Marcel Loránd
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😃 Profil: Loránd, Marcel | ||
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Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 1912 | |
Geburtsort | Orosháza | |
Sterbedatum | 14. Januar 1988 | |
Sterbeort | Straßburg |
Inhaltsverzeichnis
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1 Vita und Werk
- Er wurde als Marton Gedeon Loránt geboren. Wann und warum er sich später in Marcel Loránd umbenannte ist nicht bekannt.
- Ab 1930 besuchte er die Musikakademie in Budapest, wo u.a. Béla Bartók und Zoltan Kodaly seine Lehrer waren. Seine erste Kantorenstelle hatte er in Kiskunfélegyháza im Südosten Ungarns. Lorand wirkte daneben auch als weltlicher Musiker und Dirigent. 1947 wurde er Oberkantor in Pécs, und 1956 Kantor in der Budapester Synagoge an der Hegedüs-Gyula-Straße. Später wechselte er an die Große Synagoge in der Dohany-Straße, die mit 3.000 Sitzplätzen die größte Synagoge Europas ist. Hier pflegte er als einer von ganz wenigen noch nach dem Zweiten Weltkrieg die orgelbegleitete Synagogalmusik.
- Mit drei anderen Kantoren gründete er das Vokalquartett Asaph, das mehrere Schallplatten mit überwiegend jüdisch-religiösem Repertoire einspielte. Es war das erste Ensemble, das nach dem Holocaust wieder synagogale Musik aufführte. Mit Sandor Kovacs und Gabor Karpati bildete er dann das Trio Lorand.
- 1962 bildete er aus Mitgliedern verschiedener Budapester Synagogenchöre den Lewandowski-Chor, der unter seiner Leitung in Ungarn, der Tschecheslowakei und der DDR auftrat. Für einen Kantor aus dem sozialistischen Osteuropa existieren von Loránd ungewöhnlich viele Schallplattenaufnahmen. Die meisten Aufnahmen wurden beim staatlichen tschechischen Label Supraphon veröffentlicht.
- 1964 ging er nach Straßburg, wo er fast 20 Jahre lang Kantor an der neuerbauten Grande synagogue de la Paix war. Ob er aus politischen, religiösen, künstlerischen oder privaten Gründen nach Straßburg wechselte ist nicht bekannt.
- 1968 wurden einige der Chorgesänge der Straßburger Synagoge auf einer Schallplatte mit dem Titel Liturgie synagogale - Marcel Lorand et le choeur de la synagogue de Straßbourg veröffentlicht. Auf der Schallplatte sind auch drei Kompositionen von Marcel Lorand enthalten.
- Lorand hat auch einige Musikstücke komponiert, die aber nie in gedruckter Form veröffentlicht wurden. Im Jahr 1960 wurde seine Rhapsodie judeo-alsacienne für Männerchor und Sinfonieorechester aufgeführt.
- Marcel Lorand hat im Laufe seiner jahrzehntelange Berufstätigkeit viel synagogale Musik gesammelt. Im Jahr 1986 konnte die Universitätsbibliothek Augsburg die Musikaliensammlung von Lorand erwerben. Diese Sammlung besteht aus mehr als 100 Drucken vor allem synagogaler Musik und einem großen Bestand an handschriftlichem Notenmaterial, sowie einer Vielzahl von Einzelkompositionen meist eher geringen Umfangs und umfasst circa 600 Seiten. Sie bietet einen guten Überblick über die liturgisch-musikalische Praxis des aschkenasischen Ritus im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Von den fünf Notenbänden stehen drei für das Budapester und zwei für das Straßburger Synagogenrepertoire.
2 Links und Quellen
2.1 Weblinks
- Günther Grünstedel: Musik für die Synagoge - Die Sammlung Marcel Lorand der Universitätsbibliothek Augsburg, Universitätsbibliothek Augsburg, 2008
- Ulrich Hohoff: Neue Musik für die Synagoge 1840 – 1933 - Die Universitätsbibliothek Augsburg publiziert den Katalog der Sondersammlung Marcel Lorand
- Diskografie von Marcel Loránd auf www.discogs.com
- Musik für die Synagoge - Universitätsbibliothek Augsburg veröffentlicht Katalog der Sondersammlung Marcel Lorand
- Synagogale Musik: In jedem Gesang und in jedem Lied... auf www.hagalil.com
2.1.1 Audios
- Das Album Synagogue Chants von Marcel Lorand, Alexander Kovács und Jenö Kohn auf Youtube
- Aufnahmen von Marcel Lorand auf www.darkmp3.ru
2.2 Literatur
- Martha Stellmacher: Von Budapest nach Straßburg - Der Kantor Marcel Lorand (1912-1988); in Rebekka Denz und Dorothea M. Salzer (Hrsg.): 'Ein Gebet ohne Gesang ist wie ein Körper ohne Seele.' - Aspekte der synagogalen Musik, Pardes - Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., Heft 20, Universitätsverlag Potsdam, 2014, S. 33 bis 46
3 Andere Wikis
3.1 Einzelnachweise
4 Hinweis zur Verwendung
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