Staffel (Militär)

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Als Staffel (englisch squadron) wird im Militär eine bestimmte Personengruppe innerhalb einer Teileinheit bezeichnet, die organisatorisch bzw. für einen oder mehrere Einsätze zusammengestellt wird. Dabei ist die Ausrüstung der Personen in der Regel gleich. Bekannt ist zum Beispiel die Fliegerstaffel.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Deutsche Bundeswehr

1.1 Staffel (Einheit)

Eine Einheit der deutschen Bundeswehr, die als Staffel bezeichnet wird, entspricht heutzutage meist einer Kompanie oder Batterie. Ihr Führer ist Inhaber der Disziplinarbefugnis.

1.1.1 Fliegende Verbände

Taktisches Zeichen einer Instandsetzungsstaffel

In fliegenden Verbänden von Luftwaffe und Heer (und auch in nicht- oder paramilitärischen Institutionen wie der Bundespolizei) wird in der Regel die Bezeichnung Staffel für Einheiten in Kompaniegröße verwendet. Mehrere – in der Regel zwei – fliegende Staffeln bilden bei der Luftwaffe mit der Flugbetriebsstaffel die Fliegende Gruppe innerhalb eines Geschwaders. Bei den Heeresfliegern bilden zwei Staffeln eine Fliegende Abteilung in einem Regiment. Den Führer einer Staffel bezeichnet man als Staffelchef oder Staffelkapitän. Eine fliegende Staffel und eine Flugbetriebsstaffel werden durch den Staffelkapitän geführt, der in der Regel ein Stabsoffizier ist.[1]

Auch im Bereich der Technik (Technische Gruppe/Luftfahrzeugtechnische Abteilung) wird die Bezeichnung Staffel genutzt, zum Beispiel die Wartungs- und Instandsetzungsstaffel.

1.1.2 Flugabwehrraketendienst

Wolf mit dem taktischen Zeichen einer (Patriot)-Kampfstaffel (2./FlaRakGrp 22)

Bei den Flugabwehrraketeneinheiten der Luftwaffe werden jeweils ein Feuerleitzug, ein Abschusszug und ein Wartungs- und Transportzug sowie ein Innendienstzug von einem Staffelchef im Dienstgrad Major geführt.

1.1.3 Objektschutz in der Luftwaffe

Auch im Objektschutz der Luftwaffe werden Einheiten als Staffeln bezeichnet. Sie werden von einem Major oder Hauptmann geführt. Infanteristische Staffeln unterscheiden sich von Infanteriekompanien des Heeres in Struktur und Stärke. Sie bestehen aus vier Zügen.

1.2 Staffel (Teileinheit)

Außerhalb fliegender Verbände ist eine Staffel eine Teileinheit, die etwa halb so groß ist wie eine Kompanie und mehrere Züge führen kann. Bei der Artillerietruppe setzt sich z. B. eine Batterie aus mehreren Gefechtsstaffeln zusammen. Staffeln gibt es auch in der Fernmeldetruppe, hier geht beispielsweise eine gemischte Kompanie aus drei Weitverkehrs- und einem Funkzug in der Einsatzgliederung zu drei gemischten Staffeln auf. Dabei werden aus Teileinheiten (Zügen) neue Teileinheiten (Staffeln). In den Heereslogistiktruppen bestehen in den Versorgungskompanien Instandsetzungs- und einer Nachschubstaffeln.

Das Größenordnungszeichen einer Staffel als Teileinheit in taktischen Zeichen sind vier waagerecht angeordnete Punkte.

2 DDR

In den Luftstreitkräften der NVA wurde eine fliegende Staffel durch einen Piloten (Flugzeugführer genannt) im Dienstgrad bis Oberstleutnant bzw. Fregattenkapitän und mit der Funktionsbezeichnung Staffelkommandeur geführt.

Die selbständige Staffel verfügte über bis zu 24 Luftfahrzeuge und war dem selbständigen Verband/ Bataillon vergleichbar.

Die Staffel im fliegenden Geschwader hingegen verfügte über bis zu 12 Luftfahrzeuge und orientierte sich an der taktischen Zuordnung von Flugzeugen in:

  • Kette (Kettenkommandeur, mit je vier Flugzeugen) und/oder
    • Paar (Führender und Geführter, mit je zwei Flugzeugen).

3 Wehrmacht

3.1 Generalstab

Die beiden Stabsorganisationen OKW und OKH unterhielten am jeweiligen Standort des Führerhauptquartiers eine (mobile) Feldstaffel, der am jeweiligen Hauptsitz verbliebene Teil wurde Heimatstaffel genannt.

3.2 Luftwaffe

Eine Flugzeugstaffel der deutschen Luftwaffe bestand aus neun bis zwölf Flugzeugen und gliederte sich in drei Schwärme mit je vier Flugzeugen (bei Jagdverbänden) oder in vier Ketten mit je drei Flugzeugen (Kampffliegerverbände).

Flugformationen der Staffel im Zweiten Weltkrieg waren der Staffelkeil, der Staffelwinkel und die Staffelkolonne.[2]

3.3 Heer

Im Heer wurden mit Staffel unterschiedlich große Teileinheiten unterhalb der Größe einer Kompanie/Batterie bezeichnet. Oft wurde dieser Begriff für Versorgungskräfte benutzt.

Beispiele:

  • Verbände in Bataillons-/Abteilungsstärke verfügten beim Stab oft über eine Nachrichtenstaffel, in etwa in der Stärke eines halben Zuges, die von einem Unteroffizier geführt wurde.[3] Sie entstanden durch Verringerung der früheren Nachrichtenzüge, die von Offizieren geführt wurden.
  • Motorisierte Bataillone verfügten beim Stab oft über eine Instandsetzungsstaffel, meist in Zugstärke, geführt durch den Bataillons-Ingenieur.
  • In den Gebirgsjägerzügen wurden die Tragtiere, Zugpferde mit Pferdekarren und die jeweiligen Tierführer zu Zugstaffeln zusammengefasst, die von einem extra dazu bestimmten Unteroffizier geführt wurden.
  • In den Versorgungskompanien motorisierter Bataillone existierten u. a.:
    • Munitionsstaffeln, bis zu vier Gruppen stark, geführt durch den Feuerwerker-Oberfeldwebel;
    • Betriebsstoffstaffeln, bis zu zwei Gruppen stark, geführt durch den Betriebsstoff-Unteroffizier;
    • Sanitätsstaffeln, zur Einrichtung des Verbandplatzes, geführt durch den Hilfsarzt, den zweiten Arzt neben dem Bataillons-Arzt;
    • Verwaltungsstaffeln, geführt durch den Zahlmeister.

4 Schweiz

5 USA und Großbritannien

Üblich sind heute 12 bis 24 Flugzeuge, die in drei oder vier Teilgruppen fliegen. Die britische Royal Air Force gestaltete die Flugzeugzahl in ihren Staffeln im Zweiten Weltkrieg sehr flexibel; bei den US-Luftstreitkräften konnte eine Staffel zwischen etwa 5 und über 20 Flugzeugen haben.

6 Weblinks

7 Vergleich zu Wikipedia



8 Einzelnachweise

  1. * Aufklärungsgeschwader 52 Chronik. 1. Aufl., Clausen und Bosse Leck 1993, S. 62
  2.  Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 25f.
  3. Alex Buchner: Das Handbuch der deutschen Infanterie 1939–1945, Dörfler Zeitgeschichte Verlag, ISBN 3-89555-041-8, S. 29, 57

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway