Fondue

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Dieser Artikel erläutert allgemein Speisen, bei denen Nahrungsmittelstücke in warme Flüssigkeiten getunkt werden; zur Schweizer Spezialität siehe Käsefondue.
Käsefondue mit Brotstückchen, hier zubereitet in einer Schüssel (aus Keramik) auf einem Rechaud

Ein Fondue (französische und schweizerdeutsche Aussprache [ˈfõdyː], dt. [fõˈdyː]; von französisch fondue „geschmolzen“ und fondre „schmelzen“) bzw. eine Fonduta (ital.) ist ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse,[1] das aus den Westalpen – der französischsprachigen Schweiz, Savoyen und dem Piemont – stammt. Mittlerweile wird der Begriff allgemein für Gerichte verwendet, bei denen mundgerechte Nahrungsmittelstücke in erhitzte Flüssigkeiten getunkt werden.

Dabei wird zuvor erwärmte Käsemasse, Schokolade, Brühe oder Fett bei Tisch über einem Tischkocher, einem sogenannten Rechaud, heiß gehalten. In diese Substanz werden von den Teilnehmern eines Fondue-Essens mundgerechte Bissen unter Zuhilfenahme spezieller Spieße (beim Käse-, Fett- und Schokoladenfondue) oder Körbchen (beim Brühfondue) getunkt und auf diese Weise gegart (Fett- und Brühfondue) oder überzogen (Käse- und Schokoladenfondue).

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1 Käsefondue

Ein Fleischfondue mit Zutaten

Das Käsefondue ist die älteste Variante des als Fondue bezeichneten Gerichts. Es besteht aus einer Mischung von geschmolzenem Käse und Weißwein, der als Bindemittel Stärke zugegeben und die mit einem Schuss Kirschwasser (oder Obstler) sowie Knoblauch und Pfeffer abgeschmeckt wird. Je nach Art des Käses variiert der Geschmack des Fondues, was besonders bei den vielen regionalen Varianten des Fondues erkennbar wird. Wichtig ist dabei, dass wenigstens zwei verschiedene Käsesorten verwendet werden, damit der Käse möglichst keine Fäden zieht. In der Regel wird ein Hartkäse verwendet. Zur Unterscheidung werden die Sorten deshalb auch gefärbt, wie etwa der Cheddar.

Aus Frankreich stammt das Fondue savoyarde („Savoyer Fondue“), das aus den Käsesorten Emmentaler, Comté und Beaufort besteht. Eine Spezialität aus dem Nordwesten Italiens ist die Fonduta valdostana („Aostataler Fondue“) bzw. die Fonduta piemontese („Piemonteser Fondue“), die auf der Grundlage von Fontina mit Butter, Eigelb, Milch und weißen Trüffeln zubereitet wird.

Die erwärmte Mischung wird bei Tisch in einem speziellen Topf aus Keramik, dem Caquelon, über ein Rechaud gesetzt. Die Teilnehmer stecken Brotstückchen oder (zuvor gekochte) Kartoffeln auf eine lange Gabel, halten diese in den flüssigen Käse und führen kreisende Bewegungen aus, bis das Brot bzw. die Kartoffel damit überzogen ist.

2 Fett- und Brühfondue

Besteck für Fischfondue

Auch als Fondue werden heute Fleisch- oder Fischtöpfe bezeichnet, zubereitet als Fettfondue (Fondue bourguignonne, „Burgunder Fondue“) oder Brühfondue. Das Brühfondue stammt aus Asien[2] (Fondue Chinoise, „chinesisches Fondue“, oder in der japanischen Variante Shabu shabu), wo die Zubereitung von Speisen im sogenannten Feuertopf eine lange Tradition hat.[3] In der heißen Brühe wird nicht nur Fleisch gegart,[4] sondern auch Gemüse und kleine gefüllte Teigtaschen. Fisch wird in Körben über der kochenden Brühe gedämpft. Im Gegensatz zum Käsefondue wird hier kein Keramik-, sondern ein Metalltopf verwendet, da Fett oder Brühe nicht nur warmgehalten werden, sondern siedend heiß sein müssen. Zum Verzehr kann dann ein sogenannter Fondueteller verwendet werden, der eine große Fläche zum Essen hat und mehrere kleine Abteilungen für Saucen, Dips und andere Zutaten bereitstellt. Obwohl beim Brühfondue nichts geschmolzen wird, spricht man – wohl auf Grund der Ähnlichkeit, aber etymologisch falsch – auch hier von „Fondue“.

Bei der Zubereitung des Fettfondues spielt nicht nur die Auswahl der richtigen Fonduepfanne eine Rolle, auch das Fett muss für die hohen Temperaturen, die beim Erhitzen entstehen, geeignet sein. Das Fett muss sich bis auf 180 Grad erhitzen lassen. Mittlerweile gibt es im Handel spezielle Fondue-Fette und -Öle; Sonnenblumenöl, Erdnussöl oder Sojaöl eignen sich ebenfalls gut. Die ideale Temperatur bestimmt man, indem man ein Holzstäbchen in das Fett hält. Steigen Bläschen auf, ist das Fett heiß genug.

3 Weinfondue

Eine weitere Variante, die als Fondue-Vigneron oder Fondue-Bacchus bekannt ist, ist die Zubereitung von Fleischstücken in siedendem Wein. Verwendet werden können sowohl Rot- als auch Weisswein.

4 Schokoladenfondue

Beim Schokoladenfondue werden mundgerechte Stücke Obst oder andere Lebensmittel mit einer Gabel in geschmolzene Schokolade getaucht. Eine Sonderform des Schokoladenfondues ist der Schokoladenbrunnen, bei dem sich die flüssige Schokolade über einen Springbrunnen ergießt. Für ein Schokoladenfondue eignen sich sowohl Vollmilch- als auch Zartbitter- und weiße Schokolade.

5 Weblinks

 Commons: Fondue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

6 Vergleich zu Wikipedia




7 Einzelnachweise

  1. Nina Streeck: Das schönste Rührstück der Nation. In: Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen am 10. November 2014.
  2. Fondue in fünf Varianten. In: St. Galler Tagblatt. 2011-12-23. Abgerufen am 28. September 2015.
  3. Oliver Fueter: Was das Fondue Chinoise mit China zu tun hat. In: Espresso Aha!. SRF, 2015-12-18. Abgerufen am 12. Januar 2016.
  4. Janina Gehrig: Wenn nach dem Festessen das Fieber kommt. In: Der Bund. 2013-12-24. Abgerufen am 28. September 2015.

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