Urknall

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Darstellung des Universums und des Urknalls in Form eines Kegelschnitts

Als Urknall (englisch big bang) wird in einem Modell und verschiedenen Theorien der Kosmologie der Beginn des Universums, also der Anfangspunkt der Entstehung von Materie, Raum und Zeit bezeichnet. Nach dem kosmologischen Standardmodell ereignete sich der Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Seitdem gibt es eine Expansion des Universums. Bis in die 1970er Jahre war dies jedoch nur eine von vielen Hypothesen.

Die als wissenschaftlich anerkannten Theorien basieren auf drei Grundannahmen:

  1. Die Naturgesetze sind universell, das Universum lässt sich also mit den heutigen physikalischen Naturgesetzen beschreiben.
  2. Der Urknall ist ein singuläres Ereignis, d.h. es gab keine Existenz der Welt davor.[1]
  3. Die Zeit ist linear, eindimensional und verläuft nur in einer Richtung.[2]

Der „Ort“ des Urknalls kann nicht festgestellt werden, da er zugleich den Beginn von Raum und Zeit darstellt. In diesem Zusammenhang wird folgende Aussage formuliert:

  • Das Universum sieht gemäß der Relativitätstheorie an jedem Ort (aber nicht zu jeder Zeit) in alle Richtungen für große Entfernungen gleich aus. Diese Annahme wird als kosmologisches Prinzip bezeichnet.[3]

Der Urknall ist auch kein Punkt gewesen, von dem aus sich das Universum ausgedehnt hat. Aufgrund der Rotverschiebung kann aber die Zeit abgeschätzt werden, die seit dem Urknall vergangen ist. Gemäß der Hubble-Konstante würde dies bedeuten, dass sich die Geschwindigkeit nach jeweils einer Million Jahre um 2000 m/s² geändert hat. Alexander Friedmann gab bereits 1922 die erste auf der Relativitätstheorie beruhende Beschreibung eines expandierenden oder auch kontrahierenden Universums an. Ein häufiges Missverständnis entsteht, wenn die Entfernung eines Objekts in Lichtjahren angegeben wird und daraus auf das Alter geschlossen wird. So wird oft davon ausgegangen, dass zum Beispiel eine Galaxie mit einer Entfernung von 10 Milliarden Lichtjahren auch vor 10 Milliarden Jahren entstanden ist. Diese Schlussfolgerung würde nach den Gesetzen der klassischen Physik bedeuten, dass sich das Objekt seit dem Urknall mit Lichtgeschwindigkeit bewegt hätte. Nach dem kosmologischen Standardmodell und durch die Nichteuklidische Geometrie ergibt sich jedoch eine andere Sichtweise.

1 Siehe auch

2 Andere Lexika





Qsicon lesenswert.png Dieser Artikel wurde am 2. September 2005 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft.


3 Einzelnachweise

  1. Hochspringen Brian Clegg: Vor dem Urknall – Eine Reise hinter den Anfang der Zeit. Rowohlt, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-62775-0
  2. Hochspringen Stephen W. Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-60555-4
  3. Hochspringen siehe Aussage von Hans Böhringer, Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, im Gespräch Das kosmologische Prinzip

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