Gaskammer

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Gaskammer (Begriffsklärung) aufgeführt.

In Gaskammern wurden während des Zweiten Weltkriegs unzählige Menschen unter der Herrschaft des Nationalsozialismus durch Vergasung ermordet. Die meisten von ihnen waren europäische Juden. Historiker befassen sich seitdem mit dem Problem, die Anzahl der Toten systematisch zu erfassen.[1] Dieses Problem wird oft als Argument zur Leugnung und Relativierung des Holocausts verwendet. Die Gaskammern waren zusammen mit den Konzentrationslagern ein wesentlicher Teil der industriellen Massenvernichtung von Menschen im Holocaust.

1 Chronologie

  • Adolf Hitler schrieb bereits in den 1920er Jahren in seinem Buch Mein Kampf davon, dass man die marxistischen Führer, die ja großenteils auch jüdischer Herkunft seien, mit Gas hätte umbringen sollen:

„In eben dem Maße aber, in dem im Laufe des Krieges der deutsche Arbeiter und deutsche Soldat wieder in die Hand der marxistischen Führer zurückkehrte, in eben dem Maße ging er dem Vaterland verloren. Hätte man zu Kriegsbeginn und während des Krieges einmal zwölf- oder fünfzehntausend dieser hebräischen Volksverderber so unter Giftgas gehalten, wie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter aus allen Schichten und Berufen es im Felde erdulden mußten, dann wäre das Millionenopfer der Front nicht vergeblich gewesen.“[2]

  • Anfangs des Krieges gab es auch andere Tötungsmethoden: Vor allem Erschießungen oder Tod durch Verhungern und Arbeits-Erschöpfung in den Konzentrationslagern.
  • Mit hoher Wahrscheinlichkeit kam dann Heinrich Himmler auf die Idee, die Tötungen (z.B. zwecks Einsparung von Gewehrmunition) mit sogenannten. Vergasungswagen durchzuführen. Die Auspuffgase mit dem giftigen Kohlenmonoxid wurden per Schlauch in den verschlossenen Wagen geleitet. Erste Versuche dazu fanden bereits 1939 statt, um psychisch Kranke auf diese Weise zu ermorden.[3]
  • Auch diese Methode war aber den Nazis noch zu wenig effizient. Auschwitz-Lagerkommandant Höss schlug letztlich vor, das Insektizid Zyklon B in seinen Lagern zu verwenden. Es erging daraufhin irgendwann der Befehl von unbekannter Seite (am ehesten wohl von Himmler), Auschwitz durch das Vernichtungslager Birkenau zu erweitern.
  • Am 31. Juli 1941 erging ein schriftlicher Befehl (Dokument ist erhalten geblieben) von Hermann Göring an Reinhard Heydrich, die "Endlösung der Judenfrage" an die Hand zu nehmen. Von wo Göring den Befehl entgegennahm, ist nicht durch Akten belegt. Im Nürnberger Prozess gab Auschwitz-Kommandant Höss zu Protokoll, dass Hitler im November 1941 die Endlösung befohlen habe. Das ist ein Widerspruch zum Göring-Brief, aber es kann davon ausgegangen werden, dass Hitler diesen Befehl zu einem früheren Zeitpunkt mündlich erteilte oder dass ein entsprechender Brief vernichtet wurde.
  • Am 20. Januar 1942 fand unter dem Vorsitz Heydrich die Wannsee-Konferenz statt, bei der weitere Einzelheiten von Deportation und Vernichtung unter anderem auch der deutschen Juden geregelt wurden.
  • Kurz nach der Wannsee-Konferenz ist eine Aussage Hitlers im Rahmen eines von Heim protokollierten Tischgesprächs mit Prominenz im privaten Kreis erhalten, wo er die Idee äußerte, die deutschen Juden nach der Sowjetunion zu deportieren. Er verwendete nicht den Begriff Vergasung. Das hinterlässt den Eindruck, dass er die Hauptverantwortung für den Holocaust an andere abschieben wollte. Eine andere Variante ist, dass er einigen seiner Gäste nicht traute und sie deshalb nicht in das Verbrechen einweihen wollte.[4]
  • Am 20. März 1942 wurden in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau die ersten Tötungen vorgenommen.

2 Literatur

  • dtv-Atlas Weltgeschichte, Band 2
  • Fischer-Weltgeschichte/R.A.C. Parker: Das zwanzigste Jahrhundert, I - Europa 1918 bis 1945
  • Chr. Zentner: Adolf Hitlers "Mein Kampf"

3 Einzelnachweis

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Gaskammer_(Massenmord)
  2. Adolf Hitler: Mein Kampf, Zwei Bände in einem Band - Ungekürzte Ausgabe, Zentralverlag der NSDAP., Frz. Eher Nachf., G.m.b.H., München, 851.–855. Auflage, 1943, S. 772
  3. Volker Rieß: Die Anfänge der Vernichtung 'lebensunwerten Lebens' in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen und Wartheland 1939/40. Frankfurt a.M. 1995, ISBN 3-631-47784-8, S. 305
  4. J. Fink: Die Schweiz aus Sicht des Dritten Reiches

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