Notenschrift
Die Notenschrift (auch Notation genannt) ist die Darstellung von musikalischen Werken mittels Zeichen auf dem Papier, dem Bildschirm oder einem anderen Medium. Die moderne Notenschrift besteht aus festgelegten einzelnen Zeichen, den Musiknoten, die Informationen über Tonhöhe und Tondauer enthalten. Zusätzlich gibt es Zeichen für die Dynamik (Lautstärke, Betonung), Pausen, das Tempo und den Takt bzw. Rhythmus. Die Notenschrift wird von links nach rechts gelesen. Die einzelnen Noten zeigen manchmal auch für bestimmte Instrumente als Hilfe den Fingersatz oder Handgriff.
Die erste Notation stammt aus Griechenland und entstand laut unterschiedlichen Quellen bereits im 7. Jahrhundert v. Chr.
Inhaltsverzeichnis
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1 Prinzip
Die grafischen Elemente der Notenschrift sind heutzutage zunächst die fünf horizontalen Linien.
Liegt ein Ton über oder unter den Grundlinien werden diese mit einer Hilfslinie markiert.
Diese Linien sind ein wichtiger Teil des Notensystems. Vor den Noten, die die eigentliche Musik überliefern, steht am Beginn eines Notensystems meist der Notenschlüssel, der manchmal auch erkennen lässt, für welche Instrumente die Musik geschrieben wurde, entsprechende Kurzbezeichnungen für das jeweilige Musikinstrument dort zu finden sind.
2 Schriftzeichen der Musik
Die verschiedenen Töne werden durch Notenwerte auf oder zwischen den Linien dargestellt, sie geben die Tonhöhen durch ihre vertikale Position an. Die Tonhöhe lässt sich daran ablesen, auf welcher Linie oder in welchem Zwischenraum eine Note steht. Je weiter unten, desto tiefer klingt der Ton. Liegt ein Ton über oder unter den Grundlinien werde diese mit einer Hilfslinie markiert.
Die Noten setzen sich aus den Elementen Kopf (leer oder schwarz), Hals (mit oder ohne) und Fähnchen am Hals (mit oder ohne) zusammen. Diese drei Elemente geben die jeweilige Dauer eines Tones an:
- die ganze Note: leerer Notenkopf ohne Notenhals;
- die halbe Note: leerer Notenkopf mit Notenhals;
- die Viertelnote: schwarzer Notenkopf mit Hals.
- die Achtelnote: schwarzer Kopf mit einem Fähnchen oder Balken am Notenhals;
- die Sechzehntelnote: schwarzer Kopf mit zwei Fähnchen oder Balken am Notenhals;
- die Zweiunddreißigstelnote: schwarzer Kopf mit drei Fähnchen oder Balken am Notenhals.
Wenn mehrere Notenwerte, die kürzer als Viertel-Noten sind, also Achtel, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel usw., hintereinander im Notentext vorkommen, werden diese anstatt mit Fähnchen oft mit Balken notiert.
2.1 Vorzeichen
Ein # erhöht die Note um einen halben Ton, sprachlich hängt man an den Namen ein -is an. Aus C wird Cis, aus F ein Fis und so weiter. Ein b erniedrigt die Note um einen halben Ton, sprachlich hängt man dann dem Namen ein -es an. Aus C wird Ces, aus D wird Des.
Hierbei gibt es Ausnahmen: aus der Note A wird As, aus der Note E wird Es und aus der Note H wird dann ein B.
Die Vorzeichen können am Anfang des Musikstückes direkt nach dem Notenschlüssel stehen, werden als Generalvorzeichen bezeichnet und gelten dann für das gesamte Stück. Damit wird die Tonart des Musikstücks festgelegt
Es ist jedoch auch möglich, sie für einzelne Noten in einem Takt anzugeben (siehe Bild), dann gelten sie nur für diesen einen Takt. Eine Vorzeichen kann auch innerhalb eines Taktes wieder aufgehoben werden. Dann steht vor der nächsten Note in dieser Höhe ein Auflösungszeichen ♮.
2.2 Triole
Eine Triole ist eine Gruppe von drei Tönen, welche aber nur den Zeitwert von zwei ihrer Gattung hat. Beispiel: Viertel Triole wie im Bild enspricht der Spielzeit von zwei Viertelnoten oder einer halben Note. Analog zur Triole gibt es noch die allerdings seltener auftretenden Quintolen, Sextolen, Septolen, usw. für 5, 6, 7, usw. Notenwerte in der Spielzeit von zwei Noten. Bei diesen steht anstatt der 3 der Triole dann die entsprechende Zahl (5, 6, 7, usw.) in der Klammer über der Note. Duolen und Quartolen bezeichnen Komplexe, bei denen in einer Spielzeit anstatt drei Noten zwei oder vier Noten gespielt werden.
2.3 Pausen
Analog zu den Notenwerten gibt es die entsprechenden Pausenwerte von jeweils gleicher Länge: ganze Pause, halbe Pause, Viertelpause usw.
Die ganze Pause wird an an der vierten Systemlinie (von unten) geschrieben, während die halbe Pause auf der dritten Linie steht.
2.4 Punktierung
Wird rechts neben einem Noten- oder Pausenwert ein Punkt hinzugefügt, so verlängert sich der Wert um die Hälfte beziehungsweise um eine Länge des nächstkleineren Notenwertes. (Beispiel: eine punktierte halbe Note dauert so lang wie eine halbe Note und eine Viertelnote oder drei Viertelnoten; eine punktierte Viertelnote so lange wie drei Achtelnoten). Es gibt auch die seltener auftretende doppelte Punktierung. (Beispiel: eine doppelt punktierte halbe Note dauert so lang wie eine halbe Note und eine Viertelnote und eine Achtelnote; eine doppelt punktierte Viertelnote so lange wie drei Achtelnoten und eine 16tel Note).
2.5 Legatobogen
Der Begriff stammt von dem lateinischen Wort ligatura - Band. Als Haltebogen notiert man die graphische Bindung von zwei Noten gleicher Tonhöhe, so dass diese wie ein einziger Ton klingen. Sollen Töne unterschiedlicher Tonhöhen verbunden werden wir er als Bindebogen bezeichnet.
3 Notensystem
Wegen des unterschiedlichen Tonumfangs der Instrumente haben sich verschiedene Notensysteme entwickelt.
Jeder musikalische Ton trägt einen eigenen Namen. Diese Namen sind dem lateinischen Alphabet entnommen. Im Gegensatz zu diesem besteht das musikalische Alphabet zunächst nur aus den 7 Buchstaben c - d - e ^ f - g - a - h.[1] Zur Tonhöhenangabe werden diese Stammtöne ihrer Reihenfolge nach auf Linien und Zwischenräume des Notensystems verteilt. An dem folgenden Beispiel kann man die Lage auf einer Klaviertastatur und die dazugehörigen Noten ersehen.
Der Buchstabe b wird auch für den halben Ton zwischen a und h verwendet. Durchgesetzt haben sich die zwei Notenschlüssel für hohe und tiefe Töne, die beide beim Klavier verwendet werden.
Die Oktavierungen werden öfter in der klassischen Notation verwendet und durch eine kleine, kursive 8 oder das Symbol 8va (= ottava, ital. für Oktave) angezeigt. Befinden diese Zeichen oberhalb der Notenlinien bzw. des Notenschlüssels, zeigen sie eine Versetzung um eine Oktave nach oben, oder wenn unterhalb notiert nach unten an.
Bestimmte Schlagzeuginstrumente brauchen in der Regel keinen Notenschlüssel zur Festlegung der Tonhöhe. Am Zeilenanfang der fünf Grundlinien steht stattdessen das abgebildete Sonderzeichen. Allerdings gibt es auch hier Regeln für die einzelnen Instrumente, so dass z.B. eine tieftönende Trommel mit einer entsprechenden Note im unteren Bereich signalisiert wird. Für Hi-Hat (Becken) wird oft das Zeichen x verwendet.[2]
Für die Lautstärke und Dynamik gibt es besondere Bezeichnungen, die manchmal auch abgekürzt werden. So steht das p für piano (leise) und das f für forte (laut), eine Zunahme der Lautstärke wird mit dem Zeichen <, eine Abnahme mit > signalisiert.
Diese Liste führt Bezeichnungen und deren Kurzbezeichnungen der abendländischen Musiknotation auf
Zeitbezeichnungen (Tempi): Largo |
Adagio |
Andante |
Allegro |
Vivace |
Presto
Lautstärke:
Pianissimo (p) |
Piano (p) |
Mezzoforte (mf) |
Forte (f) |
Fortissimo (ff)
Verzierung (Mordent):
Triller |
Tremolo |
crescendo |
diminuendo |
Arpeggio
3.1 Noten und Takt
Noten lassen sich in achtel, viertel, halbe, ganze Noten teilen und je größer die Zahl wird, desto kürzer wird die Note. Mathematisch gesehen kann hier Bruchrechnung angewendet werden, wobei sich die Nenner auf Zweierpotenzen (Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, etc.) beschränken. Bei Triolen und anderen Unterteilungen gilt dies allerdings nicht.
Ein viertel Ton ist also ein viertel vom Ganzen, jedoch einzeln angeschlagen. Zählt in einem Musikstück die ganze Note vier Schläge, ist es möglich, dass sich ein 4/4 Takt aus vier einzelnen und einer ganzen Note aufbaut, wobei die einzelne ganze Note dann so lange gehalten wird, dass man leise bis vier zählen (1,2,3,4) kann und die Viertelnote (x x x x ) einzeln angeschlagen wird, z. B. : x x x x / 1 2 3 4.
Im Fall eines 4/4-Taktes dauert jeder Takt so lang wie vier Viertelnoten.
4/4-Takt | 1 | 2 | 3 | 4 | ||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Vier Viertel | Ap- | fel- | stru- | del |
3.1.1 Auftakt
Manchmal beginnt eine Melodie mit einer Betonung, die jedoch keinen vollständigen Takt ergibt. Dann notiert man einen sogenannten Auftakt, der mit dem letzten Takt des Stückes zusammen wieder einen vollständigen Takt ergibt. Im gezeigten Beispiel des ¾ Taktes wird der Auftakt ist mit einer Viertelnote notiert und endet am Stückende mit einer halben Note, was zusammen wieder den vollen ¾ Takt ergibt.
3.1.2 Taktwechsel
In der klassischen Musik erfolgt ein Taktwechsel nur nach einem längeren Abschnitt und ist auch oft mit dem Wechsel der Tonart verbunden. Einen solchen Abschnitt bezeichnet man als Satz (Musik). Mehrere Sätze bilden dann die Komposition
3.2 Wiederholungszeichen
Wenn in einem Musikstück ein Abschnitte wiederholt werden soll, wird diese Wiederholung meist nicht noch einmal in Noten geschrieben, sondern mit besonderen Kürzeln am Ende des Abschnitts versehen. Als Wiederholungszeichen wird am Ende der fünf Linien ein dicker Schluss-Strich oder Doppelstrich mit zwei Punkten (Doppelpunkt) davor gesetzt. Damit klar ist, ab wann die Wiederholung erfolgen soll, wird der Abschnitts, der wiederholt werden, am Anfang durch das umgekehrte Zeichen, also ein Schluss-Strich gefolgt von einem Doppelpunkt, eingeleitet.
3.2.1 Erstes Beispiel
Der Spielablauf ist nun wie folgt, die Noten der Takte werden in dieser Reihenfolge gespielt: A B C D [A B C D] E F G H (Ende)
3.2.2 Zweites Beispiel
Wird der Abschnitt eingegrenzt, wie in dem Beispiel 2 gezeigt, ergibt sich der Spielablauf wie folgt, die Noten der Takte werden in dieser Reihenfolge gespielt: A B C D [C D] E F G H (Ende)
3.2.3 Drittes Beispiel
Es kommt häufig vor, dass bei einer Wiederholung der letzte Takt oder die letzten Takte vom Original abweichen. In diesem Falle werden sogenannte Kästen oder auch als Häuser bezeichnet verwendet.
Bei dem rechts dargestellten Beispiel 3 wird der Kasten 1. zuerst gespielt und bei der Wiederholung dann der Kasten 2. Die Taktfolge ist: A B [C D erster Kasten] [A B Wiederholung] [E F zweiter Kasten] und G H (Ende). Ein Anwendung der Kästen kann man hier bei diesem Notenblatt sehen.
3.2.4 Besonderheiten
Aus der klassischen Musik stammen noch einige Wiederholungsangaben, wie Da Capo, geschrieben als D.C. al Fine was bedeutet = vom Kopf, Anfang an, es wird alles wiederholt. Ein weitere Angabe ist Dal Segno = vom Zeichen an. Wenn unter dem letzten Takt die Anweisung D.S. steht beginnt die Wiederholung an einem zuvor gesetzten Zeichen. Als Markierung wird verwendet.
3.3 Gruppenklammer
Eine Klavier- oder Orgelpartitur unterscheidet sich in einigen Einzelheiten von einer solchen für zwei Soloinstrumente. Da es sich aber um ein einziges Instrument handelt, dass von nur einem Spieler gespielt wird, werden die Taktstriche zwischen den Notensystemen manchmal durchgezogen. Die so zusammengehörigen Notensysteme bezeichnet man als "gruppiert".Dementsprechend werde die Notenzeilen mit der geschweiften Gruppenklammer versehen.
Gelegentlich wird auch der französische Begriff Akkolade (eckige Klammer) für die Gesamtheit gleichzeitig erklingender Systeme verwendet, diese Klammer wird verwendet um mehrer Instrumentengruppen einer Partitur zu verbinden. Die eckige Klammer wird zum Beispiel bei Streicher-, Blechbläser-, Holzbläser- und Schlagwerkgruppe angewendet.Weiters Beispiel zu Gruppenklammer, siehe Wade in the Water.
4 Urheberrecht
Unter bestimmten Voraussetzungen unterliegen die Noten dem Urheberrecht. Dies gilt z.B. für gedruckte Noten und vor allem für Werke der Gegenwart.
5 Siehe auch
6 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Das Zeichen ^ bedeutet, dass der Tonhöhenunterschied hier geringer ist
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Schlagzeug#Notation
7 Weblinks
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