Hebräische Melodie (Komposition von Joseph Achron)
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Hebräische Melodie (op. 33) ist eine Komposition des jüdisch-litauischen Komponisten Joseph Achron aus dem Jahr 1911.
Inhaltsverzeichnis
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1 Details
Achron war am St. Petersburger Konservatorium in die Violinklasse des berühmten Pädagogen Leopold Auer gegangen, hatte Kompositionsunterricht bei Anatoli Ljadow genommen und begann sich dann mit jüdischer Volksmusik zu befassen.
Er war bereits 25 Jahre alt und ein angesehender Violinist als er im Jahr 1911 die Gesellschaft für jüdische Volksmusik in St. Petersburg kennenlernte.
Neben der Sammlung, Bearbeitung, Publikation und Aufführung jüdischer Folklore engagierte sich die Gesellschaft vor allem darin, junge Komponisten für neue "jüdische Werke" zu gewinnen. [1]
In seiner Autobiographie beschreibt Achron, wie er nach dem ersten Gespräch mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft, Isaja Knorosowky, spontan die Komposition Hebräische Melodie geschrieben habe. Danach entwarf er die Melodie, die auf Erinnerungen an Musik die er als Kind in der Warschauer Synagoge gehört hatte basiert innerhalb einer halben Stunde. [2]Das Werk ist für Klavier und Violine geschrieben und wurde von der Gesellschaft für jüdische Volksmusik in St. Petersburg verlegt.
Das dem Andenken seines Vaters gewidmete Werk erschien u.a. auch mit drei anderen Werken Achrons (Hebräisches Wiegenlied, Märchen und Scher) bei der "Juval" - Verlagsgesellschaft für jüdische Musik in Berlin.
Es war Joseph Achrons erste "jüdische" Komposition, und ist bis heute sein populärstes Werk.
Es wurde u.a. von berühmten Violinisten, wie z.B. Sascha Heifetz oder Itzhak Perlman eingespielt, und ist ein Klassiker der Violinliteratur.
Es gibt auch Transkriptionen des Werkes für Violine und Orchester.
2 Musik
Das Werk beginnt nach einer sechstaktigen Einleitung des Klaviers mit einer schmachtenden Melodie der Violine. Es dominieren Tonwiederholungen und Sekundschritte, sowie eine auffallende Pendelfigur in Quarten (siehe Notenbeispiel 1).
Ab Takt 22 wird die Melodie eine Oktave höher wiederholt. Ab Takt 39 werden 16-tel-Figurationen in die Melodie eingebaut.
Mit Takt 56 ff. wird das Tempo dann angezogen. In Violin- und Klavierstimme werden nun auch 16-tel-Triolen und 32-tel-Werte verwandt. Ab Takt 72 folgt dann eine virtuose Solokadenz der Violine.
Danach wird wieder das ruhige Tempo des Anfangs des Stückes aufgegriffen. Das Klavier übernimmt für vier Takte die melodische Führung. Nun greift die Violine die Anfangsmelodie, allerdings im weiteren Verlauf variierend umspielend, um zwei Oktaven höher versetzt auf.
Es folgen ein paar rasante Läufe und Triller der Violine, bevor das Werk ruhig ausklingt.
3 Links und Quellen
3.1 Siehe auch
3.2 Weblinks
3.2.1 Bilder / Fotos
3.2.2 Videos
- Das Werk auf Youtube
- Noch eine Version auf Youtube
- Eine Version auf www.swr.de
- Version für Violine und Orchester
3.3 Literatur
3.4 Einzelnachweise
- ↑ Beate Schröder-Nauenburg: Der Eintritt des Jüdischen in die Welt der Kunstmusik, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2007, S. 81 ff.
- ↑ Jascha Nemtsov: Enzyklopädisches Findbuch zum Archiv der "Neuen Jüdischen Schule", Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2008, S. 136
4 Andere Lexika
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