Karl May

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😃 Profil: May, Karl
Namen May, Karl Friedrich (vollständiger Name); May, Carl Friedrich
Beruf Schriftsteller
Persönliche Daten
25. Februar 1842
Ernstthal in Sachsen
30. März 1912
Radebeul


Karl May (* 1842 in Ernstthal; † 1912 in Radebeul bei Dresden) war einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Seine Abenteuerromane prägten ganze Generationen. Oft wurde ihm vorgeworfen, er habe die Länder, von denen seine Geschichten berichteten, nicht selbst besucht. Er verwendete meist Texte aus Lexika und Reiseberichten, zum Teil Zeitungsberichte oder auch mündliche Überlieferungen. Erst in den Jahren 1899 und 1900 unternahm er tatsächlich einige Reisen. Aus seinen Büchern ist vor allem die Gestalt des Winnetou bekannt. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland.[1]

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1 Rezeption

Karl May, Foto von 1907

Die Werke von Karl May waren bis in die 1960er Jahre eine beliebte Lektüre bei der Jugend in Deutschland. Viele Menschen bezogen ihr Bild von den Indianern oder dem Orient aus seinen Büchern. Auch einige Sprachbegriffe aus beiden Kulturkreisen, die May teilweise nicht ganz korrekt verwendete, fanden Eingang in die Umgangssprache. Die indianische Gruß- oder Bekräftigungsformel Howgh, das Anhobbeln der Pferde, die Verwendung von Manitu als Gottesname und die Anredeform Mesch’schurs sind dem sogenannten Wilden Westen zuzuordnen; die Rangbezeichnungen Efendi, Ağa, Bey, Pascha und Wesir sind durch seine Orientromane Allgemeingut geworden.

Der Autor wurde in neuster Zeit eher anhand der Filme und weniger anhand seiner Bücher beurteilt. Die Darstellung in den Filmen ist oft eine sehr freie Interpretation und unterscheidet sich sehr stark von seinen Texten. Ein Zeichen für den oberflächlichen Umgang mit dem Thema zeigt folgender - wenn auch vielleicht als Ironie gemeinter Kommentar in der Wikipedia: „Traf Kolumbus da auf die Rothäute die bei Karl May auf ihren Pferden die friedlichen Siedler überfallen?“[2] In der Literaturwissenschaft wird er meist verachtet: „Bei Lichte betrachtet“, meinte Helmut Schmiedt, „erschreibt und inszeniert sich hier ein Mensch, der aus jämmerlichen Verhältnissen stammt und dem im Leben zunächst vieles danebengegangen ist, eine Traumexistenz, mit der alles zum Besseren hin korrigiert wird.“[3] Für den Schriftsteller und Literaturkritiker Hans Wollschläger ist Karl May nicht so sehr als Jugendschriftsteller, sondern vielmehr erst in seinem Alterswerk interessant, so zum Beispiel in Ardistan und Dschinnistan, wo er schonungslos und virtuos mit seinen Feinden abrechne. In dieser symbolischen Spätphase habe Karl May die literarische Hochebene erreicht.[4]

Karl May bzw. sein Werk und seine Welt wurden vielseitig und in allen möglichen Medien rezipiert. Direkte Fortsetzer und Nachahmer stehen Seite an Seite mit Künstlern, in deren Werk sich eine Spur von Karl May finden lässt.[5] Die deutsche Wikipedia bezieht einen großen Teil ihrer Informationen zu den einzelnen Werken Karl Mays aus einem Wikiprojekt, das sich Karl-May-Wiki nennt. Es treten in seinen Werken viele Formulierungen auf, die aus heutiger Sicht als Rassismus zu bezeichnen sind, aber überwiegend auch die Sichtweise seiner Zeitgenossen darstellen. So werden Chinesen oder Mestizen von ihm teilweise positiv dargestellt, was den damaligen Klischees widerspricht.

2 Gesamtwerk

Es gibt verschiedene Ausgaben des Gesamtwerks von Karl May:

  • die Zürcher Ausgabe von 1992 umfasst 33 Bände[6] und folgt Karl May’s Gesammelte Reiseerzählungen, erschienen von 1892 bis 1910 im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld
  • der Karl-May-Verlag gab die 96 Bände umfassenden Gesammelten Werke heraus

Ein Beispiel für die Unterschiede ist Der blaurote Methusalem, ein Jugendroman, der erstmals 1888/89 in der Zeitschrift Der Gute Kamerad als Fortsetzungsreihe unter dem Titel Kong-Kheou, das Ehrenwort veröffentlicht wurde. Er trägt in der Bearbeitung des Karl-May-Verlages den Untertitel „Eine lustige Studentenfahrt nach China“ und wird im Werkverzeichnis seit 1914 als Band 40 geführt. In der Ausgabe von Franz Greno, Nördlingen 1988 ist es in den Werken Abteilung III, Band 2.[7] Die Zürcher Ausgabe von 1996 bezeichnet es als 1. Orientband. Als Orientzyklus werden dabei die bekannten Bände 1–6 bezeichnet, die folgende Titel tragen:

  1. Durch Wüste und Harem (1892, ab 1895 Durch die Wüste)
  2. Durchs wilde Kurdistan (1892)
  3. Von Bagdad nach Stambul (1892)
  4. In den Schluchten des Balkan (1892)
  5. Durch das Land der Skipetaren (1892)
  6. Der Schut (1892)

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