Ökofaschismus

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Ökofaschismus (französisch Écofascisme) ist ein politischer Kampfbegriff, der zum Beispiel in der Übersetzung eines Buches des französischen Sozialphilosophen André Gorz 1977 verwendet wurde, um befürchtete Formen einer Diktatur oder eines Totalitarismus aufgrund einer ausschließlich ökologischen Orientierung der Politik zu charakterisieren.[1] Das Wort wurde jedoch zunächst nur auf Deutschland bezogen und geht auf den US-amerikanischen Historiker Peter Staudenmaier zurück,[2] der die ideologischen Anfänge dazu bereits im 19. Jahrhundert bei Ernst Moritz Arndt und Wilhelm Heinrich Riehl[3] und als wesentliche Grundlage die Blut-und-Boden-Ideologie des Nationalsozialismus darzustellen versucht.[4] Der Begriff wird demzufolge bis heute verwendet, um radikale ökologische Ideologien zu kennzeichnen, die entweder umweltpolitische Vorstellungen mit autoritären Mitteln durchsetzen wollen oder eine konzeptionelle Nähe zu Ausprägungen des Faschismus beziehungsweise Nationalsozialismus haben.[5] Bekannte Vertreterin dieser Argumente ist in Deutschland Jutta Ditfurth; Zielscheibe war zum Beispiel der Politiker Herbert Gruhl, der von Difurth auch als „Ökorassist“ bezeichnet wurde.[6] Andere bekannte Personen, die von Ditfurth so benannt werden, sind Franz Alt, Fritjof Capra, Jakob von Üexküll und Hubert Weinzierl. Insbesondere in der Umweltphilosophie der Vereinigten Staaten (USA) wird der Begriff Ökofaschismus verwendet. Ein ähnlicher Begriff ist Ökozentrismus.

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1 Politische Verwendung

Das Schlagwort fand beispielsweise Verwendung als Vorwurf gegenüber der ÖDP in den 1980er Jahren, gegenüber ihrem damaligen Vorsitzenden Herbert Gruhl und auch in Bezug auf die deutsche Sektion des Weltbund zum Schutz des Lebens. In unseren Tagen kann dies auch für die Politik der Partei Bündnis 90/Die Grünen gelten, was insbesondere bei der Grünen Jugend deutlich wird.

2 Literatur

  • Wolf Dombrowsky: „Öko-Faschismus“ – Neues Schreckgespenst oder reale Gefahr? Ein Beitrag zu einer Kritik der parteipolitischen Ökologie. In: Jan Peters (Hrsg.): Alternativen zum Atomstaat. Das bunte Bild der Grünen. Verlag Rotation, 1979, ISBN 3883840017

3 Vergleich zu Wikipedia




4 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. André Gorz Ökologie und Politik Rowohlt, Reinbek 1977, Seite 75 ff.
  2. Janet Biehl, Peter Staudenmaier: Ecofascism: Lessons from the German Experience. AK Press, 1995, ISBN 1873176732
  3. https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89cofascisme
  4. Das ist eine Hypothese, die von Wikipedia-Autoren immer wieder verteidigt wird.
  5. Thomas Jahn/Peter Wehling: Ökologie von rechts. Nationalismus und Umweltschutz bei der Neuen Rechten und den Republikanern, Campus, Frankfurt/Main, New York 1991
  6.  Jutta Ditfurth: Haltung und Widerstand: Eine epische Schlacht um Werte und Weltbilder. Osburg-Verlag, 2019, ISBN 978-3955102036, S. 88.

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