Zeitgeschmack
Der Begriff Zeitgeschmack lässt sich nur unscharf definieren. Er hängt mit den "üblichen" Vorstellungen von modern oder der Zeit entsprechend zusammen. Er richtet sich aber keineswegs nur an der Mehrheit aus, sondern wird auch stark von Massenmedien und „Trendsettern“ geprägt. Er folgt keineswegs immer der Vernunft oder Überzeugung.
Inhaltsverzeichnis
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1 Thematische Bereiche
Der Zeitgeschmack beeinflusst fast alle Bereiche stark, in denen sich Menschen mit etwas Gemeinsamem beschäftigen:
- die Architektur und Wohnraumgestaltung
- die Art der Kleidung, Haartracht und anderer Moden
- die Gestaltung und Inhalte von Sendungen des Rundfunks und Fernsehens, von Zeitungen, Zeitschriften oder Werbung
- die Alltagssprache und ihre Modewörter oder die wechselnde Beliebtheit gewisser Vornamen
- der weite Bereich der Kunst - in Literatur, Theater und Musik, in Bildender Kunst und Gestaltung von Ausstellungen und so weiter
- fast die gesamte Freizeitkultur, Unterhaltungsmusik und -elektronik, bis zur Gestaltung von Spielprogrammen und Websites
- vorherrschende Sportarten und die Details ihrer Ausübung,
- moderne Küche oder die Auswahl einer Diät.
Wechselnden Zeitströmungen und Tabus unterliegt aber auch Wirtschaft und Politik:
- Management, Seminare und die Art der Unternehmensführung,
- die Politik und Sozialpolitik - siehe Unworte und "political Correctness", Modeworte oder die Art der Wahlkampfführung, sowie
- Wissenschaft und Technik mit gewissen "Modewellen".
2 Zeitgeschmack im Rückblick
Während es schwierig ist, auf einem Gebiet den vorherrschenden Zeitgeschmack zu beschreiben, ist es im Rückblick auf vergangene Zeiten oft leichter. Wer heute eine Illustrierte oder eine Fachzeitschrift aus den 1990ern betrachtet, dem fällt als erstes ins Auge, wie sich schon in wenigen Jahren die Gestaltung von Titelseiten geändert hat. Man empfindet das frühere oft als "fad" und hausbacken, oder ulkig,(zu) bunt beziehungsweise kitschig - um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Heutige Titelblätter wirken auf uns einfacher und dennoch raffinierter, und erst ein Rückgriff auf sehr alte Gestaltungsmuster - älter als etwa 30 Jahre - hat wieder Chancen, die gewünschte Aufmerksamkeit zu erregen.
Sehr deutlich wird der Zeitgeschmack beim Blick auf frühere und heutige Sport- und Freizeitgestaltung. Wenn heute ein Urlaubsort reüssieren will, muss er Trendsportarten anbieten, oder bewusst auf qualitätsvolle Tradition setzen. Umso besser, wenn diese Angebote zur Wellness-Welle passen. Doch auch beim traditionellen Wandern sind zeitbezogene Faktoren wichtiger geworden: Rundwanderwege für Autofahrer, Fitnessparcours, ansprechende Wegweiser, Lehrwege und Schautafeln, Gaststätten mit leichter Kost - und nicht zuletzt die Ausrüstung nach dem Motto leicht, aber zweckmäßig. Da darf es ruhig auch mehr kosten.
3 Neue Trends - und das Gegenteil
Der lange belächelte Rucksack oder kurze Sommerhosen entsprechen nun sogar dem städtischen Zeitgeschmack. Es wäre darauf zu warten, wann es mit Wetterfleck oder Pelerine ähnlich kommt. Sportschuhe sind nicht nur fast überall "zulässig", sondern oft ein "Muss"; und ein wenig Umweltschutz kommt auch gut an (zumindest in Worten.
Wer nicht dem Zeitgeschmack Rechnung trägt, gilt rasch als veraltet, fragwürdig oder engstirnig. Andererseits kann ein Abweichen vom "Trend" – nicht nur in der Kunst – auch als interessant und positiv empfunden werden, wenn die betreffende Person dabei "authentisch" und selbstsicher wirkt.
4 Zeitgeist und Kunst
Im folgenden sind einige Stichwörter aufgelistet, bei denen der Zeitgeist eine größere Rolle spielt:
- Design - hier gibt es einflussreiche Gestalter, die mit ihren Arbeiten (aber auch manchen Misserfolgen) prägen, was "der Zeit entspricht"
- Ballett und Theater - und die Art der Kostüme im Zeitwandel
- die Fassadengestaltung in der Architektur und bei Renovierungen - als Beispiel kann das Schloss Schönbrunn dienen
- der Historismus und seine Rückgriffe auf ältere Stilrichtungen wie Gotik und Romanik
- die Art von Kunstsammlungen - etwa jene von August dem Starken) - oder die Präsentationen in Museen
- Fotografie - zeittypische Motiv- oder Farbenwahl, Digitalkameras mit kurzfristen Moden in Styling und Menüführung, Aktfotografie und so weiter
- Stile in der Literatur und im Kriminalroman, siehe z.B. Heinrich Mann und Donna Leon
- Volkslied oder Blasmusik hinsichtlich Ausführung oder gewählter Instrumente ...
5 Einfachheit
Immer wieder schaukelt sich der Zeitgeschmack zu Übertreibungen auf - und wird periodisch zu "neuer Einfachheit" reduziert. Ob in der Kleidermode, im Schmuck, in der Gesundheitsbranche oder im Bauwesen. Oft tut's auch das Diktat der knappen Kassen, oder der Umweltschutz
6 Weblinks
7 Siehe auch
8 Andere Lexika
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