines Schlagwortes vom ‚Extremismus der Mitte‘ auf das Entstehen einer rechten intellektuellen Szene eingegangen, die als folgenreich gilt. Insofern ist dieser Aufsatz auch Ausdruck einer zunehmend von Denunziation, innenpolitischen Tabuisierungen und Feinderklärungen geprägten politischen Kultur Deutschlands. ... Hier wird nämlich der Extremismus-Verdacht weit über den Rahmen des verfassungsfeindlichen Rechtsextremismus ausgeweitet.“[2] In der Diskussion zum Thema Linksextremismus wurde 2014 in der Wikipedia kritisiert, dass der Buchautor Armin Pfahl-Traughber 70mal in der damaligen Version zitiert wurde, was auf eine Unausgewogenheit des Textes schließen lasse.[3] Im Artikel Rechtsextremismus wird er dagegen bei über 100 Einzelnachweisen nur zweimal zitiert.[4] Trotz dieser Kritik verwendet Pfahl-Traughber in einigen Fällen weiterhin Begriffe wie Vorfeldorganisation[5] - offenbar aus seiner Zeit als Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, und er wird auch so fast wörtlich in der Wikipedia zitiert.[6][7]
2 Werke (Auswahl)
- Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat, Leske & Budrich, Opladen 1998, ISBN 3-8100-1888-0
- Antisemitismus in der deutschen Geschichte, Leske & Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3691-9
- Linksextremismus in Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-04506-7.
3 Weblinks
4 Vergleich zu Wikipedia
5 Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Gessenharter: Die intellektuelle Neue Rechte und die neue radikale Rechte in Deutschland. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B9-10/98 vom 20. Februar 1998, S. 20 ff. (21).
- ↑ Hans-Helmuth Knütter: Unter den Blinden ist der Einäugige König. In: Uwe Backes/Eckhard Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie. Bd. 7, Baden-Baden 1995, S. 281–283, hier S. 282.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Linksextremismus/Archiv/3#Massenhafte_Zitation_von_Armin_Pfahl-Traughber
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus#Einzelnachweise
- ↑ Armin Pfahl-Traughber: Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP). In: bpb.de. 2016-08-16. Abgerufen am 1. März 2024.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Vorfeldorganisation
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Friedens-Union#Charakterisierung_und_politische_Einordnung
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