Kulturkreis
Als Kulturkreis wurde in der Völkerkunde ursprünglich ein geographisches Gebiet bezeichnet, dessen Bewohner eine gemeinsame Kultur entwickelten. Kulturelemente können dabei Haus und Siedlungsformen, Kleidung und weitere Traditionen sein. Der Begriff wurde 1898 von dem deutschen Völkerkundler Leo Frobenius geprägt.[1] Seit den 1960er Jahren wird diese Bezeichnung in der deutschsprachigen Ethnologie wegen späterer Interpretationen in der Kulturkreislehre meist abgelehnt.[2][3] Dagegen ist der Begriff Kulturraum weiterhin - auch international als cultural area - akzeptiert.
Allerdings gibt es kulturelle Zusammenhänge, die sich nicht auf ein bestimmtes, zusammenhängendes Siedlungsgebiet beschränken, wie zum Beispiel der westliche Kulturkreis; dieses Phänomen ist durch Migration entstanden. Die verschiedenen Kulturelemente können außer der Sprache auch Religion, gesellschaftlicher Zusammenhalt und ein gemeinsames Wertesystem sein.
1 Andere Lexika
- Der neue Brockhaus, 5. Auflage in fünf Bänden, Band 3, Seite 279, F. A. Brockhaus, Wiesbaden 1974
2 Einzelnachweise
- ↑ Leo Frobenius: Ursprung der afrikanischen Kulturen. Gebrüder Borntraeger, Berlin 1898.
- ↑ Ruth Kronsteiner: „Kulturkreis“ oder Rassismus – Sexismus im neuen Gewand? Zur Dekonstruktion „alter“ und „neuer“ Unterschiede. International Society of Pharmacovigilance (ISOP), 2005-05-20. Archiviert vom Original am 2011-12-09. Abgerufen am 24. Juli 2014. (PDF; 288 kB;, 14 Seiten; Vortrag auf einer ISOP-Veranstaltung) S. 2
- ↑ Martin Rössler: Deutschsprachige Ethnologie bis ca. 1960: Ein historischer Abriss. In: Kölner Arbeitspapiere zur Ethnologie. Nr. 1, Institut für Völkerkunde, Universität Köln, April 2007, S. 3–29, hier S. 14 (Downloadseite).
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