Greek Ethnicity Card

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Die Greek Ethnicity Card (griechisch Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας, deutsch Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit) ist ein Dokument der Hellenischen Republik im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen (Volkszugehöriger) ausweist und zugleich als Bestätigung dafür gilt, dass der Betreffende das Anrecht auf die griechische Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in Athen oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.[1][2]

Gesetzesauszug
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1 Entstehungsgeschichte

Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis; sie wird erst seit 2004 ausgegeben. Einerseits an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt Polen, da deren Volkszugehörige teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit[3] auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki am 14. Juni in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde Teil davon.

2 Zweck

Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora[4] Es gibt rund 5 Millionen[5] Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Griechen und ihre Nachfahren in der Diaspora besitzen meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in dem sie leben. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.

3 Beantragung

Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.

4 Nutzung

Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt.

5 Weblink

6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Greek Ethnicity Card) vermutlich nicht.




7 Belege

  1. Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004
  2. Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden
  3. No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)
  4. National Herald (Artikel)
  5. Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.

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