Wandervogel

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Als Wandervogel wird eine 1896 in Steglitz bei Berlin entstandene Bewegung hauptsächlich von Schülern und Studenten bürgerlicher Herkunft bezeichnet, die in einer Phase fortschreitender Industrialisierung der Städte und angeregt durch Ideale der Romantik sich von den engen Vorgaben des schulischen und gesellschaftlichen Umfelds lösten, um in freier Natur eine eigene Lebensart zu entwickeln. Damit stellte der Wandervogel den Beginn der Jugendbewegung dar, die auch für Reformpädagogik, Freikörperkultur und Lebensreformbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse setzte.

Am 4. November 1901 wurde im Ratskeller des Steglitzer Rathauses der „Wandervogel – Ausschuß für Schülerfahrten e. V.“ (AfS) gegründet, um den Wandergruppen eine gegenüber Schule und Elternhaus eine vorzeigbare juristische Form zu geben. Der Wandervogel in der Schweiz wurde 1907 als „Wandervogel. Schweizerischer Bund für alkoholfreie Jugendwanderungen“ gegründet, der vor 1918 mit 1500 Mitgliedern seine größte Verbreitung erreichte. Formell wurde die Bewegung 1955 aufgelöst. Bundesobmann des Wandervogels von 1919 bis 1921 war Fritz Baumann. Er ist auch der Autor einer Geschichte des Wandervogels in der Schweiz. Das Archiv des Wandervogels befindet sich im Schweizerischen Sozialarchiv in Zürich.[1] Der Österreichische Wandervogel (ÖWV) wurde 1911 gegründet und hatte Verbindungen zum deutschen Wandervogel. Dem Aufruf zum Gründungstreffen des ÖWVs folgten 41 Studenten aus Böhmen und Wien. In der vereinsrechtlich gültigen Versammlung wurde am 30. Juni 1911 in Wien der Name: „Österreichischer Wandervogel, Bund für deutsches Jugendwandern“ festgelegt. Bundeszeichen wurde der bis heute verwendete silberne Greif auf blauem Grund.[2]

Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, 1912, hat Hans Blüher unter dem Titel „Wandervogel. Geschichte einer Jugendbewegung“ mit starken persönlichen Akzenten eine erste Bilanz der Wandervogelbewegung vorgelegt, in der nicht nur der „Aufgang“, sondern auch bereits ein „Niedergang“ der Bewegung thematisiert wurde. Der Erste Weltkrieg bedeutete für die Wandervogelbewegung eine Wende hin zu etwas Neuem.

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise

  1. Schweizerisches Sozialarchiv Archivfindmittel, Archiv: Wandervogel. Schweizerischer Bund für alkoholfreie Jugendwanderungen, Signatur: Ar 19.
  2. Gerhard Seewann: Österr. Jugendbewegung: österreichische Jugendbewegung 1900 bis 1938. Band 1. dipa-Verlag, Frankfurt/Main 1971, S. 67.

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