Geschlechtsgleichschaltung
Der Begriff Geschlechtsgleichschaltung (auch bekannt als Gender-Mainstreaming oder Genderismus) bezeichnet eine vorwiegend linke Ideologie, deren Ziel es ist, die völlige Gleichheit und somit die Auflösung der natürlichen Verschiedenheit der Geschlechter (siehe Sexualität) beim Menschen auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Die entsprechenden Theorien der Genderforschung sind nicht neu. Die Ärztin Mathilde von Kemnitz schrieb 1917 in ihrem Buch Das Weib und seine Bestimmung: „Die einen behaupten, die Geschlechter seien ursprünglich gleich, ihr Unterschied sei die Folge verschiedener Einflüsse.“[1] Otto Weininger schrieb 1903 das philosophische Werk Geschlecht und Charakter und entwickelte eine philosophisch-psychologische Theorie der Geschlechter, in deren Zentrum die Theorie der menschlichen Bisexualität steht. Oft wird der Fall John/Joan als „Beweis“ für die These der Wahlmöglichkeit des Geschlechts angeführt. Der Biologe Milton Diamond veröffentlichte 1997 gemeinsam mit dem Psychiater Keith Sigmundson einen Artikel in den Archives of Adolescent and Pediatric Medicine,[2] in denen sie dieses Experiment als gescheitert darstellten. 1975 schrieb Alice Schwarzer, dass „die Gebärfähigkeit auch der einzige Unterschied ist, der zwischen Mann und Frau bleibt. Alles andere ist künstlich aufgesetzt.“[3] Bekannt ist zum Beispiel die US-Amerikanerin Abbie Goldberg, die in diesem Bereich forscht. Teilweise wird auch das Argument eines dritten Geschlechts angeführt, um das Gegensatzpaar Mann und Frau aufzulösen. Kritiker sehen den Ursprung der Ideologie in der Frankfurter Schule.
1 Siehe auch
2 Einzelnachweise
- ↑ 1. Auflage 1917, hier zitiert nach der Ausgabe von 1936 auf Seite 115
- ↑ Milton Diamond, H. Keith Sigmundson: Sex Reassignment at Birth. A Long Term Review and Clinical Implications. In: Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine Band 151 (1997), Nr. 3, S. 289–304.
- ↑ Alice Schwarzer: Der kleine Unterschied und seine großen Folgen. Frauen über sich; Beginn einer Befreiung. 1. Auflage, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1975, ISBN 3-10-076301-7, S. 192 f.
3 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Geschlechtsgleichschaltung) vermutlich nicht.
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