Treppe
Eine Treppe (süddt. und österr. Stiege, allem. Staffel, seemännisch Niedergang, regional auch Steige oder Tritt) ist ein Bauteil, das aus mehreren einzelnen Stufen besteht, die dem Benutzer das leichtere Überwinden von Höhenunterschieden ermöglicht. Treppen sind sowohl im freien Gelände als auch in und an Gebäuden aller Art zu finden. Auch in und an verschiedenen Verkehrsmitteln werden Treppen zum überwinden der Höhendifferenz von verschieden Ebenen genutzt.
Scalalogie (lat. scala: Treppe, Stufe) ist die offizielle Bezeichnung der Wissenschaft die sich mit der Erforschung von Treppen befasst.
Die Treppe ist Definiert als Bauteil aus mindestens drei aufeinanderfolgenden Stufen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Unterscheidungsmerkmale von Treppen
- 3 Teile der Treppe, Treppenräume und Treppengebäude
- 4 Begriffe rund um die Treppe
- 5 Treppenrekorde
- 6 Berühmte Treppen
- 7 Triviales und Kurioses rund um die Treppe
- 8 Siehe auch
- 9 Weblinks
- 10 Andere Lexika
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1 Geschichte
2 Unterscheidungsmerkmale von Treppen
Treppen werden nach ihrer Bauweise und Konstruktion, nach dem Grundriss der Treppe, nach der Lage in der Landschaft oder in Bauwerken, nach dem Zweck den die Treppe hat, nach ihrer Stufenform und nach dem hauptsächlich verwendeten Konstruktionsmaterial unterschieden.
2.1 Bauweise und Konstruktion
- Die Trittstufen einer aufgesattelten Treppe liegen auf einem, zwei oder mehr sägezahnförmig ausgeschnittenen Tragholmen auf. Da diese Holme ein sägezahnähnliches aussehen haben wird diese Treppe auch Sägezahntreppe genannt.
- Der auch als Einbaumleiter bezeichnete schräg gestellte Baumstamm mit Aststümpfen als Trittstufen, ist wohl eine der ältesten Formen einer Treppe. Nachdem es geeignetes Werkzeug gab wurden auch glatte Stämme verwendet bei denen in Bohrungen Äste als Stufen eingebrachte wurden. Dieses nannt man dann Steigebaum. Auch wurden in tiefe Kerben in glatte Baumstämme als Stufen eingehauen um den Füßen einen Halt zu geben. Auf der ganzen Welt sind derartige Eingekerbte Baumstämme zu finden. Beispiele sind unter anderem zu finden in Höhlenwohnungen in Nordchina, in Wohnhäusern in Çatalhöyük in der Türkei oder auf den Admiralitätsinseln im Stillen Ozean. Auch in den Steinzeitlichen Pfahlbauten am Bodensee konnten entsprechende Fragmente solcher eingekerbten Baumstämme gefunden werden.
- Die Stufen von Faltwerktreppen werden aus treppenlaufbreiten Blechstreifen durch ständiges hin und her Falten hergestellt. Zur Anwendung kommt überwiegend Riffelblech um eine ausreichende Rutschfestigkeit zu gewährleisten. Oft werden Faltwerktreppen aus Blech auch mit verschiedensten Bodenbelägen wie Teppich, Kunststoff oder Linoleum belegt. Faltwerktreppen aus Holz sind nicht gefaltet, sie werden aus verschiedenen Holzwerkstoffplatten durch Verleimung der Kanten hergestellt. Zusätzlich zur Verleimung werden verschiedenste Holzverbindungen eingesetzt, um eine ausreichend biegesteife Ecke zu erhalten. Es gibt auch Faltwerktreppen aus Stahlbeton.
- Eine Wendeltreppe oder Spiralförmige Treppe mit zwei Armen von denen jeder Arm die gleiche Drehrichtung hat und um jeweils 180 ° versetzte An- und Austritte hat wird doppelläufige Wendeltreppe oder auch Doppelspiralförmige Treppe genannt. Die Treppenläufe können bei solchen Treppen mit engen Radien auch übereinander angeordnet sein. Wenn diese Treppenart in einem Treppenhaus angeordnet ist dann kann das begehen der Treppe zum Versteckspiel werden da ein Arm zum hinaufsteigen verwendet werden kann während der andere Arm gleichzeitig zum hinabsteigen verwendet wird. Dies wird zum Beispiel beim Killesbergturm dazu genutzt dass sich die Hinaufsteigenden und die Hinabsteigenden nicht gegenseitig behindern. Das Versteckspiel auf einer derartigen Treppe wird in Asterix in Britannien im Turm von Lundinium zeichnerisch gut erfasst. Leonardo da Vinci wird die Erfindung dieser Treppenform zugeschrieben. Ein bekanntes Beispiel dieser Treppe findet sich auch im Loirschloss Chambord in Frankreich. Bei einer um 120 ° versetzten dreiarmigen Spindeltreppe erhält man eine dreiläufige Spiralförmige Treppe.
2.2 Grundriss der Treppe
Grundrisse im Bauzeichnerischen Sinne sind waagerechte Schnitte durch Konstruktionen, insbesondere Bauwerkskonstruktionen. Die Schnittebene verläuft dabei in ca. 1 Meter Höhe über dem Geschoßfußboden. Bei Treppen ist das im allgemeinen die Höhe der sechsten Stufe. In Bauzeichnungen wird also der darüberbefindliche Teil einer Treppe nicht mehr dargestellt, vielmehr ist ab der sechsten Stufe die eventuell darunter befindliche Treppe zu sehen. Die Schnittlinie wird dabei durch zwei schräg liegende Linien dargestellt. Im Treppengrundriss wird auch die Lauflinie dargestellt wobei der Beginn der Treppe an der vorderen Treppenkannte der ersten Stufe durch einen Kreis markiert wird Füher wurden hier auch Doppelstriche anstelle des Kreises gesetzt. Das Ende der Treppe wird mittels eines Pfeiles Markiert dessen Spitze die Vorderkannte der Austrittsstufe berührt.
2.2.1 Einläufige Treppen
Einläufige Treppen haben einen Treppenlauf ohne dazwischenliegendes Podest wobei ein Antritts und ein Austrittspodest nicht zu den dazwischenliegenden Podesten zählt.
2.2.2 Zweiläufige Treppen
Zweiläufige Treppen haben immer ein Zwischenpodest welches sich ungefähr auf Halber Treppenlänge befindet. Das Zwischenpodest kann nur als Ruhepodest oder aber auch als Podest zur Richtungsänderung dienen.
2.2.3 Dreiläufige Treppen
Dreiläufige Treppen haben immer zwei Zwischenpodeste welche sich ungefähr nach je einem und zwei drittel Treppenlänge befinden. Die Zwischenpodeste dienen hier immer auch als Podest zur Richtungsänderung und nicht nur als Ruhepodest. Es gibt einarmige dreiläufige Treppen deren Zwischenpodeste sich ungefähr nach je einer und zwei drittel Treppenlänge befinden und nur der Richtungsänderung dienen. Es gibt aber auch dreiläufige Treppen deren Zwischenpodest sich ungefähr auf Halber Treppenlänge befindet und der Aufteilung bzw. der Zusammenführung von Treppenläufen dient.
2.2.4 gewendelte und mehrläufige, mehrarmige repräsentative Treppen
Als gewendelte Treppe (von Wendel = schraubenförmig) bezeichnet man Treppen welche durch die Wendelung eine Richtungsänderung erfahren und nicht gradläufig sind. Durch die Wendelung entstehen bei der Stufe unterschiedlich breite Auftritte, dies umso mehr je enger der mittlere Radius zwischen Innenkannte und Ausenkannte der Treppenstufen ist. Die bequeme Begehbarkeit hängt von der Größe des Auftrittes wesentlich ab wobei gewendelte Treppen mit einem großen Innenradius bequemer zu begehen sind als Treppen mit einer engen Hohlspindel oder Spindeltreppen. Auch Treppen mit ansonsten geradläufigen Treppenläufen die mittels einer Wendelung eine Richtungsänderung erfahren sind gewendelte Treppen. Hierbei entspricht eine Richtungsänderung von 90° einer Viertelwendelung und eine Richtungsänderung von 180° einer Halbwendelung.
Insbesonders für repräsentative Zwecke wurden und werden häufig mehrläufige und mehrarmige Treppen entworfen und gebaut. Der Pantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt wobei die tatsächliche Begehbarkeit und bequemlichkeit sehr unterschiedlich bewertet wird.
2.2.5 Y--förmige , S-förmige Treppen und Berliner Treppe
2.2.6 Pyramiden und Kegel Treppen
2.3 Lage in der Landschaft oder in Bauwerken
- Der Begriff Gartentreppe gilt für alle Treppen in Gärten und Parks. Gartentreppen haben haben im allgemeinen eher große Auftrittsbreiten bei niedrigen Stufenhöhen. Sie dienen der Überwindung der in Gärten auftretenden Höhenunterschiede. Ihr Treppenweg führen auf eine Terrasse oder auch zum Nebeneingang auf der Gartenseite eines Gebäudes. Gartentreppen sind meist in einfacher Konstruktion oft aus Naturstein. In Parks und Schlossgärten sind sie oft von üppiger Breite oder auch Länge und auch üppig dekoriert ausgestattet.
- Die Stufen von Dachtreppen befinden sich über der Dachhaut, also im Freien. meistens sind sie aus Stahlgitterroststufen gefertigt und dienen dem Kaminkehrer als Kaminkehrertreppen oder ganz allgemein auch als Zugang zu technischen Anlagen auf dem Dach, wie z.B. Antennenanlagen, zu Reinigungs- und Kontrollzwecken. Sie können auch als zweiter Fluchtweg eingesetzt werden.
2.4 Zweck der Treppe
- Im öffentlichen Bereich finden sich oft Treppen mit Kinderwagenrampe. Sie werden dort eingesetzt wo eine flache Rampe neben der Treppe nicht möglich ist. Die Rampe besteht aus zwei geneigten Flächen links und rechts einer schmalen Treppe und ermöglicht es, einen Kinderwagen auf der Schmalen Treppe gehend nach Oben oder Unten zu schieben.
- Ähnlich sind die Treppen mit seitlicher Fahrradschieberampe die es ermöglichen ein Fahrrad entlang eines Treppenweges zu schieben. Befindet sich seitlich der Treppen jedoch ein nur schmaler Streifen im Gefälle der Treppe dann handelt es sich dabei um eine Treppenkehrrinne. Zudem kann die Kehrrinne auch der gezielten Abführung von Oberflächenwasser dienen.
2.5 Konstruktionsmaterial von Treppen
3 Teile der Treppe, Treppenräume und Treppengebäude
3.1 Der Treppenlauf
Mindestens drei aufeinander folgende Stufen bilden zusammen einen Treppenlauf. Ein Treppenlauf Beginnt an einem Treppenabsatz oder Treppenpodest und endet an einem Treppenabsatz oder Treppenpodest.
Die Treppenlauflänge wird waagerecht über der Lauflinie gemessen zwischen Vorderkannte Antrittsstufe und Vorderkannte Austrittsstufe. Ein Treppenlauf sollte eine Länge von nicht mehr als 18 Stufen haben um ein bequemes und sicheres Begehen zu ermöglichen. Die Treppenlaufbreite entspricht der Stufenbreite und wird gemessen direkt über der Stufenvorderkante zwischen
- Treppenhauswand und Treppenhauswand
- Treppenhauswand und Stufenkante zum Treppenauge
- den Wangen einer Treppe
Um Treppen bequem mit anderen Personen begehen zu können bedarf es bestimmter Mindestbreiten je nachdem wieviele Personen sich nebeneinander auf einer Treppe befinden die nicht baurechtlich erfaßt sind, aber in der Treppenliteratur immer wieder dargestellt werden. Für eine einzelne Person sind dies ca. 70-75 cm, für zwei Personen sind ca. 120-130 cm und für 3 Personen ca. 180-190 cm erforderlich. Von der Treppenlaufbreite unterscheidet sich die Baurechtlich relevante nutzbare Treppenlaufbreite die zwischen den Handläufen bzw zwischen Handlauf auf der Treppenaugenseite und OK fertige Treppenhauswand gemessen wird. Die erforderliche nutzbare Treppenlaufbreite ergibt sich aus der Nutzung der Treppe und wird bei den jeweiligen Nutzungsarten baurechtlich deffiniert. Die nutzbare Treppenlaufbreite bei bestimmten Nutzungsarten sind
- 50 cm für alle Baurechtlich nicht relevanten nicht notwendigen Treppen.
- 80 bis 90 cm je nach Landesbauordnung bei notwendige Treppen in Wohnhäusern bis zu zwei Wohnungen.
- 100 bis 110 cm je nach Landesbauordnung bei notwendige Treppen in Wohnhäusern mit mehr als zwei Wohnungen.
- 100 cm mindestens in Garagen.
- 125 cm mindestens in Hochhäusern.
- 120 cm mindestens in Schulen, Krankenhäusern und Theatern.
- 120 cm mindestens je 200 Personen aber höchstens 240 cm in Versammlungsstätten und
- 120 cm mindestens je 600 Personen aber höchstens 240 cm im Freien bei Versammlunsstätten.
- 200 cm abern höchstens 250 c in Geschäftshäusern.
3.2 Die Stufe
Bei der Stufe handelt es sich um eine abruppte einzelne Höhendifferenz die bei einer Treppe auch Tritt genannt wird. Auch in der Topografie hat die Stufe die gleiche Bedeutung nämlich einen abruppten Höhenunterschied von einer Ebene zu einer zweiten Ebene.
Die nachfolgenden Ausführungen behandeln nur die Stufe einer Treppe nicht die Stufe in der Topografie.
- Beim Auftritt (e) handelt es sich um die obere waagerechte Fläche einer Stufe. Die Auftrittbreite wird waagerecht von der Stufenvorderkante bis zur Vorderkante der nächsten Stufe gemessen ohne den Untertritt.
- Die erste untere Stufe eines Treppenlaufes ist die Antrittsstufe (c). In den meisten Fällen unterscheidet sich die Antrittsstufe weder in Form noch im Material von den anderen Stufen eines Treppenlaufes. Die einfachste Sonderausführung der Antrittsstufe ist ihre Verbreiterung gegenüber den restlichen Stufen, wobei die Kanten und hier vor allem die Seitenkanten geschwungen sein können. Bei Ausentreppen aus Holz wird die Antrittsstufe aus Stein oder einem anderen Feuchtigkeitsunempfindlichen Material hergestellt und darauf die Holztreppe aufgesetzt um das Holz vor stehender Feuchtigkeit zu schützen.
- Bei Innentreppen wird dieser Übergang von einem Material zu einem anderen eher aus repräsentativen Gründen angewandt um die Treppe dadurch noch mehr zu betonen, dabei wird die Antrittsstufe oft auch zu einem Antrittspodest vergrößert. Dieses Antrittspodest kann dabei gleichzeitig einem Richtungswechsel der Lauflinie dienen ohne gewendelte Stufen zu verwenden.
- Die Stufen von geraden Steiltreppen werden wegen ihrer unterschiedlichen von Stufe zu Stufe abwechselnden Auftrittsbreiten auch Asymmetrische Stufen genannt.
- Als Austrittsstufe gilt die oberste letzte Stufe eines Treppenlaufes. Diese Stufe kann als Teil des Treppenlaufes ausgebildet sein und ist dann meist im selben Material wie die Treppe ausgeführt. Sie kann aber auch Teil des Treppenpodestes sein und ist dann eher im selben Material wie das Podest ausgeführt.
- Eine Stufe mit massivem rechteckigen Querschnitt wird Blockstufe oder auch Klotzstufe genannt. Auch die massive Antrittsstufe, wie sie bei Holztreppen oft Verwendung findet hat diese Bezeichnung.
- Als Ecktritt wird eine Stufe dann bezeichnet, wenn sie bei gewendelten Treppen in der Ecke des Treppenraumes liegt. Dabei ist sinnvoll die Wendelung so zu konstruieren, dass die Stufenvorderkante nicht direkt in eine Ecke läuft.
- Die Trittstufe, welche bei einer einläufig halbgewendelten Treppe ca. 90 ° gedreht in der Mitte der Wendelung liegt wird Spickeltritt genannt. Bei der Planung sollte der An und Austritt so gewählt werden dass diese Stufe exakt mittig liegt.
- Um ein Abrutschen des Fußes an der Vorderkante der Stufe verhindern zu können werden Stufengleitschutzprofile eingesetzt. Dabei handelt es sich um Profile, die aufgrund ihrer Materialeigenschaften oder ihrer Oberflächenausführung dazu geeignet sind den Reibungswiederstand zu erhöhen. Bei Natursteintreppenstufen kann dieses schon allein durch aufrauhen der Stufenvorderkante geschehen. In eine Nut eingearbeitete Hartgummilippen können sowohl bei Steinstufen als auch bei Holzstufen verwendet werden. Bei Betonstufen und Betonwerksteinstufen kommen dagegen eher einbetonierte Metallschienen mit geriffelter oder anderweitig angerauhter Oberfläche sowie Metallprofile mit eingelegten austauschbaren Hartgummiprofilen infrage, weil die Betonkannte meist nicht die ausreichende Festigkeit für eingenutete Profile oder für das aufrauhen besitzt. Für den nachträglichen Einbau kommen Aufgeschraubte oder aufgeklebte Profile aus Metall oder Kunststoff in Frage, wobei bei den Metallprofilen oft auch wieder Einlegestreifen aus rutschhemmenden Materialien zum Einsatz kommen. Auch für Treppenbeläge aus Linoleum Kunststoff, Teppichboden oder Laminat gibt es Stufengleitschutzprofile die geeignete Anschlusskanten für die jeweiligen Beläge haben.
3.3 Das Podest
Das Podest, auch Treppenabsatz oder Kurz Absatz genannt, unterbricht lange Treppenläufe oder ermöglicht eine Richtungsänderung des Treppenlaufes ohne gewendelte Stufen zu verwenden.
- Längere Treppenläufe sollten nach längstens 18 Stufen durch ein mindestens 90 cm langes Zwischenpodest unterbrochen werden, um ein bequemes begehen zu ermöglichen. Bei Verschnaufpausen auf Treppenstufen zu stehen ist unbequem, gefährlich und daher dem Treppensteiger nicht zuzumuten. Ein Sturz auf einer Treppe wird durch das Zwischenpodest unterbrochen und vermindert dadurch die Verletzungsgefahr. Monumentaltreppen, Kulttreppen und Überbreite Treppen sind und werden oft auch mit weniger, schmäleren oder auch ohne Zwischenpodeste errichtet.
- Die Podestlänge sollte sich nach der durchschnittlichen Schrittlänge von ca. 65 cm richten. Dabei sollte auch die Schrittfolge (rechter Fuß, linker Fuß, usw.) auf den Treppenläufen insoweit berücksichtigt werden als das auf eine ungerade Stufenzahl eine gerade Schrittzahl auf dem Podest folgen sollte. Bei Nichteinhaltung würde sich ein "Hinkgefühl" im weiteren Treppenverlauf einstellen wenn nach einem Podest immer wieder der selbe Fuss die erste Stufe betritt. Dabei sollte die Podestlänge mindestens der nutzbaren Treppenbreite entsprechen. Insbesonders bei kleineren Treppen richtet sich die Podestlänge bei richtungswechselnden Treppenläufen nach dem Platzbedarf zum Transport sperriger Güter.
- Die Podestberechnung erfolgt nach der Schrittmaßformel P=a+n65 cm [Podestlänge = Auftritt (letzte Stufe) + Anzahl Schritte x 65 cm]
- Das Viertelpodest ermöglicht eine Richtungsänderung des Treppenlaufes um 90 °. Die Größe des Viertelpodestes entspricht weitgehend den Stufenbreiten sofern nicht auch noch Transportmöglichkeiten zu berücksichtigen sind.
- Das Halbpodest ermöglicht eine Richtungsänderung des Treppenlaufes um 180 °. Die Tiefe des Podestes entspricht weitgehend einer Stufenbreite sofern nicht auch noch Transportmöglichkeiten zu berücksichtigen sind.
3.4 Handlauf und Geländer
3.5 Wangen und Holme
3.6 Der Treppensockel
Am Anschluss der Stufen und Setzstufen an die Wand befindet sich der Treppensockel. Er wird heute meist in dem selben Material ausgeführt wie der Treppenbelag. Es kommen die zwei Ausführungsarten Sockelleiste und Bischofsmütze bei Treppensockeln vor.
Bei der Sockelleiste (a) handelt es sich um eine ca. 5-8 cm hohe dünne Leiste die dem Stufenverlauf folgt. Auf den Podesten und Wandwangen sind dies dem Material entsprechend entweder lange Leisten aus Holz, Linoleum, Kunststoffbodenbelag oder lange Kunststoffleisten mit eingelegtem Bodenbelag wie beispielsweise Teppichboden. Bei Steintreppen und auch bei Betontreppen mit Bodenbelägen werden an den Stufen dann kurze Stufensockelleisten und Setzstufensockelleisten dem Stufenverlauf folgend angebracht wobei bei Stufenüberständen dieser auszusparen ist.
Anstelle der Sockelleiste kommen insbesonders bei Steintreppen auch wegen ihrer Form sogenannte Bischofsmützen (b) zum Einsatz. Die Oberkannte dieser Bischofsmützen hat die Neigung der Treppe während die Kante von Stufen und Setzstufen und der Wand die beiden anderen längeren Kanten der Bischofsmütze ergeben.
3.7 Teile des Treppenhauses
- Treppenhausbeleuchtung
- Treppenhauswand
- Da sich Die Zwischenpodeste von Treppen oft an der Außenwandseite befinden und somit auch an dieser Stelle die Treppenhausfenster sind, ist die Höhe von Brüstung und Sturz oft anderst als bei den übrigen Geschoßfenstern. Hierdurch ergibt sich häufig eine vertikale Gliederung der Fassade. Bei Treppenhausfenstern von Wendeltreppen ist häufig eine schräger Sturz und eine schräge Brüstung zu finden. Treppenhausfenster lassen sich häufig auch nur mit Vierkantschlüsseln öffnen um unbefugtes Offenstehenlassen der Fenster zu verhindern. Dies dient dem Einbruchschutz, dem Schutz von Kindern und dem Brandschutz. Weil sich im Brandfall durch die Kaminwirkung des Treppenhauses der der Rauch oben unter der Decke sammeln würde muß sich das oberste Fenster gegebenenfals durch die Feuerwehr vom Eingang aus öffnen lassen um eine Entrauchung des Treppenhauses zu ermöglichen. Entsprechende Vorschriften sind in den jeweiligen Landesbauvorschriften zu finden.
- Die Decke des Treppenhauses, genau genommen die oberste Horizontale Decke, aber nicht die Untersicht der Podeste, wird Treppenspiegel genannt. Dieser Begriff lehnt sich an den Begriff Deckenspiegel an.
4 Begriffe rund um die Treppe
Das Besteckmaß, ein Begriff aus dem Holztreppenbau, gibt an wieviel vom Tragenden Holzquerschnitt Wange nach dem einstemmen einer Stufe bei eingestemmten und eingeschobenen Treppen noch übrig bleibt. Es gibt vier Besteckmaße siehe Bild 1b.
- Das obere senkrechte Besteckmaß siehe a
- Das obere winkelrechte Besteckmaß siehe b
- Das untere senkrechte Besteckmaß siehe c
- Das untere winkelrechte Besteckmaß siehe d
5 Treppenrekorde
- Am heiligen Berg Tai Shan in der chinesischen Provinz Shandong befindet sich die höchste Treppe Chinas. Bei ca. 6000 Stufen ist sie 1.540 m hoch.
- Neben der Niesenbahn, der längsten Standseilbahn Europas, befindet sich eine Wartungstreppe. Mit 11.674 Stufen ist sie die längste und mit einem Höhenunterschied von 1.643 m ist sie die höchste Treppe der Welt. Auf ihr findet einmal jährlich ein öffentlich zugängliches Treppensteigen statt.
- Zwischen dem Messegelände in Hanover und dem Expoareal befindet sich die breiteste Treppe der Welt.
- Im Kraftwerk Mår (Norwegen) in der Nähe der Stadt Rjukan befindet sich die längste Holztreppe der Welt mit insgesammt 3.975 Stufen.
- Die längste Treppe Österreichs befindet sich in Partenen im Montafon. Sie verläuft entlang der Vermuntbahn und wird wegen ihrer fast 4.000 Stufen „Europatreppe 4000“ bezeichnet. Die genaue Anzahl der Stufen beträgt laut Markierung am Ende der Treppe 3.609. Nach eigenen Angaben ist es die „längste gerade Treppe Europas“.
- Zwischen dem Schlösschen Hoflößnitz und dem Aussichtspunkt „Spitzhaus“ in Dresden befindet sich die sogenannte Himmelsleiter, eine im barocken Baustil errichtete Treppe. Mit ihren über 365 Stufen ist sie die längste Treppe Sachsens.
- Die mit ihren 536 Stufen die längste Treppe Nordrhein-Westfalens befindet sich im rechten Turm des Kölner Doms.
- Die längste Treppe der Welt in einem Gebäude ist im CN Tower in Toronto zu finden. Sie führt mit ihren 2.570 Stufen zur bis zum Jahr 2008 höchsten öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform der Welt.
6 Berühmte Treppen
- In Deutschland sind dies unter anderem die barocke Treppe von Balthasar Neumann welche vom weltgrößten zusammenhängenden Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo überdeckt wird. Dieses Treppenhaus hat die gigantischen Außmaße von 31 x 19 m. Sie ist Teil des Weltkulturerbes Würzburger Residenz.
- Auch München hat mit der Kaisertreppe die zum Kaisersaal in der Münchner Residenz führt, ein Beispiel einer typischen barocken Prunktreppe.
- Auf der Insel Rügen am Kap Arkona führt die Königstreppe mit 230 Stufen die Steilküste hinunter und überwindet dabei eine Höhe von 42 m.
- In Östereich wäre hier die Strudlhofstiege in Wien zu erwähnen, welche durch den gleichnamigen Roman von Heimito von Doderer bekannt wurde.
- Als herausragendes Werk Italienischer Treppenbaukunst gilt die Spanische Treppe in Rom. Die Treppe, welche eigentlich Scalinata di Trinità dei Monti heist, ist ein sehr beliebter Treffpunkt in Rom. Alljährlich findet auf Ihr, als großes gesellschaftliches Ereignis, die AltaRoma statt. Höhepunkt und Abschluss dieser wichtigsten Modenschau in Italien ist die traditionelle Gala „Donna sotto le stelle“, Frau unter den Sternen. Durch ihren Bekanntheitsgrad ist sie auch als Filmkulisse sehr beliebt.
- Die „La Scala“ in Caltagirone auf Sizilien ist wegen ihrer reich mit bunten Majoliken dekorierten Setzstufen bekannt. Es ist eine Monumentaltreppe die mit 142 Stufen zum Dom S. Giuliano führt.
- Die Cordonata, der Zugang zum Kapitolsplatz, ist eine Treppenrampe welche von Michelangelo entworfen wurde.
- Die Scala Santa, was die heilige Treppe bedeutet befindet sich in der Kirche Salvatore della Scala Santa. Die Treppe führt innerhalb der Kirche, die zum Lateranskomplex in Rom gehört, zur Kapelle Sancta Sanctorum. Im Jahre 326 wurde diese Treppe von Jerusalem nach Rom gebracht. Diese Treppe ist eine Reliquie in Rom weil auf ihr angeblich Jesus im Palast des Pontius Pilatus zu seiner Verhandlung hinaufgestiegen sein soll.
- In Lüttich in Belgien führt die Monumentaltreppe Montagne de Bueren mit ihren über 373 Stufen von der historischen Altstadt bis hinauf zur Zitadelle Buerenberg.
- In Odessa in der Ukraine befindet sich die 142 m lange Potemkinsche Treppe, welche durch den Film „Panzerkreuzer Potemkin“ von Sergei Eisenstein weltberühmt wurde.
7 Triviales und Kurioses rund um die Treppe
Harry Houdini der bekannte Entfesselungskünstler soll zu einem glücklich verlaufenen Treppensturz des kleinen Keaton gesagt haben „That's quite a buster the baby took“ (Das war ein ganz schöner Sturz, den das Baby da hingelegt hat). Das war der Anlass dass ihm seine Eltern den Namen Buster Keaton gaben. In seinem späteren Leben als Stummfilmstar Buster Keaton feierte er mit derartigen Tollpatschigkeiten große Erfolge.
Am 15. Juli 1997 wurde Gianni Versace vor seiner Villa in Miami auf der Treppe ermordet.
Kleine Hunde werden in Süddeutschland und Österreich auch als Stiegengeländer-Mischung (Treppengeländer-Mischung) bezeichnet. Die Anspielung auf das „Treppengeländer“ soll andeuten, dass dieser Hund nicht den Zuchtbedingungen von traditionellen Hundezüchtervereinigungen entspricht.
8 Siehe auch
9 Weblinks
- Ortsmarke (9) Stiege ohne Knick - FAZ
- http://www.treppensicherheit.de
- http://www.scalalogie.de/ - Arbeitsstelle für Treppenforschung
- http://www.baunetz.de/infoline/treppen/index.htm/ - Treppeninformationen von BauNetz Infoline
- http://www.treppen.info - Informationen und Artikel über Treppen
- https://www.daslicht24.de/Raeume/Eingang-Flur-Treppenhaus/ - Treppenhausbeleuchtung
10 Andere Lexika
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